Folgen des Orkantiefs Xaver im Dezember 2013 an der Hörnumer Odde

      Folgen des Orkantiefs Xaver im Dezember 2013 an der Hörnumer Odde

      Das ist das südliche Ende der Insel Sylt: die Hörnumer Odde




      commons.wikimedia.org/wiki/Fil…s-wattenmeer-RalfR-05.jpg
      Copyright: GNU


      Wenn man bei Ebbe durchs Watt wandert, kann man kaum glauben, dass bei Sturmflut 8-10m hohe Wellen gegen die Dünen prallen.




      Priele bei ablaufendem Wasser




      Das war einmal:

      Das Leuchtfeuer Hörnum Odde

      leuchttuerme.net/index.php?nav…=1&id=178&action=portrait

      Während des Orkantiefs Xaver im Dezember 2013 ist es abgestürzt

      Ein Sylter Leuchtturm weniger

      Wie heftig der Orkan tobte, kann man auf diesem Video erkennen.
      youtube.com/watch?v=rugqiyFPo7k

      "Das 1979 aufgestellte und bis 1997 betriebene Unterfeuer an der Odde wurde am 7. November 2013 abgebaut und abtransportiert, da sein Untergang zu erwarten war.
      In Folge des Orkans Xaver im Dezember 2013 wurde das Fundament des ehemaligen Leuchtfeuers frei gespült, die angrenzende Aussichtsplattform wurde zerstört. Auf einer Länge von 200 Metern sind allein durch diesen Sturm Landverluste von etwa 20 Metern zu beklagen."
      Zitat aus de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6rnum-Odde





      Auf dem Betonblock stand das Leuchtfeuer



      Ein Teil der Dünen wurde weggerissen, der Dünenschutz und die Vegetation wurden zerstört und das Wasser drang tief ins Land ein.





      Der Wind treibt den Sand über den breiten Strand und lockerer Treibsand verändert die Dünenlandschaft







      Das südlichste Ende der Insel Sylt – im Hintergrund kann man bei klarem Wetter links die Insel Föhr und rechts die Nordspitze der Insel Amrum sehen.



      An der Hörnum-Odde wurden 1968 zum Schutz der damaligen Neubauten im Südwesten von Hörnum Tetrapoden verlegt.. Im Jahr 2012 wurden die Tetrapoden umgelagert.

      Quelle: de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6rnum-Odde







      Alles was hinter den Tetrapoden liegt, ist im Dezember 2013 geschützt geblieben.

      "Dem anhaltenden Landverlust wird schon seit Jahren mit Sandaufspülungen zu begegnen versucht.
      Mit großen Saugbaggerschiffen, auch Hopperbagger genannt, wird Sand vom Meeresboden in einer Entfernung von ca. 12 km vor der Küste entnommen, in Standnähe transprotiert und dort mit Rohren angespült."
      s. de.wikipedia.org/wiki/Sandvorsp%C3%BClung

      Es ist ein aufwändiger Küstenschutz. Oft wird von einer einzigen Sturmflut weggespült, was ein ganzes Jahr lang angespült wurde.

      So dürfte dies auch in Hörnum ein fast aussichtsloser Kampf sein. Bei der nächsten schweren Sturmflut könnten bereits einige Häuser von Hörnum in Gefahr sein.

      Die Hörnumer fordern massiven Küstenschutz , z.B. durch weitere Tetrapoden.

      shz.de/lokales/sylter-rundscha…massnahmen-id5144356.html

      Auf der Ostseite der Insel – in Richtung Festland geht es wesentlich ruhiger zu, da die meisten der schweren Stürme aus Nordwesten kommen.
      Warm eingepackt ist es für Mensch und Hund selbst im Winter ein Vergnügen, rund um die Hörnumer Odde zu wandern.



      Ob es die Insel Sylt in wenigen hundert Jahren noch geben wird?

      Je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto mehr erkennt man, dass bei den friesischen Inseln für den Küstenschutz besondere Herausforderungen gelten.

      Was in z.B. Venedig an der vergleichsweise sanften Adria oder an anderen Gewässern hilft, ist an der Nordsee und den sandigen Küsten nicht unumstritten.

      Es gibt sehr unterschiedliche Meinungen über den Sinn von Tetrapoden an der Sandküste von Sylt- speziell vor Hörnum.

      Die einen fordern mehr davon ( bei Xaver hat es sich im Dez 2013 auch gezeigt, dass dort, wo die Tetrapoden liegen, die Dünen nicht zerstört wurden),
      andere sind der Meinung, dass Tetrapoden langfristig den Landverlust beschleunigen. Sie brechen zwar die Wellen , aber sie werden unterspült, versinken im Sand, die Wellen an den „Füßen“ verwirbeln und der Sand driftet ab.

      Der Sylter Geologe Dr. Ekkehard Klatt vertritt in seinen Vorträgen die Auffassung, „dass einzig ein Entfernen der Tetrapoden vom Strand zu einer dauerhaften und nachhaltigen Regeneration der Odde führen könne.“
      Zitat aus:
      sylter-spiegel.de/aktuell/arch…d-die-wellen-brechen.html

      In diesem Bericht vom April 2012 wird beschrieben, welcher Aufwand es ist , die 6 Tonnen schweren Tetrapoden zu verlegen, wie wichtig es ist, sie in der richtigen Richtung zu setzen und wie der Untergrund vorbereitet werden muss – aber auch wie die Meinungen darüber auseinandergehen.


