Die Hubschrauber-Pilotin war Ende Juni in Russland gefangen genommen worden. Sie wird beschuldigt, der ukrainischen Armee die Position zweier russischer Journalisten übermittelt zu haben, die nahe der Rebellenhochburg Luhansk bei einem Angriff der ukrainischen Regierungstruppen getötet wurden.
Sawtschenko weist die Vorwürfe zurück. Sie gibt an, widerrechtlich entführt und nach Russland verschleppt worden zu sein. Mitte Dezember trat Sawtschenko in einen Hungerstreik.
Am Mittwoch hatten Kiew und die EU erneut an Moskau appelliert, Sawtschenko aus der Haft zu entlassen. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini erklärte, die Pilotin schwebe in Lebensgefahr. Der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko verlangte in einem Brief an seinen russischen Kollegen Wladimir Putin die "sofortige Freilassung" der ukrainischen Soldatin.
Ein Gericht in Moskau lehnte den Antrag der Pilotin auf Haftentlassung am Mittwoch aber erneut ab.
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Während Sawtschenko in Russland die Nahrungsaufnahme verweigert, verkündet der ukrainische Präsident Petro Poroschenko am 19. Januar 2015 die Teilmobilisierung. Für den Journalisten Ruslan Kotsaba aus dem westukrainischen Iwano-Frankiwsk ist das der Grund, eine 13-minütige Videobotschaft in ukrainischer Sprache aufzunehmen, die er an den Präsidenten und das ukrainische Volk richtet. Er erklärt, dass er sich an dem "brudermörderischen Krieg" nicht beteiligen werde. Gleichzeitig ruft er die Menschen in der Ukraine auf, es ihm gleichzutun und den Kriegsdienst zu verweigern. "Es darf nicht sein, dass Menschen im 21. Jahrhundert andere Menschen töten, weil diese unabhängig von Kiew leben wollen." Er werde lieber ins Gefängnis gehen, als seine Landsleute zu töten.
Innerhalb weniger Tage wird Kotsabas Videobotschaft auf YouTube über 100.000-mal geklickt. "Es freut mich, dass mein Beitrag innerhalb weniger Tage von über 100.000 Leuten angeklickt worden ist", bekennt Kotsaba damals der taz. "Aber noch schöner wäre es, wenn sich jemand öffentlich mit mir solidarisieren würde, öffentlich sagen würde, dass er ebenfalls den Kriegsdienst verweigert." Am 8. Februar 2015 wird der Journalist in Iwano-Frankiwsk festgenommen. Ein Richter ordnet 60 Tage Untersuchungshaft an. Der Grund: Landesverrat und Behinderung der Streitkräfte. Im Fall einer Verurteilung drohen Kotsaba, Vater zweier Töchter, bis zu 15 Jahre Haft. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert die ukrainischen Behörden auf, den Journalisten sofort freizulassen.
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