Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland

      Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland

      In Passau scheint das Schlimmste überstanden: Seit der Nacht gehen die Pegelstände leicht zurück. Die Schäden in der überfluteten Altstadt allerdings sind noch längst nicht abzusehen. Weiter angespannt bleibt die Lage in Ostdeutschland.

      Im Schuhhaus Resch schwimmt die bunte Frühjahrskollektion in der braunen Suppe, gleich nebenan hockt Fritz Uhrmann im dritten Stock und will nicht raus aus seiner Wohnung. Sollen die Bundeswehrsoldaten doch wieder verschwinden. Seit Montagabend manövrieren sie mit Schlauchbooten durch die Passauer Altstadtgassen, die durch die Wassermassen zu Kanälen geworden sind.

      Für die Stadt ist es das schlimmste Hochwasser seit 500 Jahren. Aber was das bedeutet, welchen Schaden und welchen Verlust, das wird man erst ermessen können, wenn das Wasser wieder weg ist. "Das Schlimmste kommt noch", sagt Oberstleutnant Thorsten Klapp.
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      Auch in anderen Gebieten beruhigt sich die Lage etwas. Die Pegelstände im Landkreis Rosenheim seien weiter gefallen, die Hilfskräfte rüsteten sich nun für die anstehenden Aufräumarbeiten, sagte ein Sprecher des Landratsamts Rosenheim am späten Montagabend. Voraussichtlich kann am Dienstag der Katastrophenalarm für den Landkreis aufgehoben werden.

      In den Thüringer Hochwassergebieten hat sich die Lage in der Nacht zum Dienstag ebenfalls zusehends entspannt. Das Lagezentrum des Innenministeriums meldete sinkende Pegelstände im ganzen Land. "Jetzt hoffen wir, dass die Deiche weiter halten", sagte ein Sprecher.

      Angespannt blieb die Lage dagegen in Sachsen. In Grimma stand das Wasser meterhoch in der Altstadt, die nur noch mit Schlauchbooten befahrbar war. Im Landkreis Leipzig wurden rund 6000 Menschen in Sicherheit gebracht. Sorge bereitete den Behörden die Elbe, die unvermindert anschwoll. In Dresden wurde bereits die erste Elbbrücke für Autos gesperrt. Kurz vor Mitternacht hatte der Fluss einen Pegelstand von 7,08 Meter. Ein Sprecher des Katastrophenstabs beruhigte jedoch: "Bilder wie 2002 von einer überschwemmten Dresdner Altstadt wird es aller Voraussicht nach nicht geben." An der Elbe werde in den kommenden Tagen ein maximaler Pegelstand von neun Metern erwartet. 2002 waren es 9,40 Meter.

      spiegel.de 4.6.13, ganzer Text: spiegel.de/panorama/hochwasser…g-in-passau-a-903589.html
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -