Das Rathaus von Stockholm

      Das Rathaus von Stockholm

      Nein, es ist nicht das Rådhus mit der gleichnamigen Tunnelbahnstation, sondern, auf Schwedisch, das Stadshus, wenn wir vom Stockholmer Rathaus sprechen (zu dieser Erkenntnis hab ich auch eine Weile gebraucht).



      Heut, am Samstag den 19.7.2014 ist es wieder ordentlich voll,
      nicht nur wegen der Touristen, sondern heute ist auch der Hochzeitstag diverser Paare.





      Die lassen wir jetzt mal schön feiern und folgen der Rathausführung, auf Deutsch -
      zur gleichen Zeit hätten wir sie auch auf Chinesisch hören können, aber da versteh ich so wenig :hbl16:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -

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      In diesem geräumigen Saal lauschen jetzt mehre Gruppen den Ausführungen über die Geschichte des Rathauses. Ich krieg das jetzt nicht so gut hin (unser Führer, ein Deutschlehrer, machte das sprachlich wie vom Erklären her hervorragend !), deshalb klau ich bei Wikipedia:
      Das Rathaus wurde zwischen 1911 und 1923 nach Plänen des Architekten Ragnar Östberg im Stil der schwedischen Nationalromantik erbaut und am 23. Juni 1923 eingeweiht. Die Bauausführung übernahm die Firma Kreuger & Toll des später als „Zündholzkönig“ berühmt gewordenen Geschäftsmannes Ivar Kreuger. Der Ost- und der Südflügel blicken auf den See und werden durch einen 106 Meter hohen Eckturm zusammengefasst, der vom Reichswappen Tre Kronor gekrönt wird.

      Ursprünglich war geplant, auf diesem Grundstück ein Amtshaus (rådhus) zu bauen, das den Magistrat und das Stadtgericht beherbergen sollte. Aus dem dazu 1903/04 veranstalteten Architekturwettbewerb ging der Entwurf Ragnar Östbergs siegreich hervor. Doch die Stadtregierung beschloss kurz danach, auf diesem Grundstück ein repräsentatives Gebäude für die Stadtregierung und das Stadtparlament zu errichten. Ragnar Östberg wurde aufgefordert, seinen Beitrag in diesem Sinne umzuarbeiten, während der im Wettbewerb Zweitplatzierte Carl Westman mit dem Bau des Amtshauses, dem heutigen Stockholms Rådhus, auf einem Grundstück in der Nähe beauftragt wurde. Östberg hielt in seinem neuen Entwurf an den Hauptzügen seines ersten Entwurfes fest, nämlich die symbolische Beziehung zum Wasser und den dominierenden Eckturm. Gleichzeitig griff er mediterrane Elemente, vor allem aus Venedig auf, die ihren Ausdruck im Bürgerhof (Borgargården) und der Blauen Halle (Blå Hallen), die übrigens nicht blau ist, finden.

      Das hier ist der Architekt Ragnar Östberg
      wobei dieses Bild zu seinen Lebzeiten nicht gezeigt werden durfte, weil er sich da zu arrogant dargestellt fand.

      Über dem Eingang auf der Empore schaut er nochmal auf uns, da guckt er weniger streng -

      anscheinend ist er ganz zufrieden mit seinem Werk.

      Jetzt sind wir schon im Sitzungssaal des Stadtrats - da vorn sitzt der Präsident,
      oder, was in Schweden häufig ist, die Präsidentin.

      Die Decke über den Parlamentariern ist einem umgekehrten Schiffsrumpf nachempfunden.

      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Dem Bild von Ragnar Östberg gegenüber steigt die Mälarkönigin aus den Fluten des Mälarsees,
      dessen östliche Inseln den drittgrö0ten See Schwedens von der Ostsee trennen und auf denen Stockholm liegt.



      Die Mälardrottning gilt als Schutzpatronin der Stadt.

      Im Goldenen Saal thront sie inmitten der Stockholmer und Ausserstockholmer und deren Herkunftsorte -



      zB ist hier u.a. der Eiffelturm angedeutet.

      Das Blattgold kam übrigens aus Deutschland, das Anfang der Zwanziger bekanntlich von einer massiven Inflation heimgesucht wurde - die Mosaikarbeiten erfolgten daher unter einem besonderen Zeitdruck, damit das Ganze nicht noch teurer wurde als es ohnehin schon war.

      Diese goldene Pracht bildlich einzufangen ist nicht ganz einfach, zum einen wegen der vielen Menschen, die ähnliches vorhaben, zum andern wegen der Beleuchtung, die einem das Licht wegnimmt.





      Deshalb verlassen wir jetzt das Stadshus, schliesslich wartet noch der Turm auf uns, und drücken den zahlreichen Hochzeitsgästen die Daumen, dass sie nicht gleich einen Regenschauer abbekommen - wär nicht gut für Brautkleid und Frisur.

      :reg:
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      - Kurt Tucholsky -
      Zur Spitze des 106 Meter hohen Turms hat man 365 Treppenstufen zu überwinden, von denen man sich die ersten ca. 200 dank eines Aufzugs ersparen kann. Die restlichen 168 sind für Normalfußgänger erträglich, zumal sie nicht am Stück absolviert werden müssen - dazwischen sind schiefe Ebenen.

      Barrierefrei :rollst: :rollator_sre: sieht anders aus.

      Zu Beginn des Aufstiegs (nach Verlassen des Aufzugs) sieht man jede Menge Büsten und Statuen,
      die man allenfalls als Professor für schwedische Geschichte zuordnen könnte, zumal die Schrifttafeln auf die Entfernung kaum lesbar sind.
      Eigene Kommentare sind offensichtlich unerwünscht



      Der Riese heisst St. Erik
      und gilt als der Schutzheilige Schwedens.

      Wer's mit den Stufen (ab Aufzugausstieg) genau wissen will:
      20 bis zur ersten Plattform, 17 zur zweiten, nochmal 19 zur dritten,
      37 zwischen den Gängen mit den schiefen Ebenen,
      und nochmal 65 über die Holztreppe zur Aussichtsplattform - davor gönnen wir uns eine kleine Pause.
      :reg:
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -