1914: Vor 100 Jahren brach der 1. Weltkrieg aus

      1914: Vor 100 Jahren brach der 1. Weltkrieg aus

      Kriegsberichtserstatter und Historiker haben wieder Hochkonjunktur, nachdem sich heuer zum 100. Mal der Ausbruch des 1. Weltkriegs jährt. Die furchtbaren Fakten sind weitestgehend bekannt - 10 Millionen tote und etwa doppelt so viel verwundete Soldaten, etwa 7 Millionen tote Zivilisten, zerbrochene und neue, zum Teil instabile Staaten, Zerstörungen wie sie in diesem Ausmaß noch nicht bekannt waren, und eine ebenfalls in diesem Ausmaß noch nicht gekannte soziale Not im Krieg und viele Jahre danach.
      de.wikipedia.org/wiki/Erster_Weltkrieg#Kriegsfolgen

      Was auf den Schlachtfelder passierte, und was die verantwortlichen Politiker veranstalteten, ist schon vielfach geschrieben und wiedergekäut worden - aber wie der Krieg das Leben der einfachen Menschen veränderte, dazu besteht noch Nachholbedarf für die Forscher. In der "Zeitmaschine" des SWR kann man jetzt in verschiedene Rollen der Menschen, die damals lebten, hineinschlüpfen:
      swr.de/erster-weltkrieg/zeitma…3143040/o537eg/index.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Europa gedenkt in Belgien

      Rund 20 Staats- und Regierungschefs haben im belgischen Lüttich des Einmarsches der Deutschen im Ersten Weltkrieg gedacht. Vor genau 100 Jahren, am 4. August 1914 hatte Deutschland Lüttich überfallen, nachdem deutsche Truppen in der Nacht zuvor in das neutrale Belgien einmarschiert waren.

      "Eine ganze Generation junger Menschen wurden in diesem Krieg geopfert", sagte der belgische König Philippe in seiner Ansprache, "die Völker standen alle unter dem Banner des Leidens." König Philippe wies auf die Bedeutung der europäischen Gemeinschaft hin: "Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern so viel mehr als das."

      Frankreichs Präsident François Hollande sagte über den Überfall Belgiens im August 1914, die Neutralität des Landes sei "vergewaltigt" worden. Er erinnerte an die "besonders mörderischen Augusttage: 20.000 Tote in nur wenigen Stunden." Hollande betonte die "ewige Dankbarkeit Frankreichs" gegenüber Belgien. "Unsere Aufgabe hier in Lüttich ist es, ein Signal des Friedens zu senden."

      An der internationalen Gedenkfeier nahm auf Einladung des belgischen König Philippe auch Bundespräsident Joachim Gauck teil. "Ich stehe hier voller Dankbarkeit, dass ich hier stehen darf als deutscher Präsident", sagte Gauck. Der deutsche Überfall auf Belgien sei durch nichts zu rechtfertigen.

      Beide Kriege hätten bittere Lektionen erteilt, sagte Gauck. "Wir sind dankbar dafür, dass wir in Europa nun schon so lange in Frieden leben dürfen - und wir wissen, dass das keine Selbstverständlichkeit ist."

      An der Feier nahmen Gäste aus 80 Ländern teil, darunter der britische Prinz William mit seiner Frau Kate, ebenso der scheidende Präsident der EU-Kommission, der Portugiese José Manuel Barroso. Prinz William sagte in seiner Rede, der Friedensprozess in Europa habe viel Zeit gebraucht und sei noch nicht abgeschlossen. "Wir sind Verbündete - und viel mehr als das." Die Zusammenkunft sei ein Symbol der Aussöhnung.

      Im flämischen Löwen erklärte Gauck später, er wolle "an das große Unrecht erinnern, das der deutsche Überfall" auf Belgien dargestellt habe. Allein in Löwen hatten die deutschen Angreifer zwischen dem 25. und 29. August 1914 mehr als 200 Zivilisten erschossen und 650 weitere Menschen in Viehwaggons nach Deutschland abtransportiert. Außerdem setzten sie einen Großteil des historischen Zentrums in Brand.

      tagesschau.de/ausland/weltkrieg-gedenken-106.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -