Als 1986 in Tschernobyl der Super-Gau passierte, überzeugte die französische Atomlobby die Bevölkerung davon, dass die radioaktive Giftwolke an der französischen Grenze hängen geblieben sei.
Der Vorfall am Dienstag im südfranzösischen Atomkraftwerk Tricastin, in der Nähe der Urlaubsregion um Avignon, hat Gott sei Dank nicht das Geringste mit einem Super-Gau zu tun. Die sehr professionelle Verharmlosungspolitik der französischen Atomlobby funktioniert aber immer noch.
Zunächst einmal gab das verantwortliche Unternehmen Areva den Störfall erst zehn Stunden nach Auftreten bekannt. "Der Name des Unternehmens tauchte aber in der Berichterstattung nicht auf“, bemerkt Stéphane Lhomme, Sprecher der kleinen Anti-Atomkraft-Bewegung Sortir du nucléaire, "um das Unternehmen nicht zu beschädigen.“
" Anschließend spielte der Sprecher des Werkes Charles-Antoine Louet den Vorfall herunter. Es bestehe keine Gefahr für die Gesundheit, sagte er. Es seien zwar 30.000 Liter radioaktive Uranlösung ausgetreten und ein Teil davon in zwei Flüsse gelangt, aber das Risiko für die Bevölkerung sei "gering“.
Im Fernsehsender France 2 lobte ein Reporter die "Transparenz“, die das Atomkraftwerk an den Tag lege. Auch die Atomaufsichtsbehörde ASN gab Entwarnung. Die gemessene Urankonzentration sei zwar 1000 Mal über dem Normalwert, der Wert gehe aber rasch zurück. Es handele sich um einen Störfall der Stufe eins auf einer Skala von null bis sieben. Wasser sollte man aus den Flüssen nicht trinken, auch nicht darin baden oder angeln, Vorsichtsmaßnahmen darüber hinaus seien nicht erforderlich.
( ... )
Atomkraftgegner machen eine andere Rechnung auf: Beim Reinigen eines Kessels sei eine radioaktive Flüssigkeit mit 360 Kilogramm Uran ausgetreten. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass jemand während des Tages in der Region Kranwasser getrunken hat und jetzt Ablagerungen von Uran in seinem Körper hat“, sagte Lhomme. "Selbst wenn es sich nicht um radioaktives Material handeln würde, besteht ein hohes Krebsrisiko.“
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Der Vorfall am Dienstag im südfranzösischen Atomkraftwerk Tricastin, in der Nähe der Urlaubsregion um Avignon, hat Gott sei Dank nicht das Geringste mit einem Super-Gau zu tun. Die sehr professionelle Verharmlosungspolitik der französischen Atomlobby funktioniert aber immer noch.
Zunächst einmal gab das verantwortliche Unternehmen Areva den Störfall erst zehn Stunden nach Auftreten bekannt. "Der Name des Unternehmens tauchte aber in der Berichterstattung nicht auf“, bemerkt Stéphane Lhomme, Sprecher der kleinen Anti-Atomkraft-Bewegung Sortir du nucléaire, "um das Unternehmen nicht zu beschädigen.“
" Anschließend spielte der Sprecher des Werkes Charles-Antoine Louet den Vorfall herunter. Es bestehe keine Gefahr für die Gesundheit, sagte er. Es seien zwar 30.000 Liter radioaktive Uranlösung ausgetreten und ein Teil davon in zwei Flüsse gelangt, aber das Risiko für die Bevölkerung sei "gering“.
Im Fernsehsender France 2 lobte ein Reporter die "Transparenz“, die das Atomkraftwerk an den Tag lege. Auch die Atomaufsichtsbehörde ASN gab Entwarnung. Die gemessene Urankonzentration sei zwar 1000 Mal über dem Normalwert, der Wert gehe aber rasch zurück. Es handele sich um einen Störfall der Stufe eins auf einer Skala von null bis sieben. Wasser sollte man aus den Flüssen nicht trinken, auch nicht darin baden oder angeln, Vorsichtsmaßnahmen darüber hinaus seien nicht erforderlich.
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Atomkraftgegner machen eine andere Rechnung auf: Beim Reinigen eines Kessels sei eine radioaktive Flüssigkeit mit 360 Kilogramm Uran ausgetreten. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass jemand während des Tages in der Region Kranwasser getrunken hat und jetzt Ablagerungen von Uran in seinem Körper hat“, sagte Lhomme. "Selbst wenn es sich nicht um radioaktives Material handeln würde, besteht ein hohes Krebsrisiko.“
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