Am Dienstag, berichtete der Polizeisprecher Dirk Czarnetzki auf einer Pressekonferenz, klingelten die Beamten bei einer 28 Jahre alten Frau in Husum. Sie wurde gebeten, eine Speichelprobe abzugeben, was sie auch tat. Noch am gleichen Tag, noch bevor das Ergebnis des Speicheltests vorlag, gestand sie dann, dass sie die gesuchte Frau sei, die ihre zwei Babys getötet hatte. Und sie gab auch zu, nach 2007 drei weitere Neugeborene umgebracht und jahrelang im Keller in Kartons versteckt zu haben.
Als Motiv für ihre Tat gab die Frau an, dass sie Angst gehabt habe, ihr Mann könne sie verlassen, wenn sie weitere Kinder zur Welt bringen würde. Das Paar ist verheiratet und hatte damals bereits Kinder, einen Sohn und eine Tochter, die heute acht und zehn Jahre alt sind. Der Ehemann hatte seiner Frau gesagt, er wünsche keine weiteren Kinder. Die Familie war dem Jugendamt nicht aufgefallen in den vergangenen Jahren. Auch Freunde hatten keinen Verdacht geschöpft. Die Frau hatte ihre Schwangerschaften verheimlicht, mit niemandem darüber gesprochen.
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Ein Psychiater erklärte dazu heute bei NDR 90,3, dass die Frau ihre Schwangerschaften wohl bis zur Geburt verdrängt hätte.
Auf die Frage des Moderators, ob dann nicht der Ehemann oder Nachbarn etwas bemerkt haben müssten, meinte er, es könne sogar Ärzten passieren, dass sie Schwangerschaften bis zur Entbindung übersehen. So sei ihm kürzlich der Fall einer Frau untergekommen, die wegen ihrer nicht erkannten Wehen einen Notarzt gerufen hätte. Der habe Nierensteine vermutet und ihr ein krampflösendes Mittel gespritzt - dem einige Stunden später geborenen Kind hat das zum Glück nicht geschadet.
Ich musste, trotz des traurigen Anlasses, bei diesem Bericht schmunzeln. Denn genau das ist, 1983, auch mir als Notarzt (und Berufsanfänger) passiert ...
