Obwohl historisch interessiert und, wie ich mir einbilde auch durchaus bewandert, ist mir bis heute die über hundertjährige Existenz eines Zwergstaats an der deutschen Westgrenze vorborgen geblieben, nämlich des Gebiets Neutral-Moresnet, das südwestlich von Aachen und nördlich von Luxemburg lag und von 1816 bis 1919 bestand.
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Nach dem Sturz von Napoleon im Jahre 1815 mussten beim Wiener Kongress die Staatsgrenzen in Europa neu definiert werden. So musste auch die Grenze zwischen Preußen und dem Königreich der Niederlande neu beschlossen werden. (Belgien bestand damals noch nicht und dieses Gebiet wurde größtenteils an die Niederlande angegliedert). Nur in der Nachbarschaft des kleinen Örtchens Kelmis (bei Moresnet) kamen sie nicht zu einer Einigung da in Kelmis eine wichtige Zinkgrube lag. Da keins der beiden Länder diesen wichtigen Grundstoff den Händen des anderen überlassen wollte, wurde noch ein ganzes Jahr hierüber verhandelt.
Letztendlich wurde im Jahre 1816 in einem separaten Grenzvertrag , dem „Aachener Grenzvertrag“ auch „Vertrag der Grenzen“ genannt, beschlossen das Gebiet (die Mairie von Moresnet) wie folgt in drei zu teilen: der Ort Moresnet ging an die Niederlande, das heutige Neu-Moresnet ging an Preußen und das restliche Gebiet um Kelmis mit seiner Zinkgrube erhielt einen neutralen Status. Und genau dieses Gebiet mit dem außerordentlichen Status ging als Neutral-Moresnet in die Geschichte ein, jedoch wurde es von einem preußischen und einem niederländischen Kommissar verwaltet.
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