Demonstrativ haben Frauen in Saudi-Arabien gegen das für sie geltende Fahrverbot verstoßen. Auf der Internet-Plattform YouTube posteten sie Clips, die sie fahrend am Steuer eines Autos zeigen.
Zu der Kampagne des zivilen Ungehorsams hatte eine Gruppe von Aktivistinnen aufgerufen. Unter dem Motto "Women2Drive" machten sie gegen das vom islamischen Klerus hochgehaltene Fahrverbot für Frauen mobil. "Die Kampagne wird nicht zu Ende gehen", gab "Women2Drive" über den Internet-Dienst Twitter bekannt. "Wir werden gemeinsam weitermachen, bis das Verbot aufgehoben ist."
Die Behörden hatten für Verstöße gegen das Fahrverbot ein hartes Durchgreifen angekündigt. Über Festnahmen wurde zunächst aber nichts bekannt. Auch das Veröffentlichen von Filmen im Internet, die die Kampagne gegen das Fahrverbot unterstützen, sollte streng bestraft werden, hieß es. Der konservative islamische Klerus hatte sich im Vorfeld der Kampagne gegen jede Lockerung des Fahrverbots für Frauen ausgesprochen.
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Ein Verstoß gegen ein Gesetz ist die Aktion offiziell nicht. Denn nicht die Verfassung verbietet den Frauen das Fahren, sondern die Religion. Saudische Imame behaupten, Frauen würden durch das Autofahren unfruchtbar und der Sittenverfall würde voranschreiten, wenn sie sich frei durch den Verkehr bewegen könnten. In Saudi-Arabien ist eine besonders strenge Variante des Islam, der Wahhabismus, Staatsreligion.
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