USA: Erneut Todesschüsse auf Afro-Amerikaner

      USA: Erneut Todesschüsse auf Afro-Amerikaner

      Erneut steht ein weißer US-Polizist im Verdacht, einen Schwarzen erschossen zu haben. Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Samstag in South Carolina. Laut eigener Aussage schoss der Polizist in Notwehr. Ein Video zeichnet ein anderes Bild. Jetzt ist er wegen Mordes angeklagt.

      Das Video ist verwackelt und gelegentlich etwas unscharf, aber es ist klar erkennbar, was passiert. Die Bilder, offenbar gefilmt mit einer Handy-Kamera, zeigen, wie ein schwarzer Mann sich umdreht und vor einem weißen Polizisten wegrennt. Was zuvor zwischen den Beiden passiert ist, ist nicht zu sehen. Zu sehen ist, dass der Polizist - ohne zu zögern - seine Waffe zieht und auf den Mann richtet, der vor ihm flüchtet.

      Es fallen acht Schüsse. Der flüchtende Mann greift sich an den Rücken und stürzt zu Boden. Der Polizist legt ihm Handschellen an, geht zurück zu der Stelle, von der aus er geschossen hat, und hebt etwas auf. Er geht wieder zurück zum Opfer und wirft einen Gegenstand neben den Sterbenden oder zu diesem Zeitpunkt möglicherweise schon toten Mann.

      Es wird spekuliert, dass es seine Elektroschockwaffe gewesen sein könnte. Der Zentrale hatte der Polizist über Funk gemeldet, das Opfer habe ihm diese Waffe entrissen.

      Ganzer Text: tagesschau.de/ausland/us-polizist-103.html

      Nach den Schüssen eines weißen Polizisten auf einen Schwarzen in den USA hat sich jetzt der Mann zu Wort gemeldet, der die Tat gefilmt hat. Er sagt: Das Opfer habe nur versucht, weg vom Elektroschocker des Beamten zu kommen. Der Polizist hingegen beruft sich auf Notwehr.

      Der bislang unbekannte Filmer der tödlichen Polizeischüsse von South Carolina hat erklärt, warum er sein Handy gezückt und den Vorfall in der Stadt North Charleston gefilmt hat. Feidin Santana sagte dem Nachrichtensender NBC, er sei gerade auf dem Weg zur Arbeit gewesen und habe sich dem Ort genähert, weil er gesehen habe, dass der Polizist den Schwarzen Walter Scott dort kontrollierte.

      Bevor er seine Aufnahme gestartet habe, habe es eine körperliche Auseinandersetzung gegeben. "Sie waren auf dem Boden. Ich erinnere mich, dass der Polizist die Kontrolle über die Situation hatte." Er habe dann mit der Aufnahme begonnen, als er das Geräusch einer Elektroschockpistole gehört habe, so Santana. Der Schwarze habe versucht, von dem Elektroschocker wegzukommen. ( ... )

      Medienberichten zufolge war Scott ursprünglich von der Polizei gestoppt worden, weil eines der Rücklichter seines Autos nicht funktionierte.

