Liebesschlösser

      Liebesschlösser

      Immer öfter sieht man an Brücken kleinere oder größere Ansammlungen von Vorhängeschlössern, oft mit Inschriften oder Gravuren, angebracht von jungen Paaren, die sich so ihrer andeuernden Liebe versichern wollen. Wikipedia verrät uns, dass der inzwischen international vebreitete Brauch vermutlich aus Italien kommt, Serben und Ungarn halten dagegen.
      Die genaue Herkunft des Brauchs ist unklar. Ausgangspunkt des Brauchs in Europa ist sehr wahrscheinlich Italien. Es wird vermutet, dass Absolventen der Sanitätsakademie San Giorgio in Florenz die Urheber dieses Brauchs sind. Mit dem Ende ihrer Ausbildungszeit befestigten die Absolventen die Vorhängeschlösser ihrer Spinde an einem Gitter des Ponte Vecchio. Dies wurde wohl von den Verliebten Roms an der Milvischen Brücke als Brauch übernommen. Der Brauch wurde durch den Bestseller-Roman Drei Meter über dem Himmel (2005; Original: Tre metri sopra il cielo, 1992) beziehungsweise durch die Fortsetzung Ich steh auf Dich (2007; ital. Ho voglia di te, 2006) von Federico Moccia und der Verfilmung des Stoffes bekannt gemacht. In dieser Geschichte schwören sich die beiden Protagonisten „Ewige Liebe“, befestigen das Schloss an der zentralen Brückenlaterne und werfen den Schlüssel in den Tiber.

      Die Schlösser enthalten oft eine Beschriftung oder Gravur der Vornamen oder Initialen der Verliebten; teilweise mit Datum. Nach dem Befestigen des Schlosses wird von den Nachfolgern üblicherweise der Schlüssel in das darunter fließende Gewässer geworfen. An der Milvischen Brücke erfolgt dies mit dem Ausspruch per sempre („für immer“).

      Der Brauch hat sich inzwischen in vielen anderen Ländern verbreitet. In Vrnjacka Banja in Serbien, so wird behauptet, soll auf der so genannten Liebesbrücke der Brauch seit dem Ersten Weltkrieg bestehen. Hier werden am Brückengeländer Liebesschlösser angebracht. Im ungarischen Pécs wird der Brauch seit den frühen 1980er Jahren an einem schmiedeeisernen Zaun in der Stadt praktiziert. In Deutschland sind seit Spätsommer 2008 die ersten Liebesschlösser an der Kölner Hohenzollernbrücke angeschlossen, der derzeit bekannteste deutsche Ort für diesen Brauch. Die in diesem Zusammenhang gelegentlich auftauchende Frage nach Gewicht und Anzahl der Schlösser wird unterschiedlich beantwortet, Schätzungen bewegen sich zwischen zwei (April 2011) und 15 Tonnen (September 2011) für eine Anzahl von angeblich 40.000 Schlössern. An vielen bemerkenswerten und bekannten Brücken anderer deutscher Großstädte wurde dieser Brauch von Verliebten und Jungvermählten ebenfalls eingeführt.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Auf unserrem Mini-Klassentreffen Ende Mai in Köln haben wir diese beeindruckende Schlössersammlung auf der erwähntern Hohenzollernbrücke, die direkt am Hauptbahnhof (und neben dem Dom) über den Rhein führt, entdeckt. Auf der Domseite ist tatsächlich nicht mehr viel Platz zum Anbauen,











      während auf der anderen Brückenseite noch ein bissl was hinpasst.

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      - Kurt Tucholsky -
      Hier am Stadtparksee haben sie auch damit begonnen, wohl während oder kurz nach der Landesgartenschau.





      Ich entdeckte auch einige Schlösser die nicht nur von Jungverliebten stammten, das finde ich toll!
      Hier :un: eins von einem Paar aus 2008:



      Und sogar eins von einem Paar seit 1999:



      Trotzdem stelle ich mir gerade die Frage, was die Paare wohl bei einer Trennung machen :nachdenken:
      Ob sie überhaupt an das Schloss denken und wenn ja, haben sie den Schlüssel noch...
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Den Schlüssel haben sie nicht mehr, der wurde ins Wasser geworfen. Da hilft nur noch ein entsprechend massives Schneidegerät. Jenachdem, wie brastig einer der nunmehr Getrennten ist, kann ich mir vorstellen, dass das in Einzelfällen zum Einsatz kommt. An Stellen wie der Hohenzollernbrücke in Köln gibt's dann allerdings ein Auffindeproblem.
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      - Kurt Tucholsky -
      In Paris ist jetzt ein Brückengeländer teilweise zusammengekracht unter tonnenschweren Liebesschlösserlast:
      sueddeutsche.de/panorama/pont-…er-zum-einsturz-1.1992011

      Bei der Kölner Eisenbahnbrücke kann das zum Glück nicht passieren - wer Züge aushält, dem können Liebesschlösser nichts anhaben.

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      - Kurt Tucholsky -
      Das mag sein, doch ich denke es geht um das Zusatzgewicht das die Schlösser verursachen.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Es war doch jetzt irgendwo ein Brückengeländer zusammengebrochen..ich weiss aber nicht mehr wo... :kopfkratz:..ich habe nur mit einem "halben Ohr" zugehört :icon_redface:

      Oh....und wieder nicht richtig gelesen..Grizzly hat schon darüber geschrieben...peinlich, peinlich :icon_redface: :icon_redface:
      Liebe Grüße von :fuchsiezwinkertlila:

      Lebe den Tag, solange er dich noch hat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Fuchsie“ ()

      Original von Schnuppi
      Das mag sein, doch ich denke es geht um das Zusatzgewicht das die Schlösser verursachen.

      Ich denke, bei einer Eisenbahnbrücke spielt dieses Zusatzgewicht keine Rolle mehr, bei einer Fußgängerbrücke ist das womöglich anders.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Die Pariser Stadtverwaltung hat jetzt langsam keinen Bock mehr auf weitere Brückenreparaturen etc. :daumenrunterklein:.
      Paris will seine Brücken von Liebesschlössern befreien. Die tonnenschweren Beweise gegenseitiger Zuneigung gefährden inzwischen nicht nur die Statik von beliebten Brücken in der Stadt der Liebe. Bedroht sind die Touristen selbst: Weggeworfene Schlüssel, herabfallende Schlösser, ganze Teile des Brückengeländers bedrohen die mit Besuchern vollgepackten Ausflugsschiffe.

      Selbstporträts verliebter Paare sollen die Pariser Brücken nun von Liebesschlössern befreien. Die Stadtverwaltung will die Bekundungen glücklicher Besucher, seit 2008 an den Brücken geduldet, so ins Internet locken.Von einer "ersten Phase" im Kampf gegen die "Cadenas d'Amour" sprach Vanessa Panetto für die Stadt. Dabei setze Paris zunächst ganz auf das Verständnis der Menschen. "Natürlich sind viele etwas enttäuscht", sagt Panetto. Gleichzeitig weist sie auf die Gefährdung hin.

      Auf Zugängen der Brücken appellieren nun große Herzaufkleber an Verliebte: "Unsere Brücken können euren Liebesgesten nicht länger standhalten." Als Alternative gibt es "love without locks" (Englisch für: Liebe ohne Schlösser). Auf der Internetseite sollen Selbstporträts das Glück der Paare bezeugen - so dass diese nicht wie weltweit üblich ein Schloss anbringen und den Schlüssel in den Fluss werfen.

      Über Netzwerke wie Instagram oder Twitter können Verliebte ihr Selfie mit dem Hashtag #lovewithoutlocks platzieren - und im Zweifel auch wieder löschen. Bisher kamen rund 300 Fotos von Verliebten zusammen, zwischenzeitlich gab es auch Werbung von Schlossverkäufern. Die sind um die Brücken herum allgegenwärtig - mit happigen Preisen von bis zu zehn Euro pro Schloss.

      Gefährdet sind in Paris vor allem die Brücken Pont de l'Archevêché hinter der Kathedrale Notre Dame und die Pont des Arts in Richtung des Kunstmuseums Louvre. An der Fußgängerbrücke waren vor wenigen Wochen Geländerteile unter dem Gewicht zusammengebrochen. Elemente der Brücke sind derzeit mit Stützen zusätzlich gesichert. Aber auch andere Orte locken Schlösser - selbst der Eiffelturm ist betroffen.
      "Ein Selfie ist nicht so romantisch"

      Die Schlösser vermehren sich rasend schnell: Der 18-jährige Hector Spencer-Wood und seine gleichaltrige Freundin Jenny Macmilllam aus Schottland können das Liebesschloss, das sie vor wenigen Tagen befestigt haben, kaum noch finden. Eine Internet-Seite finden sie nicht so cool: "Das hier ist echt besser."

      Ganzer Text: n-tv.de/panorama/Paris-will-di…gern-article13415931.html
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Also ich kann das schon verstehen.
      Irgendwann muss auch mal Schluss sein, sonst wird eine gesamte Stadt mit diesen Schlössern "verziert" und macht statische Probleme.

      Zwei mögliche Alternativen wären für mich:

      • es an bestimmten Stellen zu erlauben - da es auch eine Touristenatraktion sein kann und/ oder
      • extra dafür etwas aufzubauen, wie z.B. die Klagemauer - nur das es in dem Falle nicht ums Klagen ginge.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)