Tschechien aktuell

      Tschechien aktuell

      Mich interessiert einfach, was in unserem Nachbarland, an dessen Grenze ich einige Jahre gelebt und oft mit dem Radl entlang gefahren bin, manchmal auch eben kurz um einen Grenzstein, um sagen zu können: "Ich war in der Tschechoslowakei !" (man durfte sich allerdings von keinem tschechischen Grenzer erwischen lassen), so los ist. Zumal sich in den nächsten Tagen auch hier zum 25. Mal der Sturz der kommunistischen Diktatur jährt (die sog. Samtene Revolution).
      Piraten entern Marienbad – „Wir wollen die jungen Leute zurückholen“

      Es war eine der größten Überraschungen bei den jüngsten Kommunalwahlen: Im westböhmischen Mariánské Lázne / Marienbad holten die Piraten 21 Prozent und damit die meisten Stimmen. Der 29-jährige Vojtech Franta hat als Parteiloser für die Piratenpartei kandidiert und wird am Mittwoch zum Bürgermeister gewählt. Vor welchen Problemen steht die neue Koalition in dem Kurort? Wie kann aus Marienbad, das unter der Abwanderung der Jugend leidet, und vom Ruhm der Vergangenheit zehrt, wieder ein kulturelles Zentrum werden? Antworten dazu im Politgespräch mit dem designierten Bürgermeister Vojtech Franta.

      Die Piraten, die Ano-Partei, Sozialdemokraten, Bürgerdemokraten sowie eine lokale Vereinigung (Volby 94-2014) bilden die neue Führungsriege von Marienbad. Mit 21 Prozent der Stimmen lagen die Piraten bei den Wahlen im Oktober mit weitem Abstand vorne. Der Architekt Vojtch Franta wird nun der erste Piratenbürgermeister in Tschechien. Mit dem Erfolg hat niemand gerechnet.

      Vojtech Franta:
      „Wir dachten uns, das kann nicht wahr sein, dass es da irgendeinen Fehler gegeben hat und neu ausgezählt werden muss. Es war ein unglaublicher Sieg auf politischer Ebene, eine ganz einzigartige Situation. Fünf unserer Leute wurden in den 21-köpfigen Stadtrat gewählt. Die Piraten haben in Marienbad den einzigen Sieg in der Tschechischen Republik geholt und sind mit einem erdrückenden Übergewicht in den Stadtrat eingezogen. Es war also ein Riesenerfolg – wir haben uns sehr gefreut.“

      Ganzer Text: radio.cz/de/rubrik/politgespra…jungen-leute-zurueckholen
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Grizzly, weißt Du, ob die Piratenpartei in der CZ in ihren Zielen identisch ist mit der Piratenpartei bei uns, die (so meine Beobachtung ) doch einiges an Bedeutung verloren hat

      piratenpartei.de/politik/
      Wobei das, was auf dem Papier steht, von den Piraten noch nie in der rauen Politwirklichkeit und heterogenen Realität umgesetzt wurde.

      Ob Marienbad davon profitiert - oder sich die Kommunalpolitik dort mit endlosen Diskussionen in Theorien verstrickt und die praktischen Notwendigkeiten in einer Stadt darüber vernachlässigt werden?

      Gruß,
      Elke

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „ELMA“ ()

      Das muss ich noch herausbekommen, jetzt bimmeln wieder mal die Kirchenglocken und rufen mich dahin :kirchengang:
      Nein, Blödsinn, ich muss gleich frühstücken und dann zur Arbeit, aber die Glocken bimmeln tatsächlich.
      Mit den Piraten kenn ich mich nicht so aus, aber ich klär das.
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      - Kurt Tucholsky -
      @ Elke: Ich hab die Piraten nicht vergessen :zwinker2:

      Auch in begann die "Wende" vor 25 Jahren ...
      In Tschechien wird am Montag bei zahlreichen Veranstaltungen an den Sturz des kommunistischen Regimes vor 25 Jahren gedacht. An der zentralen Feier zum Beginn der Samtenen Revolution in Prag nimmt auch der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck teil. Daneben hat Gastgeber Miloš Zeman seine Amtskollegen aus der Slowakei, Polen und Ungarn eingeladen. Am Nachmittag nehmen die Präsidenten an einer Diskussion mit Studenten von Prager Hochschulen über die Ereignisse vom November 1989 teil.

      Am 17. November 1989 war eine angemeldete Kundgebung von mehreren Tausend Studenten in eine Demonstration gegen das kommunistische Regime umgeschlagen. Die Polizei griff brutal durch, es gab mehrere Hundert Verletzte, noch mehr Jugendliche wurden festgenommen. Dies führte zu einem Proteststurm, der immer weitere Teile der Gesellschaft ergriff und letztlich das Regime kippte.

      ... aber wie in der damaligen DDR hatten sich die Menschen mehr erhofft.
      Die meisten Tschechen sind von der Entwicklung nach dem Sturz des Kommunismus im Jahr 1989 enttäuscht. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Median für den Tschechischen Rundfunk, das Tschechische Fernsehen und das Slowakische Fernsehen haben sich die damaligen Erwartungen für 54 Prozent von ihnen nicht erfüllt. Die Gründe seien soziale Unsicherheit, Arbeitslosigkeit und Armut sowie der Zustand von Demokratie und Politik im Land. Zufrieden mit der Entwicklung zeigten sich nur 27 Prozent, bei 4 Prozent wurden die Erwartungen sogar übertroffen.

      Die Ergebnisse von Median widersprechen einer Umfrage, die vor kurzem vom Meinungsforschungsinstitut CVVM veröffentlicht worden war. Dort hatte es geheißen, zwei Drittel der Tschechen erachteten den gesellschaftlichen Wandel ab 1989 als gelungen.

      radio.cz/de/rubrik/bulletin/ta…htenueberblick-2014-11-16
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      - Kurt Tucholsky -
      Tschechisches Sandmännchen Vecernícek wird 50

      Was in Deutschland das Sandmännchen, ist in Tschechien der sogenannte Vecernícek. Er ist kein Kobold mit weißem Bart, sondern ein kleiner Junge mit Sternenaugen und einer Papiermütze. Doch seine Aufgabe ist dieselbe: Seit genau 50 Jahren schickt er jeden Abend mit einem Märchen die Kinder ins Bett. Als vecernícek, geschrieben mit einem kleinen „v“, bezeichnet man im Tschechischen das Märchen oder die Sendung selbst, die das älteste immer noch existierende TV-Format hierzulande ist.

      Mehr dazu: radio.cz/de/rubrik/kultur/tsch…nnchen-vecernicek-wird-50
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      - Kurt Tucholsky -
      Vor 1989 gehörte Tschechien zum sozialistischen Weltsystem.
      Da es dorthin keine Reisebeschränkungen gab, war ich
      mehrmals mit dem Personalausweis dort. Ein bißchen
      hinderlich war der beschränkte Währungstausch. Aber wenn
      die Unterkunft schon vorher bezahlt war (zB. in einem
      Betriebsferienheim) war auch das easy.
      Bilder in verwertbaren Formaten gibt es leider nicht. Aber über die
      Jahre kommt schon einiges zusammen.
      Als Jugendlicher Familienausflug mit Raddampfer nach Usti und
      eine Busrundreise Karlsbad/Marienbad/Franzensbad/. Später mal `ne Woche
      Zelturlaub am Stadtrand von Prag als Abiturabschlußfahrt.
      In den 80igern ( im Studium mit der Seminargruppe) nach Cheb.
      Das nächste Ziel wäre das Betriebsferienheim meines damaligen
      Arbeitgebers in Spindlermühle (Hohe Tatra) gewesen.
      Doch dann wurde halt alles anders. Betrieb abgewickelt......
      Und seit dem hat es mich noch nicht wieder in die Tschechei
      verschlagen. Insgesamt fühlten wir uns den tschechischen Menschen
      aber sehr verbunden. Was ich nie verstanden habe ist der Umstand,
      daß sie das Land nach der "Wende" in 2 Teile spalteten. Erzählt uns doch heute
      in der EU jeder: Zusammenhalt ist besser. Die Menschen mit
      gegenteiliger Meinung werden als "Spielverderber" hingestellt. :schneebwurf:
      Besonderheiten damals:
      *Viele Menschen im grenznahen Gebiet konnten "Deutsch". Haben es aber
      oft verheimlicht......
      *Als deutschsprachiger Tourist gab es immer ein Prüfung:
      DDR oder BRD? Denn nur BRD-Deutsche waren eine Einnahmequelle für
      harte Währung DM (offiziell verboten) oder wegen des besseren Umtausch-
      kurses für Unmengen Kronen. Die entsprechenden Unterschiede in der
      Behandlung als Tourist brauche ich sicher nicht erläutern.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Danke für Deinen interessanten Beitrag, lieber COOLmann.
      Ich hab jetzt mal mehrere Tschechienreisebeiträge, darunter den :ob: in den schon bestehenden Tschechienreisethread reinkopiert und bitte, weitere Reisebeiträge dieses Land betreffend samt Kommentare dort weiterzuschreiben.

      :dankedaumen: :grizzlysmzwinker:
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      - Kurt Tucholsky -
      Vor 25 Jahren wurde der kommunistische Geheimdienst StB aufgelöst

      ( ... ) Seit der Machtübernahme durch die Kommunisten im Februar 1948 war die Staatssicherheit – im tschechischen „Státní bezepecnost“ – ein wichtiges Element im repressiven Apparat des kommunistischen Regimes. In den 1950er Jahren beseitigte der Geheimdienst in Zusammenarbeit mit sowjetischen Beratern unbequeme Personen durch politische Schauprozesse.

      In der Zeit der sogenannten „Normalisierung“ in den 1970er Jahren versuchte die Staatssicherheit die Bürger systematisch einzuschüchtern. Gegen die Regimekritiker griff sie hart durch. Zu den Verfolgten gehörte damals auch der Dissident, Journalist und spätere Politiker Jan Ruml:

      „Ich wurde ständig verfolgt. Meine Wohnung wurde abgehört. Wegen sogenannter ´Untergrabung der Republik´ saß ich ein Jahr lang in der Haft. Ich und die Stasi, wir hatten uns einfach überhaupt nicht gern.“

      Jan Ruml durfte aus politischen Gründen nicht studieren, er arbeitete darum unter anderem als Heizer. Auch dabei machte er Erfahrungen mit der Stasi:

      „Ich war eine Zeit lang Heizer in der Gaststätte U svatého Tomáše auf der Kleinseite. Dort haben zwei junge Köche gearbeitet. Einmal sagten sie zu mir: ´Wir sind Söhne eines StB-Offiziers, und unser Vater hat uns heute morgen gesagt, er werde in der Nacht nicht Hause kommen. Gib also acht! ´ Wir haben dann die Wohnung aufgeräumt und tatsächlich: Um vier Uhr morgens brachen die StB-Leute die Tür auf und durchsuchten die Wohnung. Einige Sachen haben sie durchaus mitgenommen, aber natürlich nicht das, was wir unbedingt behalten wollten.“

      Am 17. November 1989 beteiligte sich die Staatssicherheit an der brutalen Unterdrückung der Studentendemonstration in Prag, mit der die Samtene Revolution begann. Die Angst vor dem allmächtigen Geheimdienst StB verschwand jedoch nicht von einem Tag auf den anderen. Die Übergangsregierung des nationalen Einverständnisses, die dem kommunistischen Regime folgte, entschied in den ersten Wochen darüber, wie mit dem StB umzugehen sei. Am 1. Februar verkündete der damalige Innenminister Richard Sacher im Tschechoslowakischen Rundfunk:

      „Sehr geehrte Mitbürger, nach der Auflösung des sogenannten ´inneren Nachrichtendienstes´ habe ich per Befehl auch die übrigen Sektionen der Staatssicherheit aufgelöst.“

      Jan Ruml wurde nach der "Samtenen Revolution" stellvertretender Innenminister (und musste sich mit den nunmehr arbeitslosen StB'lern abmühen), sein bisheriger Heizerkollege [URL=http://de.wikipedia.org/wiki/Ji%C5%99%C3%AD_Dienstbier_%28Politiker,_1937%29]Jiri Dienstbier[/URL] Aussenminister.
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      - Kurt Tucholsky -
      Sudetendeutsche Landsmannschaft streicht Rückgabeforderungen aus Satzung

      Die Sudetendeutsche Landsmannschaft (SL) hat aus ihrer Satzung jene Passagen gestrichen, in denen sie die „Wiedergewinnung der Heimat“ und die Rückgabe oder Entschädigung von konfisziertem früheren Eigentum gefordert hatte. Tschechische Politiker hatten in der Vergangenheit wiederholt diese Passagen kritisiert. Die Delegierten einigten sich an diesem Wochenende in München stattdessen darauf, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Partnerschaft mit den tschechischen Nachbarn zum zentralen Ziel der SL zu erklären. Die Verbrechen an der deutschsprachigen Minderheit der Tschechoslowakei und ihre Vertreibung werden zwar weiter als Unrecht bezeichnet, zugleich bekennen sich die Sudetendeutschen zur Mitverantwortung an der Verfolgung von Tschechen durch das nationalsozialistische Regime und am Holocaust.

      radio.cz/de/rubrik/bulletin/ta…htenueberblick-2015-03-01

      Grizzly sein :senf2:

      Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber für diesen bisher äusserst rechtslastigen Verein ein großer Schritt nach vorn.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Durch das "Ein-Euro-Jobber" Programm für Langzeitarbeitslose haben
      wir schon Jahre Kontakt zu einer Ortsgruppe des BDV. Zumal in unserer
      Nachbarschaft und auch im Kundenkreis viele ehemals "Vertriebene"
      leben. Wenn man genau hinhört haben sie ihren Dialekt heute noch bewahrt.
      Sehnsucht nach der Heimat ja, aber Rückforderung der alten Ländereien habe
      ich noch nie gehört. Das kommt wohl eher nicht von den "normalen" Menschen
      sondern von den ehemaligen Großgrundbesitzern.
      Nun noch mal ein allgemeine Sätze: Das die "deutschstämmigen" in Polen und der
      Tschechei besonders unter dem Vorwurf der Kollaboration leiden mußten (obwohl die
      Mehrzahl völlig unpolitisch war) und einer ethnischen Säuberung durch Vertreibung
      zum Opfer fielen wird viel zu wenig beachtet. Das eine Unrecht wurde mit neuem Unrecht
      beantwortet und bis heute mit einer "Siegermentalität" auch noch als "Recht" dargestellt.
      Selbst die Enteigneten aus der ehemaligen russischen Besatzungszone Deutschlands
      bekamen Entschädigungen gezahlt oder ihr Grundeigentum zurück. Für die Bewohner
      der Vertriebenen ist dies eine Ungleichbehandlung von Staaten die jetzt angeblich dem
      "europäischen Gemeinschaftsgedanken" frönen. Die Generation der Vertriebenen
      wird nun durch die Zeit langsam aufgelöst. Die Folgegeneration möchte sich mit ihrer
      Geschichte nicht belasten. Und so wird auch dieses "Problem" durch Aussitzen gelöst
      .....Schwein gehabt. Doch es gibt da einen Spruch in Historikerkreisen:
      "Der Mensch vergißt, die Geschichtsschreiber nie." oder so ähnlich.

      PS: Solch ein Szenario steht der Ost-Ukraine auch bevor, wenn sich Poroschenko und
      Konsorten mit ihren Plänen durchsetzen. Und wir als Deutschland müssen uns das
      dann auch noch als verantwortliche Unterstützer in die Geschichtsbücher schreiben
      lassen. Danke Angie!
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Original von COOLmann
      Wenn man genau hinhört haben sie ihren Dialekt heute noch bewahrt.
      Sehnsucht nach der Heimat ja, aber Rückforderung der alten Ländereien habe
      ich noch nie gehört. Das kommt wohl eher nicht von den "normalen" Menschen
      sondern von den ehemaligen Großgrundbesitzern.

      Ich schon. In den Fünfziger und Sechziger Jahren waren Rückgabeforderungen durch Vertriebenenfunktionäre in Westdeutschland verbreitet, und meine (aus Swinemünde stammende) Mutter verweigerte zB ihre Mitarbeit in der pommerschen Landsmannschaft genau mit dieser Begründung, dass sie nämlich den inzwischen dort geborenen Polen ihre Heimat nicht wegnehmen wolle.

      Derartige Gedankenspiele motivierten u.a. die Urheber des "Ostzonenverzeichnisses":
      Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das System der deutschen Kfz-Kennzeichen neu entwickelt. Aus verschiedenen Vorschlägen wurde das bis heute gültige auf Landkreise bezogene System ausgewählt. Dieses System beschränkte sich auf das damalige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Im Bundesarchiv wurde eine Liste von 1953 gefunden, die Kennzeichen für Städte und Landkreise auch in der DDR, den Ostgebieten und vereinzelt auch darüber hinaus auflistet. In der Literatur wurde diese Liste als „Ostliste“ oder „Ostzonenverzeichnis“ bezeichnet. Ein amtlicher Charakter dieser Liste konnte bisher jedoch nicht belegt werden. Die Liste enthält auch Eintragungen zu Gebieten, die nach den Grenzen vom 31. Dezember 1937 nicht zum Deutschen Reich gehörten, weil sie entweder schon zuvor in Folge des Ersten Weltkriegs abgetrennt wurden (z. B. die Freie Stadt Danzig, Posen, Kattowitz, Königshütte) oder aber nie zum Deutschen Reich gehörten (Sosnowitz).

      de.wikipedia.org/wiki/Ostzonen…deutschen_Kfz-Kennzeichen
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      - Kurt Tucholsky -
      Meine Erfahrungen mit Vertriebenen aus den ehemaligen Gebieten
      in Polen und Tschechien in der DDR waren völlig anders. Es gab da
      wirklich die Vorstellung zB. einer "Oder-Neiße-Friedensgrenze".
      Und durch die von oben angeordnete "Brüderlichkeit" waren irgendwelche
      revanchistischen Rückforderungen einfach undenkbar.
      Ich weis nicht ob das nur ein erzwungener "Burgfrieden" war...aber irgendwie
      hatte ich ein besseres Gefühl dabei als heute. Damals waren die Nachbarländer
      keine Konkurrenten sondern einfach Partner. Und heute wird mir blümerant wenn
      ich nur das Wort "Griechenland" höre....... :schneebwurf:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Und durch die von oben angeordnete "Brüderlichkeit" waren irgendwelche revanchistischen Rückforderungen einfach undenkbar.

      Die gab's eben im Westen nicht, da konnte sich die "Heim-ins-Reich"-Propaganda ungehindert ausbreiten, und manche haben bis heut nicht kapiert, dass sich die Zeiten geändert haben und sie nicht mehr die Herrenmenschen von damals sind:
      In der Sudetendeutschen Landsmannschaft formiert sich Widerstand gegen den Beschluss, nicht länger die Rückgabe der früheren Heimat zu fordern. Die Vorsitzenden der Bezirksgruppen Oberbayern und Schwaben sprachen am Dienstag von einer „überfallartig beschlossenen Satzungsänderung“, zu der die Basis nicht befragt worden sei. Die Neuausrichtung könnte als „Akzeptanz des Vertreibungsstatus“ gewertet werden. Die Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft hatte laut Mitteilung vom Sonntag beschlossen, das Ziel der „Wiedergewinnung“ der alten Heimat und die Rückgabe des durch den tschechoslowakischen Staat konfiszierten Eigentums aus der Satzung zu streichen. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren rund drei Millionen Angehörige der deutschsprachigen Minderheit aus der damaligen Tschechoslowakei vertrieben worden.

      radio.cz/de/rubrik/bulletin/ta…htenueberblick-2015-03-03
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      - Kurt Tucholsky -
      Die mehrtägigen Feiern zum Kriegsende in Plzen / Pilsen haben am Sonntag in einer Paradefahrt historischer und heutiger Militärtechnik unter dem Namen „Convoy of Liberty“ ihren Höhepunkt erreicht. Mehrere zig Tausend Menschen mit tschechischen, belgischen und US-amerikanischen Flaggen begrüßten dabei Militärfahrzeuge und marschierende Soladten. An der Feier nahmen auch zwanzig Veteranen aus den USA und aus Belgien, die Pilsen vor 70 Jahren begrüßt hatten. Seit Freitag habe das Programm bis zu 100.000 Besucher angezogen, führte eine Sprecherin des Pilsner Magistrats an. Die Feierlichkeiten zur Befreiung der Stadt von der deutschen Besatzung dauern noch bis Mittwoch kommender Woche.

      radio.cz/de/rubrik/bulletin/ta…htenueberblick-2015-05-03
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Bauarbeiten am tschechischen Abschnitt der Eisenbahnstrecke zwischen Asch und Selb beendet

      Die Renovierung des tschechischen Abschnitts der Eisenbahnstrecke zwischen dem westböhmischen As (Anm. v. Grizzly: Der Hatschek, der aus dem s im Tschechischen ein sch macht, funktioniert hier leider nicht) / Asch und der Stadt Selb in Oberfranken ist fertig. Laut Angaben der Verwaltung der Eisenbahnstrecke haben sich die Kosten auf 78 Millionen Kronen (2,85 Millionen Euro) belaufen. An der Teilstrecke zwischen der Staatsgrenze und Selb wird noch gearbeitet. Bayern plant, bis zu 10 Millionen Euro in den Bau zu investieren. Die Lokalbahn soll noch im Dezember dieses Jahres in Betrieb gehen. Es sollen dort täglich jeweils neun Züge in jeder Richtung Zwischen Cheb / Eger und Hof verkehren. Die Wiederherstellung der Eisenbahnverbindung wurde in einer Erklärung beschlossen, die von Vertretern des tschechischen und des bayerischen Verkehrsministeriums im April 2012 unterzeichnet wurde.

      Der ungefähr 7 Kilometer lange Abschnitt ist Teil der früheren Hauptstrecke Cheb / Eger – Hof. Der Verkehr wurde dort 1995 eingestellt. Am 11. September 1951 sorgte ein besonderer Transport für Aufsehen. Ein Dampfzug fuhr ohne Halt durch Asch über die Grenze und nach Selb-Plößberg. Der Grenzdurchbruch wurde von einer Gruppe Bahnbediensteter organisiert. Insgesamt fuhren 110 Personen mit dem Zug, die meisten Passagiere kehrten aber in die damalige Tschechoslowakei wieder zurück. Mit dem seitdem als Freiheitszug bekannten Zug flüchteten damals 20 Regimegegner in den Westen.

      radio.cz/de/rubrik/bulletin/ta…htenueberblick-2015-07-19

      Grizzly sein :senf2:
      Da freut sich doch der :zug1: - Fan und ehemalige Hofer bzw. Oberkotzauer :smfreude:

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      - Kurt Tucholsky -
      In meiner Studentenzeit (Mitte der 80ziger Jahre) waren
      Kurztrips in die CSSR zu Bier, Knödel und Schweinebraten
      auch bei Studenten sehr beliebt. Unsere Seminargruppe hat
      damals zB. die Bahnstrecke Karl-Marx-Stadt-Plauen, Plauen-
      Cheb (mit Grenzkontrolle in Adorf) genutzt. War zu DDR-Zeiten
      mit Personalausweis und ohne Antrag jederzeit möglich.
      Einziger Wermutstropfen: begrenzter Geldumtausch
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Die Strecke Plauen - Cheb funktioniert noch und wird von der Vogtlandbahn befahren.
      Seit 2000 verkehren die Züge der Vogtlandbahn bis nach Cheb und bedienen auch im tschechischen Abschnitt alle Unterwegsbahnhöfe. Dabei werden die Triebwagen zwischen Cheb und Bad Brambach von tschechischen Triebwagenführern gefahren, von Cheb bis Vojtanov ist zeitweise ein tschechischer Zugbegleiter (Schaffner) mit im Zug.
      :reg:
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Ke sporaku, an den Herd, hatte der Profifußballer Lukas Vacha des tschechischen Rekordmeisters Sparta Prag getwittert, aus Ärger über eine mögliche Fehlentscheidung der Assistenzschiedsrichterin Lucie Ratajova, die dem Team in letzter Minute den Sieg gekostet hatte. Zur Strafe müssen Vacha und sein Torwartkollege Tomas Koubek, der ähnlich verbalentgleist war, jetzt für eine unbestimmte Zeit zusammen mit dem Frauenteam ihres Vereins trainieren.

      Mehr dazu: spiegel.de/sport/fussball/spar…trainieren-a-1115065.html

      Grizzly sein :senf2:

      Eine weise Entscheidung der Prager Vereinsführung !
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Mal abgesehen von den finanziellen Einbußen ist
      die Strafe ja wie die Versetzung eines Arbeiters von
      einer Männerbrigader Männerbrigade in eine Frauenbrigade.
      Das kann "erzieherisch" wirken...muß es aber nicht.
      Schließlich ist er dann der "Hahn im Korb".
      :zwinker2:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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