Rassistische Zusammenrottungen in Dresden und anderswo

      Nachdem es um die Pegida-Faschisten und ihre lokalen Ableger längere Zeit etwas ruhiger gewesen war (die Herrschaften waren offensichtlich mit der Herstellung von Brandsätzen gegen Flüchtlingsunterkünfte ausgelastet), hat es jetzt in Leipzig eine Zusammenrottung gegeben.
      Bei einer Demonstration des Bündnisses Legida in Leipzig ist es am Montagabend zu Ausschreitungen gekommen. Ein Polizeisprecher sagte, vermummte Teilnehmer hätten die Polizei attackiert. Zwei Beamte wurden verletzt. Die Zahl der Teilnehmer wurde auf 500 geschätzt, die der Gegendemonstranten auf 1.000. Festnahmen gab es nach Polizeiangaben keine. In der Leipziger Innenstadt gab es erhebliche Verkehrsbehinderungen.

      Am Georgiring hatten Gegendemonstranten die vorgesehene Aufzugsstrecke von Legida mit einer Sitzblockade besetzt. Die Zahl dieser Gruppe wuchs nach Polizeiangaben rasch auf bis 400 Personen an, wobei sich deren Blockade auf beide Richtungsfahrbahnen ausdehnte. Einen Vorschlag der Polizei, daraufhin die Streckenführung des Legida-Zugs zu ändern, lehnte der Versammlungsleiter ab. "Er zog es vor, so weit wie möglich auf der ursprünglichen Route zu laufen", erklärte die Polizei. Mehrere Legida-Teilnehmer, die an der Spitze des Aufzugs liefen, hätten sich anschließend vermummt. "Sie waren augenscheinlich dem Fußballklientel zuzuordnen", hieß es in einer Pressemitteilung der Polizei. Deshalb sowie aufgrund von Flaschenwürfe aus dem Aufzug heraus und wegen der Sitzblockade habe der Aufzug schon vor der Goethestraße gestoppt werden müssen. Teilnehmer an der Spitze des Legida-Zugs hätten weitere Flaschen und Feuerwerkskörper auf Polizeibeamte und Polizeifahrzeuge geschleudert. Außerdem hätten sie mehrere Versuche unternommen, die polizeilichen Sperren frontal zu durchbrechen. Daraufhin hätten die Beamten Reizgas und Schlagstöcke einsetzen müssen. Schließlich habe die Versammlungsbehörde der Stadt Leipzig die Veranstaltung aufgelöst.

      Ganzer Text: mdr.de/sachsen/legida-ausschre…f1f179a7_zs-9f2fcd56.html
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      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Mal abgesehen davon ob es rechtlich bedenklich ist, eine
      genehmigte Demonstration einfach so zu blockieren möchte ich
      auf einen Fakt hinweisen, der in der Diskussion bisher nicht
      beachtet wird. Die ganzen AfDs, Thügidas, Pegidas und wie sie
      auch alle heißen mögen sind nur in kleinen Teilen neofaschistisch,
      rechtsradikal oder deutsch-national. In der Mehrheit handelt es
      sich um konservative Menschen, die sich von der Regierung nicht
      mehr vertreten fühlen und deshalb in den oben genannten
      Organisationen eine außerparlamentarische Plattform (ApO) finden.
      Wer diese konservativen Menschen mit dem Wort "Faschist"
      kriminalisiert spaltet die Gesellschaft. Und dies ist das letzte was wir
      in diesen schwierigen Zeiten brauchen können.
      Besonders schmerzlich ist die Mutation des Rufes "Wir sind das Volk!" zu
      "Wir sind das Pack!". Es zeigt die Frustration und die gefühlte Ausgrenzung
      der Menschen die wenigstens noch die Kraft haben für ihre (richtigen oder
      falschen) Interessen auf die Straße zu gehen. Aus dieser Frustration erwächst
      Haß und daraus Gewalt. So was hatten wir auch schon mal in Deutschland.
      Damals war es der Terror der RAF.
      tagesspiegel.de/politik/pegida…keine-nazis/11181830.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Die ganzen AfDs, Thügidas, Pegidas und wie sie auch alle heißen mögen sind nur in kleinen Teilen neofaschistisch, rechtsradikal oder deutsch-national. In der Mehrheit handelt es sich um konservative Menschen, die sich von der Regierung nicht mehr vertreten fühlen und deshalb in den oben genannten Organisationen eine außerparlamentarische Plattform (ApO) finden. Wer diese konservativen Menschen mit dem Wort "Faschist" kriminalisiert spaltet die Gesellschaft.

      Nein.
      Die wesentlichen Aussagen von AFD und Pegida sind abscheulicher Fremdenhass und Rassismus.
      Wer konservativ ist, findet seine politische Heimat in den Unionsparteien oder im Wirtschaftsflügel der FDP, wobei die Stammtischfraktion der ersteren schon schwer erträglich ist. Rechts davon ist stinkender brauner und nicht zu tolerierender Sumpf.
      Sich davon mit allen wirksamen Mitteln abzugrenzen ist Aufgabe eines jeden anständigen Menschen - das kannst Du als Abspaltung eines kleinen Teils der Gesellschaft bezeichnen, aber das ist zwingend notwendig, damit sie nicht auf einmal die Mehrheit beanspruchen, wie 1933.
      So was hatten wir auch schon mal in Deutschland. Damals war es der Terror der RAF.

      Mit denen, bzw. ihren engeren Sympathisanten war irgendwann nicht mehr zu reden, nicht mal wenn man ihnen, als Linker, noch leidlich wohlwollte. Wir, und auch ich, haben das damals versucht, kannst es mir glauben. Es ging nicht.
      Es blieb nichts anderes übrig, als sie gegen die Wand der Repression rennen zu lassen.
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      - Kurt Tucholsky -
      Die Antwort kann ich wohl akzeptieren. Ich kenne ja auch nicht aus eigenem
      Erleben die Zustände in der "alten" BRD.
      Aber ich weiß was zur Wende hier in der ehemaligen DDR am Laufen war.
      Und mein Bauchgefühl sagt mir: "Hier gärt es." Wenn wir es nicht schaffen
      einen Konsens zwischen allen wichtigen Lagern der Gesellschaft herzustellen
      zerreißt das Migrationsproblem unsere quasi heile Welt.
      Und das sage ich hier nicht um eine Anti-Position zu Dir aufzubauen (aus
      dramaturgischen Gründen :zwinker2:) sondern weil ich es als real empfinde.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Es gärt nicht zwischen uns und den Flüchtlingen, sondern schon seit langem zwischen denen, die das Geld und das Sagen haben, und den übrigen, d.h. zwischen uns und der Krawattenwelt. Die Rechten bauen da einen Scheinwiderspruch auf.
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      - Kurt Tucholsky -
      Das kann ich von meiner Seite aus bestätigen.
      Noch ein kurzer Denkanstoß zum Thema Pegida etc..
      Warum sind die Menschen im Osten zur Zeit so
      auffällig anfällig für konservative Denkmuster?
      Ganz einfach: sie sind völlig überlastet mit den ihnen
      auferlegten Veränderungen.
      die Wende, die Globalisierung, 2 Währungsreformen,
      Bruch der Lebensbiographien, Zerstörung der
      meisten Arbeitsplätze, durchwurschteln mit schlecht
      bezahlten Jobs bis zur Rente die dann auch noch
      aufgestockt werden muß..also Hartz4 ein Leben lang....
      Der Aufholprozeß im Osten stockt (bis auf die Leuchttürme)
      und nun kommt die nächste radikale Veränderung.
      Wer mag es den Demonstranten verdenken,wenn sie Angst davor haben.
      grizzly kennt da bestimmt einige Statements seiner Kollegen aus dem
      Bereich der Sozialpsychologie.
      Aber es gibt auch andere, die wollen diese Argumente unter den Tisch kehren und
      machen das sozialistische Bildungssystem dafür verantwortlich.
      Naja, irgendwie ist mir das zu einfach. :haarerauf:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Original von COOLmann
      Warum sind die Menschen im Osten zur Zeit so
      auffällig anfällig für konservative Denkmuster?
      Ganz einfach: sie sind völlig überlastet mit den ihnen
      auferlegten Veränderungen.
      die Wende, die Globalisierung, 2 Währungsreformen,
      Bruch der Lebensbiographien, Zerstörung der
      meisten Arbeitsplätze, durchwurschteln mit schlecht
      bezahlten Jobs bis zur Rente die dann auch noch
      aufgestockt werden muß..also Hartz4 ein Leben lang....
      Der Aufholprozeß im Osten stockt (bis auf die Leuchttürme)
      und nun kommt die nächste radikale Veränderung.
      Wer mag es den Demonstranten verdenken,wenn sie Angst davor haben.
      grizzly kennt da bestimmt einige Statements seiner Kollegen aus dem
      Bereich der Sozialpsychologie.
      Aber es gibt auch andere, die wollen diese Argumente unter den Tisch kehren und
      machen das sozialistische Bildungssystem dafür verantwortlich.
      Naja, irgendwie ist mir das zu einfach. :haarerauf:

      Mir auch.
      Hier ein 11 Jahre alter SPIEGEL-Artikel, der an Aktualität nicht verloren hat:
      15 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer sind viele Ostdeutsche - so scheint es - immer noch nicht im neuen Deutschland angekommen. Nur jeder Zweite hält die bundesrepublikanische Variante der Demokratie für die beste Staatsform; im Westen sind es immerhin 80 Prozent.

      So groß war die öffentliche Aufregung um diese Ergebnisse des "Datenreports" des Statistischen Bundesamts, dass eine weitere Erkenntnis der Wiesbadener Forscher völlig unterging. Bedenklich sei vor allem, so schreiben sie, dass ausgerechnet die Jüngeren immer unzufriedener mit der Demokratie seien.

      Einen "Gefühlsstau" hatte der Hallenser Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz seinen Landsleuten 1990 nach vier Jahrzehnten Staatssozialismus attestiert. Nun deuten alle Zeichen darauf, dass sich nach knapp 14 Jahren deutscher Einheit bei vielen Ostdeutschen ein zweiter Gefühlsstau aufgebaut hat, der sich in diesen Tagen auf den Straßen Sprembergs, Zwickaus oder Leipzigs lautstark entlädt.

      "Bestimmt jeder Vierte ist nicht angekommen im vereinigten Deutschland", sagt Maaz heute, "diese 25 Prozent können nicht sehen, wie schön Quedlinburg heute ist. Diese Gruppe sieht nur, wie viel Arbeitslosigkeit es dort gibt." Es ist eine Mischung aus enttäuschten Hoffnungen, Sehnsucht nach dem starken Staat, Angst vor dem Absturz und dem Gefühl, als Ostdeutscher nur Bürger zweiter Klasse zu sein, die den Treibstoff der Proteste bildet - und sie zunehmend unberechenbar macht.

      spiegel.de/spiegel/print/d-31977057.html

      Der westdeutsche Varfassungsschutz hat unmittelbar nach der Wende einen schweren Fehler gemacht - d.h. vielleicht war's auch kein Fehler, sondern Absicht. Damals haben alle möglichen rechten Organisationen Reisekader nach Osten geschickt, um dort ihr faschistisches Gift zu verspritzen. Der Journalist Michael Schomers war damals undercover dabei:
      bpb.de/lernen/projekte/146469/…n-monate-als-republikaner
      Damals wurden die Grenzen noch kontrolliert (wenn auch oberflächlich, ich war ja ab Weihnachten 1989 selber oft "drüben"), und im Osten leerten sich die Knäste. Da hätte dieses ganze Faschistenpack, nachdem es an der Grenze hätte abgegriffen werden können, wunderbar reingepasst - der VS hätte nur informieren müssen.
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      - Kurt Tucholsky -
      Ausgehend von dieser Erkenntnis
      "Bestimmt jeder Vierte ist nicht angekommen im vereinigten Deutschland", sagt Maaz heute, "diese
      25 Prozent können nicht sehen, wie schön Quedlinburg heute ist. Diese Gruppe sieht nur, wie viel
      Arbeitslosigkeit es dort gibt." Es ist eine Mischung aus enttäuschten Hoffnungen, Sehnsucht nach dem
      starken Staat, Angst vor dem Absturz und dem Gefühl, als Ostdeutscher nur Bürger zweiter Klasse zu
      sein, die den Treibstoff der Proteste bildet - und sie zunehmend unberechenbar macht.

      in Kombination mit den unten angedeuteten Veränderungen
      Quelle: ntv- Kommentar zu "Die Zeit"
      Für die Zeit ist abgemacht, dass Deutschland durch die Flüchtlinge "reichlich in Bewegung
      geraten" wird - "und zwar für lange Zeit". Das Blatt aus Hamburg malt ein unbehagliches Bild: "Um die
      Migranten zu integrieren, wird sich diese Gesellschaft verändern müssen. Wir werden Verteilungskämpfe
      erleben, um billigen Wohnraum zum Beispiel, um schlecht bezahlte Jobs oder kostenlose
      Gesundheitsvorsorge. Wir werden auf Gewohnheiten und Besitzstände verzichten müssen, es wird
      Ärger geben, Ausschreitungen, Anschläge womöglich, neue Ghettos, Reibereien zwischen Ethnien und
      Religionen. Das wird ungemütlich, nicht selten schmerzhaft und immer politisch brisant. Es wird Ängste
      auslösen, vor Überfremdung, vor unbekannten Kulturen, womöglich Rassismus und Xenophobie fördern;
      das kann wahrscheinlich gar nicht anders sein. Integration, wenn sie Erfolg haben soll, vollzieht sich im
      Konflikt."

      ergibt sich zwangsläufig eine immenses Konfliktpotential, das sich in Gewalt entladen kann ....
      aber nicht zwangsläufig muß.
      Erstes Ziel: alle Gruppen einbinden und den Einheimischen das Gefühl geben, daß ihre Sorgen gehört
      werden.
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      alle Gruppen einbinden und den Einheimischen das Gefühl geben, daß ihre Sorgen gehört werden.

      Nicht nur den Einheimischen.
      Wobei Faschisten nicht eingebunden werden können.
      Wer aus seiner psychiatrischen Erkrankung (Fremdenangst/Xenophobie - ICD F40.1) eine politische Ideologie mit Hetze gegen andere (nicht nur Migranten, sondern auch andere "Randgruppen") macht, weil er zu feig ist, in Psychotherapie zu gehen, ist genauso ein Verbrecher, als wenn er dazu auffordern würde, Banken zu überfallen oder Kinder sexuell zu misshandeln.
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      Nach dem Mordanschlag auf die OB-Kandidatin von Köln durch den Faschisten Frank Steffen sind alle Pegidisten sowie AFD/NPD- oder anderweitig organisierte Faschisten für diese und andere rassistischen Verbechen mitverantwortlich zu machen. Keine hat mehr das Recht zu sagen, er habe nichts gewusst. Jeder Faschist hat seine Existienzberechtigung (politisch, nicht als Person) verwirkt.
      "Pegida" verwendet Begriffe wie die Nationalsozialisten in der Weimarer Republik, so der Historiker Frei in den tagesthemen. Die Demonstranten seien keine besorgten Bürger, sondern Problembürger. Politik und Verfassungsschutz müssten handeln.

      Der Historiker Norbert Frei von der Universität Jena hat in den tagesthemen die Einschätzung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière bestätigt, dass es sich bei den "Pegida"-Organisatoren um "harte Rechtsextreme" handelt. Wenn es anfangs auch diffus gewesen sei, so würden dort inzwischen Formulierungen verwendet, die auch die Nationalsozialisten am Ende der Weimarer Republik im Kampf gegen die Demokratie verwendet hätten. "Es ist sehr bedenklich, dass solche Begriffe wieder Konjunktur haben, aufgegriffen und medial verbreitet werden."

      "Die Leute, die da heute mitlaufen, können sich nicht mehr darauf berufen, dass ihnen das in den Tiefendimensionen nicht bekannt sei", sagte Frei weiter. Jeder Demo-Teilnehmer wisse, was er da tue und müsse zur Verantwortung gezogen werden, wenn es zu Ausschreitungen komme oder demagogische Symbole verwendet würden.

      Die Politik müsse klar machen, dass rassistische und menschenfeindliche Äußerungen nicht geduldet werden. "Die Politik hat vielleicht auch zu ängstlich zugesehen, weil man dachte, das sind teilweise die eigenen Wähler. Doch jetzt ist klar, das sind nicht besorgte Bürger. Das sind Bürger, die uns Sorgen machen müssen. Das sind Problembürger."

      Auch der Verfassungsschutz müsse reagieren, der ja eine lange Tradition der Ineffizienz habe. Man müsse hart durchgreifen, wenn der Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt sei. Hinsichtlich der Verbreitung im Internet genüge es nicht, die Verantwortlichen von YouTube oder Facebook anzusprechen.

      Andererseits solle man Gesprächsangebote nicht verweigern. Und anders als während der Weimarer Republik gebe es eine große Gegnerschaft gegen solche Randphänomene.

      tagesschau.de/inland/pegida-347.html

      Der rechtspopulistische deutsch-türkische Schriftsteller Akif Pirincci sagte, nachdem er von Protesten gegen das Engagement eines hessischen Politikers für ein Erstaufnahmelager berichtet hatte: "Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er gefälligst nicht pariert." Nach "Widerstand"-Rufen aus dem Publikum fiel dann der Satz: "Es gäbe natürlich andere Alternativen, aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb". Von Zuhörern vor der Bühne bekam er dafür Applaus.
      ( ... )

      Nach Schätzungen kamen zu der fremdenfeindlichen Kundgebung in Dresden 15.000 bis 20.000 Menschen. Etwa genauso viele kamen zu einer Gegenkundgebung. Unter dem Motto "Herz statt Hetze" hatte ein breites Bündnis dazu aufgerufen, sich gegen Fremdenhass zu stellen. Die Gegendemonstranten waren sternförmig von verschiedenen Richtungen in die Altstadt gezogen.

      Bundesjustizminister Heiko Maas sagte, es sei ein "wichtiges Signal, dass so viele Menschen für Weltoffenheit und Demokratie auf die Straße gegangen sind". Deutschland sei "bunter als die Schwarzmaler von 'Pegida' uns vormachen wollen".

      tagesschau.de/inland/pegida-dresden-125.html
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      - Kurt Tucholsky -
      Dieser Pirincci ist wirklich eine harte Nummer. Mit solchen Aussagen
      wie zB. "Die Asylanten bekommen ein Rundumwohlfühlprogramm für`s
      Sackkratzen" oder "Die KZ´s sind leider außer Betrieb". Also so etwas ist
      nicht total irrsinnig sondern schon fast lächerlich. Denn als Deutsch-Türke
      würde er theoretisch auch zu dieser angefeindeten Gruppe gehören.
      Solche Typen machen mich wahnsinnig. :feuerspuk:
      Da würde ich ihm persönlich das Micro abdrehen....wie übrigens auch
      viele andere für Pegida Demonstrierende. Denn (das hat die Presse
      wohlweißlich verschwiegen um den Groll auf Pegida zu stärken) )
      der Herr Pirincci mußte seine Rede auf der Demo abbrechen weil die
      eigenen Demonstranten riefen: "Aufhören!" Das paßt so gar nicht in
      das Staatsschutzraster. :kopfkratz:
      Deshalb sind diese reflexartigen Schuldzuweisungen in den Kategorien
      links/rechts nicht zielführend. Hier hilft nur pragmatisches Denken und
      Handeln mit einem Plan der zur erträglichen Handhabung der Probleme
      führt. In anderen Ländern läuft das unter "Technokratenregierung".
      Aber bisher haben sich bei uns alle Parteien nicht mit Ruhm bei der
      Ausarbeitung dieses Planes bekleckert. :muede_traurig:
      In unten stehenden Link sind einige Leitsätze für die Auseinander-
      setzung mit dem rechten Lager aufgelistet. Einige Dinge sind mittler-
      weile eh Allgemeingut und andere eine echte Bereicherung.
      Nur Punkt 5,die Abschaffung des mündigen Volkes welches in der politischen
      Diskussion auch seine Meinung sagen darf, ist der Anfang vom Ende
      der Demokratie hin zur Diktatur durch die Migration.
      Den Spruch "Es ist unklug zu sagen was man denkt." hätte locker aus tiefsten
      DDR-Zeiten stammen können. :haarerauf:
      n-tv.de/politik/Wie-man-rechte…mpft-article16168006.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Machen wir doch gleich mal die "Nagelprobe". :kopfkratz:
      Kritik an der Politik des Staates Israel wird bei uns unisono
      mit Antisemitismus gleichgesetzt, da der Staat Israel eben
      ein jüdischer Staat ist. Wenn der Chef dieses Staates
      unten folgende Aussage macht hat er es wahrlich gut.
      Wir dürfen ihm aus Gründen der Staatsräson nicht wieder-
      sprechen. Holocost ein Plan der Palästinenser?
      Also ist der Hitler nur ihr "Erfüllungsgehilfe" gewesen.
      Und somit mutiert die Erinnerung an ihn vom Massenmörder
      zum "Guten Jungen"....Widerstand zwecklos. :haarerauf:
      n-tv.de/politik/Netanjahu-irri…sage-article16184631.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Ich bin nicht der Meinung, dass Kritik an der Netanjahu-Regierung (die so rechts ist, dass es kaum faschistischer geht) irgendetwas mit Antisemitismus zu tun hat.
      Ansonsten teile ich die bei dem von Dir angeführten :link: genannten Leitsätze uneingeschränkt, im Gegensatz zu Dir (sorry :zwinker2: ) auch den Punkt 5. Denn verbrecherisches Gedankengut muss man nicht öffentlich äussern dürfen - wenn man es hat, sollte man zum Psychotherapeuten oder in diesem Fall zu exit gehen.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Das Problem sind eben die Feinheiten. Und die werden offensichtlich bei
      unterschiedlichen Blickwinkeln. Nehmen wir mal die bayrische Grüne Bause.
      Sie lehnt vehement die Forderung nach einer Unterordnung der Migranten
      unter die "Deutsche Leitkultur" ab und verweist auf das Grundgesetz.
      Mal ganz davon abgesehen, was der Einzelne unter "Deutscher Leitkultur"
      versteht ist der Wunsch der meisten Bürger eigentlich nur, daß die "Deutschen"
      das Hoheits-und Handlungsrecht in ihrer Lebensumgebung behalten.
      Die Alternative auf Dauer gesehen wäre ein Aufbau von Parallelgesellschaften,
      die sich zunehmend Raum nehmen. Diese Angst darf man nicht Dämonisieren,
      auch wenn sie von den Nationalisten vom rechten Spektrum als Kernforderung
      plakativ verwendet wird. Deshalb ist auch im "Osten" diese Bewegung so stark.
      * Angst vor weiteren radikalen Veränderungen im Lebensumfeld. Die Umbrüche der
      vergangenen 25 Jahre haben einen Teil der Menschen an ihre Grenzen gebracht.
      * Die von den Umbrüchen gebeutelten haben sich in Nischen ihr Leben so halb-
      wegs eingerichtet (Jobber, Dauerarbeitslose, Leiharbeiter, Aufstocker nach SGBII
      weil der Lohn oder die Rente zu niedrig ist etc.) Und nun fürchten sie um dieses
      mühsam erkämpfte Gleichgewicht. Das erinnert schon etwas an die Depression
      im Deutschland vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Damals haben
      sie die Menschen mit einer Vision von einem wirtschaftlichen Aufstieg geködert.
      Heute reicht es mitunter, wenn man verspricht: Alles bleibt so wie ihr es gewohnt
      seid! :kopfkratz:
      Kurz nachgedacht und festgestellt: Die Migranten müssen für die Fehler und
      Unterlassungen unseres politischen und wirtschaftlichen Systems büsen.
      Eigentlich müßte die intellektuelle Elite verprügelt werden, weil sie unser Staats-
      system noch nicht auf solch eine Einwanderungsmasse vorbereitet hat.
      Die sind immer noch bei der Meinungsbildung: ja? nein? wenn und aber?
      Diese Planlosigkeit macht den Mensch auf der Straße Angst. Und Angst führt
      psychologisch zu 3 Handlungsweisen:
      * Starre
      * Flucht
      * Angriff
      Also erste Aufgabe des Staates: Seinen Bürgern die Angst nehmen. :icon_thumbsup:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      "Der Mensch auf der Straße" ist nicht Pegida - das ist eine kleine verbrecherische Minderheit von Hetzern, die zu feig sind bzw. zuwenig Grips im Hirn haben (Du musst Dir nur mal den Unsinn anhören, den die "einfachen Demoteilnehmer" in den TV-Interviews verbraten), um mit ihrer angeblichen Angst in Psychotherapie zu gehen. Würden die gleichen Leute dazu aufrufen, die Reichen zu vertreiben bzw. ihnen ihr Geld wegzunehmen (eine mir und wahrscheinlich auch Dir gar nicht so unsympathische Forderung) wär sofort die Polizei da.

      Und überhaupt, nochmal zu Netanjahu (der, zugegebenermaßen, jetzt keine versoffene Dumpfbacke ist, sondern wirklich ein intelligenter und desto gefährlicherer ultrarechter Demagoge) und seiner Hetzthese, erst der Mufti von Jerusalem habe Hitler zur Shoa angestiftet - völliger Unsinn !
      Kritik an dieser Geschichtsklitterung äußerte die Chefhistorikerin der Gedenkstätte Yad Vaschem, Professorin Dina Porat. Die Erklärungen Netanjahus seien unhaltbar. „Man kann nicht behaupten, dass es der Mufti war, der Hitler die Idee einpflanzte, die Juden zu töten oder zu verbrennen. Das trifft nicht zu,“ sagte sie.

      Tatsächlich gab es die Massentötungen von Juden durch mobile SS-Einsatzgruppen, bevor Hitler und Husseini zusammentrafen. Die erste Operation fand in Litauen im Juli 1941 statt. Im September 1941, ebenfalls noch vor dem Treffen von Hitler und Husseini, ermordete die SS mehr als 34.000 Juden in Babi Yar bei Kiew.

      Israels Oppositionschef Itzhak Herzog rief Netanjahu laut Medien auf, seine Äußerungen zurück zu ziehen. Es handele sich um eine „gefährliche Verzerrung der Geschichte, die den Holocaust trivialisiert“.

      taz.de/!5241329/

      Last not least:
      Der rechte Möchtegernmörder Frank Steffen ist genau so ein Terrorist wie der Dschihadist Arid Uka !
      Als Arid Uka im März 2011 am Flughafen Frankfurt am Main mit einer Pistole auf eine Gruppe von US-Soldaten zugeht und zwei von ihnen erschießt, ist die Bewertung eindeutig. Die Tat des jungen Mannes, der sich durch Dchihad-Videos radikalisiert hatte, sei ein islamistischer „Terroranschlag“, sagte der damalige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Dieser sei „aufs Schärfste“ zu verurteilen.

      Wenige Tage ist es her, da attackierte der 44-jährige Frank S. die Kölner Oberbürgermeisterkandidatin Henriette Reker; er rammte ihr ein Messer in den Hals. Auch jetzt ist die politische Bestürzung groß. Nur: Von Terror ist bisher keine Rede.

      Dabei überlebte Reker offenbar nur mit Glück. Frank S. soll „mit voller Wucht“ zugestochen haben, das Messer traf die Luftröhre der Politikerin. Diesmal aber ist der Täter ein Neonazi. Ist das der Grund für die verdruckste Bewertung?

      Für die anfangs vertretene These, es handle sich um einen „Irren“, spricht jedenfalls nichts. Ein Psychiater attestierte Frank S. volle Schuldfähigkeit. Seine Attacke begründete dieser mit der derzeitigen Flüchtlingspolitik, und er wählte gezielt diejenige, die in seiner Stadt Köln dafür zuständig war: Reker.

      Eine spontane Kurzschlusstat? Auch das nicht. Vor der Attacke soll S. Festplatten seines Computers und Dokumente entsorgt haben, um Spuren zu tilgen. Auch soll er die Tat im Vorfeld geübt haben. Und der Attentäter bewegte sich in den Neunzigern in den Reihen der damals radikalsten Neonazigruppen, der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP) und Nationalistischen Front. Die horteten Waffen, propagierten „Rassenmischung ist Völkermord“, Mitglieder attackierten Flüchtlingsheime.

      Frank S. wusste also, was er tat. Man darf es auch so benennen: Es war eine Terrortat.

      taz.de/!5241229/
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -