Plante NSU Anschläge in Schleswig-Holstein?
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) war in Schleswig-Holstein offenbar deutlich aktiver als bislang bekannt. So soll das Terror-Trio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe nach NDR Informationen offenbar mehr als 20 Orte im Norden für potenzielle Anschlagsziele ausgespäht haben. Das geht aus der Anklageschrift der Bundesanwaltschaft gegen Zschäpe hervor, die dem Schleswig-Holstein Magazin vorliegt. Im Visier der Rechtsterroristen waren dabei auch Kulturvereine für Migranten und Einrichtungen, die sich um die Integration von in Schleswig-Holstein lebenden Ausländern kümmern. Bei dem Trio fanden die Ermittler auch Stadtpläne von Kiel. In der Anklageschrift heißt es dazu: Der NSU druckte sich Karten aus, auf denen er Orte markierte. Dazu hat die Terrorzelle Anmerkungen zu den örtlichen Gegebenheiten geschrieben - zum Beispiel Möglichkeiten zur Flucht.
Aus der Anklageschrift geht weiter hervor, dass die Bundesanwaltschaft viele Spuren, die nach Schleswig-Holstein führen, nicht weiter verfolgt hat. Zeugen sagen aus, dass Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe von Fehmarn aus immer wieder Tagestouren gemacht haben - und 2009 oder 2010 auch nach Kiel kamen. Diese Hinweise sollen die Anwälte ausgespart haben, obwohl ein Hauptbelastungszeuge gegen die Rockergruppe "Hells Angels" bereits zuvor ausgesagt hatte, Beate Zschäpe habe zu dieser Zeit im Kieler Rockermilieu Waffen gekauft. Zur Begründung hieß es vom Generalbundesanwalt, es hätten sich keine tatsächlichen Anhaltspunkte dafür ergeben, dass der NSU weitere Anschläge konkret geplant oder verübt hätte.
"Mein Eindruck ist, dass man, um zu einer zeitnahen Anklage zu kommen, ganz bewusst Sachverhalte weggelassen hat, die man noch nicht nachweisen kann, die aber für das Gesamtbild wichtig wären. Und gerade der Bereich im Norden fehlt dabei straflässig", sagte der Experte für Rechtsextremismus, Volkmar Wölk (Linke). In den Akten zum Zschäpe-Verfahren gibt es weitere Verbindungen nach Schleswig-Holstein. Neben Fehmarn, Neumünster und Nessendorf, gibt es Hinweise auf Grömitz, Lübeck, Neustadt, Gelting und Flensburg.
ndr.de :klick:
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) war in Schleswig-Holstein offenbar deutlich aktiver als bislang bekannt. So soll das Terror-Trio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe nach NDR Informationen offenbar mehr als 20 Orte im Norden für potenzielle Anschlagsziele ausgespäht haben. Das geht aus der Anklageschrift der Bundesanwaltschaft gegen Zschäpe hervor, die dem Schleswig-Holstein Magazin vorliegt. Im Visier der Rechtsterroristen waren dabei auch Kulturvereine für Migranten und Einrichtungen, die sich um die Integration von in Schleswig-Holstein lebenden Ausländern kümmern. Bei dem Trio fanden die Ermittler auch Stadtpläne von Kiel. In der Anklageschrift heißt es dazu: Der NSU druckte sich Karten aus, auf denen er Orte markierte. Dazu hat die Terrorzelle Anmerkungen zu den örtlichen Gegebenheiten geschrieben - zum Beispiel Möglichkeiten zur Flucht.
Aus der Anklageschrift geht weiter hervor, dass die Bundesanwaltschaft viele Spuren, die nach Schleswig-Holstein führen, nicht weiter verfolgt hat. Zeugen sagen aus, dass Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe von Fehmarn aus immer wieder Tagestouren gemacht haben - und 2009 oder 2010 auch nach Kiel kamen. Diese Hinweise sollen die Anwälte ausgespart haben, obwohl ein Hauptbelastungszeuge gegen die Rockergruppe "Hells Angels" bereits zuvor ausgesagt hatte, Beate Zschäpe habe zu dieser Zeit im Kieler Rockermilieu Waffen gekauft. Zur Begründung hieß es vom Generalbundesanwalt, es hätten sich keine tatsächlichen Anhaltspunkte dafür ergeben, dass der NSU weitere Anschläge konkret geplant oder verübt hätte.
"Mein Eindruck ist, dass man, um zu einer zeitnahen Anklage zu kommen, ganz bewusst Sachverhalte weggelassen hat, die man noch nicht nachweisen kann, die aber für das Gesamtbild wichtig wären. Und gerade der Bereich im Norden fehlt dabei straflässig", sagte der Experte für Rechtsextremismus, Volkmar Wölk (Linke). In den Akten zum Zschäpe-Verfahren gibt es weitere Verbindungen nach Schleswig-Holstein. Neben Fehmarn, Neumünster und Nessendorf, gibt es Hinweise auf Grömitz, Lübeck, Neustadt, Gelting und Flensburg.
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