      Ganzer Text: tagesschau.de/ausland/us-polizist-111.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Ich hab mir das alles schon gestern ansehen können, nachdem
      das Video freigegeben worde. Und ich muß ehrlich zugeben,
      mittlerweile macht es keinen Sinn mehr noch irgendeinen Gedanken
      an das "Wenn und Aber" zu verschwenden. Die amerikanische
      Gesellschaft hat sich in der Gewalt verloren. Und genau wie in
      Mexiko gibt es keinen erkennbaren Weg da heraus.
      Ich denke, wir haben einen völlig romantisierte Vorstellung vom
      wahren Charakter dieses Landes. Mein erster Gedanke ist:
      Da muß mehr Demut vor dem Leben der Mitmenschen her.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Wir haben ein paar Bekannte in den Staaten. Nicht
      besonders eng und auch nicht sehr zahlreich. Doch
      die Familie hat einen beonderen Vorteil in den Gesprächen
      mit uns:
      Alle haben "Deutschlanderfahrung", also wissen sie
      worüber wir sprechen. Und ein Mitglied hat die
      Muttersprache "Deutsch". Also ist es auch kein Problem
      komplizierte Sachverhalte zu Hinterfragen und die Antwort
      zu übersetzen.
      Ausgangslage: Einer der Söhne hat Kriminalkommisar studiert.
      Nach dem Studium hat er wegen der Einsparungen der Stadtverwaltungen
      keine Stelle gefunden. Um in der Zwischenzeit finanziell über die Runden
      zu kommen hat er eine Stelle als Streifenpolizist angenommen.
      Statement der Mutter (Krankenschwester tätig u.a. auch im Gefängnis):
      "Ich habe Angst um meinen Sohn. Dort draußen ist Krieg. Hoffentlich
      bleibt er am Leben. Jede Nacht hören wir Schießereien."
      Statement des Vaters (ehemals Ausbilder in der US-Army, jetzt
      Gefängniswärter):
      "Ich habe meinen Sohn gut ausgebildet. er war an der Kadettenschule und
      im Karatekurs. Wenn Gott will wird ihm nichts geschehen."
      Eine typische amerikanische Familie des unteren Mittelstandes mit deutschen
      Wurzeln. Eigentlich sind wir uns ganz nah als Menschen. Doch wenn sie mir
      von ihrem Alltag erzählen kommt es mir vor als gäbe es da eine Rückseite der Erde.
      So ähnlich wie die dunkle Seite des Mondes.....
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Und wer noch etwas zu dem Geschehen vor den
      tödlichen Schüssen wissen möchte kann hier reinschauen.
      Denn die Streifenwagen mit nur einem Polizisten haben
      vorschriftsmäßig eine Kamera an Bord, um Vorfälle später
      bezeugen zu können. Die Auswertung des Videomaterials
      ergab keine Hinweise auf eine lebensbedrohliche aggressive
      Handlung des Opfers.
      t-online.de/nachrichten/panora…walter-scott-geschah.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Original COOLmann
      Die amerikanischeGesellschaft hat sich in der Gewalt verloren. Und genau wie in Mexiko gibt es keinen erkennbaren Weg da heraus.
      Ich denke, wir haben einen völlig romantisierte Vorstellung vom
      wahren Charakter dieses Landes. Mein erster Gedanke ist:
      Da muß mehr Demut vor dem Leben der Mitmenschen her.
      ..hm genau...aber Amerika ist für UNS das Vorbild...aber wenn man hinter das Vorbild schaut, was nur wenige machen, da bleibt nicht viel übrig.

      Und was Du über Deine "Deutschfamilie" schreibst, das glaube ich ungesehen, die normale Mittelschicht hat auch Ihre Probleme, die wir ja fasst nie sehen...wenn, dann nur heile Welt, die der Amerikaner auch noch rettet. :feuerspuk:
      Liebe Grüße von :fuchsiezwinkertlila:

      Lebe den Tag, solange er dich noch hat.
      Ein dickes Problem ist die Vergötterung von Schusswaffen - "erst schiessen, dann fragen".
      Wenn ein Polizist wüsste, dass er von einem Durchschnittsbürger keinen bewaffneten Widerstand zu erwarten hätte, weil der Besitz von Schiessgerät verboten wäre, würde womöglich der Colt auch nicht ganz so locker sitzen.
      Aber bei jeden noch so zaghaften Versuch, an den Waffengesetzen etwas zu ändern, schreit die Waffenlobby :feuerspuk:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Das Problem ist nicht die Waffenlobby an sich.
      Den "Verdienern" am Waffengeschäft könnte man
      den Widerstand abkaufen.
      Doch die amerikanische Gesellschaft ist aus dem Trauma des
      Vernichtungsfeldzuges gegen die Ureinwohner und der "Land-
      nahme" durch Waffengewalt noch nicht erwacht. Waffengewalt
      ist des Amerikaners tiefverwurzelte Begründung für seine Existenz
      auf diesem Kontinent und legitimes Mittel zur Durchsetzung seiner
      Interessen (Wie im Rahmen zwischen den Staaten auch im Rahmen
      des persönlichen Miteinanders). Mittlerweile breitet sich diese Seuche
      über die ganze Erde aus. Das bedeutet: Auch ohne Waffenlobby
      wird es weiter diese paramilitärische Ausrüstung der amerikanischen
      Haushalte geben. Und da helfen keine gutgemeinten Ratschläge.
      Wie immer sind unsere "besten" Freunde beratungsresistent. :haarerauf:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Mit meinen Bekannten in den USA lasse ich dieses
      Thema seit ca. 2 Jahren einfach ruhen. Denn im Prinzip
      ist ihre kleine Welt ja im Gleichgewicht...solange sie am
      Abzug sitzen.
      Doch für einen Außenstehenden sieht das Ganze irgendwie
      anders aus. Aber leider haben wir keinen Einfluß darauf.
      Manchmal denke ich in diesem Zusammenhang an ein Mitglied
      von uns, welches tief verwurzelte Verbindungen in die Staaten hat.
      Und ich kann mir vorstellen, wie ihr Herz sich bei solchen Nachrichten
      verkrampft...
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Ein großes Land...da passiert so was fast täglich.
      Gestern erschoß ein 3 jähriger sein Geschwisterchen
      (1 Jahr) beim Spielen. Heut hat es einen erwischt, der
      wenigstens zu den "bösen Buben" gehörte.
      Diesmal ist eher die Personalpolitik der amerikanischen
      Ortspolizei der Aufreger. Wer einen "Reserve-Hilfs-Polizisten"
      in solch eine verdeckte Operation einbindet, braucht sich über
      solche Unfälle nicht zu wundern.
      => Recht und Ordnung durch Waffengewalt als "Volkssport"
      Da waren unsere "Abschnittsbevollmächtigten" in der DDR
      ja echte Weicheier.
      bild.de/news/ausland/polizeige…-video-40520688.bild.html

      PS: Gerade habe ich das Alter des "Hilfs-Polizisten" erfahren...73 Jahre.
      Er hat in der Aufregung die Pistole mit dem Teaser verwechselt.
      Als Großvater noch zum Mörder geworden und alles nur für`s Vaterland. :muede_traurig:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Original von COOLmann
      PS: Gerade habe ich das Alter des "Hilfs-Polizisten" erfahren...73 Jahre.
      Er hat in der Aufregung die Pistole mit dem Teaser verwechselt.
      Als Großvater noch zum Mörder geworden und alles nur für`s Vaterland. :muede_traurig:

      Gestern kam in den Nachrichten, dass der alte Herr mit seinem "Teaser" acht Mal abgedrückt hat :oops:
      Ein großes Land...da passiert so was fast täglich.
      Gestern erschoß ein 3 jähriger sein Geschwisterchen (1 Jahr) beim Spielen.

      Vor einem Jahr ging dann noch die Geschichte einer Neunjährigen durch die Presse, die versehentlich ihren Schiesslehrer mit einer Uzi niedergemäht hat
      spiegel.de/panorama/neunjaehri…waffenrecht-a-988494.html :kratz:

      Und derweil ballern die US-Cops ungehindert weiter.
      Anfang April veröffentlichen schwarze Bürgerrechtsgruppen eine erschreckende Zahl in den sozialen Medien: Danach seien allein im Monat März dieses Jahres 111 Menschen von der Polizei in den USA getötet worden. Das wären mehr Todesfälle, als die britische Polizei seit dem Jahr 1900 verursacht hat. Eine andere Quelle, die Zeitschrift Economist, listet auf, das die Polizei in einem durchschnittlichen Jahr 458 Menschen tötet. Im selben Zeitraum töten Polizisten in Deutschland 8 Menschen und in Großbritannien und Japan keinen einzigen.

      Ganzer Text: taz.de/!157828/
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -