Wie gefährlich ist die Ostsee?

Sie kann sehr gefährlich werden. Bei Sturm und hohen Wellen müssen Badende damit rechnen, abgetrieben werden. Auch bei schwächerem Wind lauern Gefahren, je nach Windrichtung. Bei auflandigem Wind entstehen im Wasser häufig gefährliche Gegenströmungen, die selbst einem Erwachsenen die Beine wegziehen können. Darauf müssen Badende besonders achten, wenn sie von Sandbänken ins Tiefe gehen oder schwimmen.

Gibt es Orte an der Ostseeküste, die besonders gefährlich sind?

An der sogenannten Kammer in Scharbeutz kann es auch wetterunabhängig zu starken Strömungen kommen, warnen DLRG und Wasserschutzpolizei. Der Strand liegt zwischen Ostseetherme und Seebrücke, dem südlichsten Bereich der Lübecker Bucht. Dorthin wird das Wasser besonders bei Nordostwind getrieben und strömt dann in tieferen Schichten wieder zurück.

Wann ist Baden erlaubt und wann nicht?

An bewachten Stränden gibt es ein eindeutiges Zeichen: die rote Flagge. Wenn diese aufgezogen wird, sollte jeder von einem Bad in der Ostsee absehen - auch wenn die Wellen nicht meterhoch sind. Denn das sagt nichts über die Strömungsverhältnisse unter der Wasseroberfläche aus. Neben der roten gibt es auch die gelbe Flagge. Die sollte vor allem von Kindern, älteren Menschen und denen ernst genommen werden, die nicht so fit sind. An unbewachten Stränden sollten sich Urlauber bei den Einheimischen über mögliche Gefahren informieren und sich ansonsten auf ihr Bauchgefühl verlassen.

Was sollten Strandbesucher unternehmen, wenn sie einen Badeunfall beobachten?

Raus schwimmen und retten sollen laut DLRG nur die, die sich das wirklich zutrauen und gut trainiert sind. Außerdem sollte man nie alleine aufs Wasser und ein Hilfsmittel mitnehmen, zum Beispiel einen Schwimmring oder eine Luftmatratze. Bevor sich ein Retter auf den Weg macht, sollte er unbedingt einen Notruf unter 110 oder 112 absetzen. Wer lieber nicht selbst raus schwimmen möchte, kann auch helfen, indem er Hilfe holt.