WM 1978: Mord zum Preis für eine gekaufte 0:6-Niederlage

      WM 1978: Mord zum Preis für eine gekaufte 0:6-Niederlage

      Im neuen SPIEGEL (18/2014) steht eine haarsträubende Geschichte (S. 118 ff.), wonach zwei faschistische Militärdiktaturen, nämlich die des WM-Gastgeberlandes Argentinien und von Peru, eine Niederlage des peruanischen Tems gegen den späteren WM-Sieger Argentinien absprachen zum Preis, dass argentinische Mordexperten peruanische Oppositionelle umbrachten. Kronzeuge dafür ist der damalige peruanische Oppositionelle Genaro Ledesma, der durch glückliche Umstände überlebte.
      ( ... ) Als ihr Team jedoch immer weiter kam und die Jubelfeiern auf den Straßen größer wurden, entschieden die Generäle, dass Argentinien das Turnier auch gewinnen musste. So wurde die Bühne bereitet für die entscheidende Zwischenrundenpartie gegen Peru, das wahrscheinlich skandalöseste Spiel in der Geschichte der Weltmeisterschaften.

      Das Organisationskomitee der WM stand unter dem Vorsitz des rücksichtslosen Carlos Lacoste, einem Protegé von Admiral Emilio Eduardo Massera, dem Oberbefehlshaber der Marine in der Militärjunta. Es war Massera, der das Folterzentrum in der ESMA ins Leben gerufen hatte und in den ersten Jahren auch bei der Durchführung half. Lacoste verdankte seine Position der Ermordung des vorigen Amtsinhabers General Omar Actis. Er wurde später des Mordes an Actis angeklagt, das Verfahren aber im Rahmen einer Generalamnestie für Juntamörder und Folterer eingestellt. Lacostes Komitee hatte beschlossen, dass Brasilien, Argentiniens Rivale für einen Platz im Finale, sein letztes Spiel in der Zwischenrundengruppe am Nachmittag spielen musste. So konnte Argentinien einige Stunden später mit dem Wissen antreten, mit mindestens vier Toren Differenz gegen Peru gewinnen zu müssen, um ins Endspiel zu kommen.

      Die Argentinier gewannen schließlich mit 6:0. Ein durchaus überraschendes Resultat, hatte Peru doch Schottland und den Iran in Grund und Boden gespielt und Holland immerhin ein Remis abgetrotzt. Wenn man sich das Spiel heute noch einmal anschaut, muss man Glanville recht geben, dass die Peruaner »offensichtlich gekauft« waren. In den ersten 15 Minuten spielten sie kraftvoll auf, waren sogar das bessere Team und vergaben einige gute Chancen. Dann aber hörten sie urplötzlich auf zu laufen, zu passen und zu grätschen. Argentinien begann ein Tor nach dem anderen zu schießen, ohne dabei von peruanischen Abwehrspielern nennenswert gestört zu werden. ( ... )

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      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -