Eure Stimme für Baku

      Eure Stimme für Baku

      Nein, es geht hier nicht um den erstplatzierten Star aus Deutschland, sondern um die Einhaltung der Menschenrechte im heurigen ESC-Austragungsland. Damit hapert es nämlich.
      Seit Jahren beobachtet Amnesty International eine Verschlechterung der Menschenrechtslage in Aserbaidschan. Journalisten, Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen und oppositionellen Parteien werden bedroht und teilweise misshandelt. Menschen werden ins Gefängnis gesteckt, nur weil sie sich kritisch über die Regierung geäußert haben.

      So auch Jabbar Savalan. Der 20-jährige Student wurde im Februar 2011 verhaftet, nachdem er über Facebook zu friedlichen Protesten gegen die Regierung aufgerufen hatte. Ein Gericht verurteilte ihn wegen angeblichen Drogenbesitzes zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Für Amnesty International war Jabbar Savalan ein gewaltloser politischer Gefangener: Wir gehen davon aus, dass er nur ins Gefängnis kam, weil er seine Meinung frei geäußert hatte. Und er ist nicht der einzige.
      amnesty.de, ganzer Text :klick:


      Um die neugebaute Musikhalle in Baku werden Häuser abgerissen, den bisherigen Bewohnern droht die Obdachlosigkeit.
      20.000 Menschen, sagen Oppositionelle, haben im letzten Jahr in Baku so ihre Wohnungen verloren. Abgebrochen. Nachts. Illegal. Gedeckt von einer korrupten Stadtregierung. Für die Crystal Hall, die neue Song-Contest-Halle werden gerade blockweise Wohnhäuser abgerissen. Gerne hätten wir dort gefilmt. Doch wir werden nicht vorgelassen. Wir dürfen nicht mal die Polizeiabsperrung filmen. Menschenrechtler dokumentieren die Abbrüche – heimlich. Denn Pressefreiheit gibt es nicht in dem Land, das autoritär vom Aliyev-Clan regiert wird.
      dasErste.de, ganzer Text [URL=http://www.daserste.de/ttt/beitrag_dyn~uid,kc99mgc3c1n5edgh~cm.asp]:hereklick:[/URL]
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Der Spiegel hatte in dieser Woche auch einen sehr interessanten Artikel dazu, den man leider nicht Online lesen kann - so gewinnt man auch Abonennten: magazin.spiegel.de/epaper/star…12%26h%3D6%26a%3D83865253

      Mal schauen, ob es mir schon gelingt die Kernaussagen heraus zu picken und dann auch noch auf zu schreiben :nachdenken:
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Die prominente Menschenrechtlerin Arsu Abdullajewa fordert die Künstler auf, beim ESC in Baku vor ihrem Auftritt zu erklären, dass sie für die Demokratie singen.

      taz:
      Frau Abdullajewa, angesichts der Menschenrechtsverletzungen und Demokratiedefizite in Aserbaidschan wird in Deutschland immer wieder ein Boykott des Eurovision Song Contest (ESC) diskutiert. Macht ein Boykott Sinn?


      Arsu Abdullajewa:
      Ich lehne einen Boykott des ESC ab. Der ESC ist doch nicht nur eine Veranstaltung der Machthaber, sondern er ist ein Feiertag für alle Menschen in Aserbaidschan. Jetzt gilt es, die Aufmerksamkeit, die unser Land dank des Wettbewerbs erhält, für demokratische Veränderungen zu nutzen. Wir Menschenrechtler machen das.

      Wir rufen die Teilnehmer des ESC auf, von der aserbaidschanischen Regierung die Freilassung aller politischen Gefangenen vor dem Musikwettbewerb zu fordern. Der ESC gibt uns eine gute Plattform für unsere Forderungen nach Demokratie, Rechtsstaat und Freilassung aller politischen Gefangenen. Wir müssen wegkommen von unserer derzeitigen Pseudodemokratie zu einer echten Demokratie.

      Was planen aserbaidschanische Menschenrechtler im Vorfeld der Eurovision konkret?

      Zahlreiche Gruppen haben sich zu dem Bündnis „Eurovision ohne politische Gefangene“ zusammengeschlossen. Wir werden uns an Regierungen, Gesellschaften und Musiker der Länder wenden, die eine Delegation zum ESC senden, und sie um Unterstützung und Zusammenarbeit bitten. Wir erwarten von euren Regierungen, Zivilgesellschaften, Bundestagsabgeordneten einen gemeinsamen Einsatz mit uns für demokratische Veränderungen im Vorfeld der Eurovision.

      Nein, die Möglichkeiten, die uns der Eurovision Song Contest bietet, dürfen wir wirklich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Wir wünschen uns sehr, dass jede Sängerin und jeder Sänger beim Auftritt und in Interviews von sich aus das Thema „Demokratie“ und „politische Gefangene“ in Aserbaidschan anspricht.

      TAZ vom 4.3.12, ganzer Text :hereklick:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Wie gut das ich Dir vorhin davon spontan berichtete nachdem ich die Vorschau sah und wie :scheisse: das die Sendezeit wieder mal so ist, das sicher viele diese Reportage schauen werden :frauenungeduld:

      Nun ja, vielleicht nehmen es wenigstens einige auf (wie wir es planen - schon allein um die Werbung überspielen zu können) :hoffen:
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Knapp zwei Wochen sind es noch bis zum Eurovision-Finale (ESC) in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Die ersten Gäste sind bereits eingetroffen. Entsprechend nervös reagiert die autoritäre Führung des Landes auf Proteste der Opposition. Eine unangemeldete Demonstration in Baku hat die Polizei heute gewaltsam verhindert. 18 Menschen wurden festgenommen und nach einer Verwarnung wieder freigelassen, wie das Innenministerium mitteilte. Die Opposition wollte mit der spontanen Kundgebung für die Freilassung aller politischen Gefangenen und Versammlungsfreiheit demonstrieren.

      Die rund 200 Demonstranten hatten "Freiheit!" gerufen, als sie versuchten, sich im Zentrum von Baku zu versammeln. Die Polizei griff jedoch rasch ein. Es kam zu einem kurzen Handgemenge, als die Beamten die Protestierenden in Busse verfrachteten und ihnen die selbstgemalten Plakate wegnahmen.

      Ein Reporter der Nachrichtenagentur dapd berichtete von mindestens drei Verletzten durch die Übergriffe. Die Sicherheitskräfte hätten ohne Vorwarnung auf die Teilnehmer Kundgebung eingeprügelt, als sie aus Bussen aussteigen wollten, wie der dapd-Reporter weiter berichtete. Auch auf Demonstranten, die bereits am Boden lagen, hätten die Polizisten eingeschlagen und sie getreten.

      tagesschau.de, ganzer Text :klick:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Der pompös zelebrierte Eurovision Song Contest ist seit zweieinhalb Wochen vorüber. Ein Kurzbesuch von US-Außenministerin Hillary Clinton in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku liegt einige Tage zurück. Die Aufmerksamkeit für das Land am Kaspischen Meer sinkt um ein gehöriges Maß.

      Doch Kontakte und Informationskanäle in den sozialen Netzwerken funktionieren weiter. So machte eine Schlagzeile schnell die Runde: Der Fotograf Mehman Huseynov ist in Polizeigewahrsam. Nach einem Verhör durfte er nicht wieder nach Hause. Huseynov werde Hooliganismus vorgeworfen, sagte ein Innenministeriumssprecher dem Sender RFERL. Er habe bei einer unangemeldeten Demonstration am 21. Mai mehrere Polizisten beschimpft und tätlich angegriffen. Nach Angaben der aserbaidschanischen Journalistin Khadija Ismayilova sahen Zeugen, wie Huseynov angegriffen und seine Kamera beschädigt wurde.

      Inzwischen gab es eine Anhörung vor Gericht. Zwar muss Huseynov nicht in Untersuchungshaft bleiben, aber die Vorwürfe wurden nicht fallengelassen. Sollte der Fotograf des Hooliganismus für schuldig befunden werden, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.

      tagesschau.de/ausland/aserbaidschan168.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Dann scheint er damals ja nicht verurteilt worden :frage_rot:

      Jedenfalls ist bei dem Foto deutlich zu sehen was die Polizisten empfinden!
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)