Schüsse auf den tschechischen Präsidenten

      Schüsse auf den tschechischen Präsidenten

      Auf den - im Gegensatz zu seinem verstorbenen und allseits verehrten Vorgänger Vaclav Havel - umstrittenen Präsidenten der tschechischen Republik, Vaclav Klaus, ist mit einer Softair-Pistole geschossen worden. Er wurde auch getroffen, aber nicht verletzt, was mit der verwendeten "Waffe" auch gar nicht geht.
      Staatspräsident Václav Klaus nutzte am vergangenen sonnigen Feiertag die Eröffnung einer Brücke im nordböhmischen Chrastava / Kratzau zu einem Bad in der Menge. Als er mit örtlichen Politikern und Bürgern sprach, passierte es: Ein junger Mann in Tarnkleidung feuerte aus etwa einem Meter Entfernung sieben Plastikkugeln aus so genannten Airsoftwaffe auf das Staatsoberhaupt ab. Klaus bemerkte zwar die Treffer, blieb aber unbeeindruckt und setzte seinen Spaziergang fort. Unbeeindruckt war auch seine Leibwache: Die Bodyguards hatten weder den Angreifer und seine Waffe bemerkt, noch den Mann nach seiner Attacke festgenommen. ( ... )

      Der Täter erklärte indes über das soziale Netzwerk Facebook seine Gründe für den Angriff. Er wollte die Politiker dazu bringen, mehr über ihr Auftreten gegenüber dem Volk nachzudenken. Eine Pistole habe er benutzt, damit seine Tat mehr Gewicht hat als geworfene Eier oder Tomaten.

      Präsident Klaus äußerte sich erst am Montag in einem Interview für die Tageszeitung Mladá Fronta Dnes. Der Angriff zeuge vom derzeitigen Zustand der Gesellschaft. Die Gesellschaft radikalisiere sich nicht, sie werde radikalisiert, so das Staatsoberhaupt.
      Wer seiner Meinung nach hinter der Radikalisierung stecke, verriet der Präsident dem Blatt allerdings nicht.
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      - Kurt Tucholsky -