      Gruß,

      Elke

      P.S.
      Warum fällt mir bei Sylt das Gedicht von Detlev von Liliencron ein (1882/83)
      die Ballade "Trutz, Blanke Hans" ?
      de.wikisource.org/wiki/Trutz,_Blanke_Hans

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      Interessante Bilder, liebe Elke !

      Was da beim Küstenschutz richtig iist und was falsch, kann ich nicht beurteilen. Und ich will mich nicht einfach hinter dem verstecken, was "meine" Partei, die Grünen, dazu für einen Senf abgibt, den ich in diesem Fall nicht nicht mal kenne.

      Was die Tetrapoden betrifft, so erinnern die mich an den Atlantikwall ...


      (wikipedia - Bundesarchiv)
      die Invasion fand bekanntlich trotzdem statt.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Liebe Elke, obwohl mir bekannt ist wie arg gebeutelt Sylt ist, so ist Dein Bericht doch besonders interessant für mich u.a. weil ich die Hörnumer Odde nicht kenne.
      Der Link zu den Leuchttürmen geht bei mir nicht - kann an meinen Einstellungen liegen...

      Deine Fotos sind sehr Aussagekräftig und stark.
      Wie dicht Menschen doch immer wieder an den Abgrund gehen :staun:
      Ansonsten denke ich das es Sylt irgendwann nicht mehr geben wird, wenn nichts Entscheidendes geschieht und nicht alle Orte so gut wie möglich gesichert werden.
      Der Klimawandel zeigt sich halt auch hier sehr deutlich.

      Persönlich glaube ich das auch der umfangreiche Tourismus und die Bebauung mit Hochhäusern etc. einen wesentlichen Faktor darstellen.
      Viele Sylter können sich die Mieten nicht mehr leisten und wandern aufs Festland ab, denn zahlzeiche Immobilien wurden aufgekauft und zu eben horenden Mietpreisen an Touristen vermietet.

      All das ist nicht schön, im Gegenteil: Eine sehr traurige Geschichte einer eigentlich so schönen Insel.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      So scheint jeder seine Assoziationen zu haben

      Quelle
      google.com/culturalinstitute/exhibit/d-day/gQcirO57?hl=de

      Während meines Auslandssemesters an der Uni Caen in der Normandie besuchte ich einmal das Ausstellungszentrum über den D Day in Arromanche.
      Da habe ich solche Bilder auch gesehen.

      Aber – um ehrlich zu sein – ich habe die Tetrapoden spontan eigentlich nicht damit in Verbindung gebracht.

      Mich bewegt hier auf der Insel vor allem, dass trotz enormem Aufwand Anstrengungen des Menschen keine Chance haben gegen die unglaublichen Kräfte der Elemente.
      Aber ich will mir kein Urteil erlauben über Sinn oder Nicht-Sinn der Aktionen.
      Wenn das hier meine Heimat wäre, würde ich sicher anders denken.

      Das Thema Tourismus auf Sylt ist ein anderes Thema- ich möchte hier in diesem Thread nicht darauf eingehen,
      Nur eines- es gibt auf Sylt nicht viele Hochhäuser ( wenn ich es mit anderen auf Sand gebaute Touristenorte in D und weltweit vergleiche) Ich sehe da keinen Zusammhang zur Bedrohung durch Überflutung der Insel.
      Hier im Süden der Insel , dort wo derzeit die Sandabtragung am stärksten ist, ist gar kein Hochhaus.

      Und das Thema Immobilienpreise ist wiederum ein ganz anderes Thema.
      ( Interessiert mich eigentlich wenig- ich habe auch um Kampen herum bisher einen großen Bogen gemacht. )
      Ich liebe hier den Strand mit der unaufhörlichen Brandung, das Watt, den Wind., die salzhalige Luft...

      Gruß,
      Elke

      P.S.
      Den Link zum Leuchtfeuer Odde im ersten Beitrag habe ich neu eingefügt- bei mir funktionert er.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „ELMA“ ()

      Original von ELMA
      Das Thema Tourismus auf Sylt ist ein anderes Thema- ich möchte hier in diesem Thread nicht darauf eingehen,
      Nur eines- es gibt auf Sylt nicht viele Hochhäuser ( wenn ich es mit anderen auf Sand gebaute Touristenorte in D und weltweit vergleiche) Ich sehe da keinen Zusammhang zur Bedrohung durch Überflutung der Insel.


      Du willst zwar auf das Thema nicht eingehen, schreibst jedoch es gäbe keine Hochhäuser, aus diesem Grund widerspreche ich.
      Schau Dir mal Westerland/ Sylt an - es gehört ebenso zur Insel, wenn auch nicht zu dem von Dir beschriebenen Bericht über Hörnumer Odde.
      Solche Bebauungen beeinflussen das Grundwasser und woher kommt das Grundwasser...
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      schreibst jedoch es gäbe keine Hochhäuser, aus diesem Grund widerspreche ich.


      Schnuppi - Du musst nicht widersprechen, denn das hab ich nicht geschrieben.
      Ich habe geschrieben
      es gibt auf Sylt nicht viele Hochhäuser ( wenn ich es mit anderen auf Sand gebaute Touristenorte in D und weltweit vergleiche)


      Gruß,
      Elke
      Entschuldige Elke, da habe ich beim zitieren wirklich was verkehrt gemacht.

      Widersprochen hatte ich eigentlich auch nur weil für mich der Tourismus eine wesentliche Rolle spielt - nicht nur bezogen auf Sylt.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)