Schweden aktuell

      Schweden aktuell

      Damit unsere Schwedenfans auf dem Laufenden bleiben :schweden1:

      Der schwedische Hof teilte heute mit, dass Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel im März 2012 ihr erstes Kind erwarten. ("Deras Kungliga Högheter Kronprinsessan Victoria och Prins Daniel har den stora glädjen att meddela att de väntar barn", nach der Pressemitteilung)

      Die Nachricht von der Schwangerschaft Victorias schlug am Mittwoch ein wie eine Bombe. Auf kaum einen anderen schwedischen Bauch dürfte in den vergangenen Monaten so ungeniert gestarrt worden sein wie auf den der Kronprinzessin. Während die deutsche Bild unverblümt munkelt, das für den März erwartete Baby könnte in Berlin gezeugt worden sein, halten sich die hiesigen Medien an einen dezenteren Ton. Gleichzeitig dürfen sie sich auf Mehreinnahmen durch die Geburt des Thronfolgers oder der Thronfolgerin freuen.

      „Wir sind natürlich überglücklich“, sagte ein strahlender Prinz Daniel vor der versammelten Presse, die das Kronprinzessinnenpaar künftig vermutlich noch stärker belagern wird als bisher. „Aber es ist noch ein halbes Jahr hin und wir gehen es ruhig an.“

      Lang ersehnte Positiv-Meldung

      Schon lange haben sich die beiden ein Kind gewünscht, immer wieder kochten die Gerüchte von einer Schwangerschaft hoch. Dann wieder wurde gemunkelt, Prinz Daniel sei womöglich zeugungsunfähig. Nun dürfte das Paar von einem Alpdruck befreit sein: Nicht nur vom Druck, die Blutslinie der Bernadottes aufrecht zu erhalten, sondern auch vom Druck, dem Königshaus endlich wieder positive Schlagzeilen zu bescheren, meint Hofexperte Roger Lundgren im Schwedischen Rundfunk.

      „Das vergangene Jahr war das Schwerste für die schwedische Monarchie seit Jahrzehnten. Natürlich brauchte das Königshaus endlich etwas Erfreuliches – für sich, aber auch für das, was sie repräsentieren, nämlich das schwedische Königreich. Was kann da besser sein als ein Baby als neues Bindeglied im Geschlecht der Bernadottes? Wir vergessen leicht, dass - auch wenn die Königsfamilie insgesamt ein ganz anderes Leben führt als wir - sie doch eine Familie ist, in der sich alle sehr nahe stehen. Ich weiß, dass sich der König und vor allem die Königin schon lange ein Enkelkind wünschen. Die beiden müssen auch überglücklich sein.“

      Begeisterte Untertanen

      Fröhlich stimmte die Nachricht von Victorias Schwangerschaft auch die Untertanen: Die Zeitungen riefen zu Glückwünschen auf, und auch in Umfragen zeigte sich einmal mehr, dass die Kronprinzessin und ihr Gemahl bei der Bevölkerung einen Stein im Brett haben.

      „Oh, wie nett!“, freut sich ein junger Mann aus Südschweden. „Das ist doch großartig, dass sie eigene Kinder bekommen können. Hauptsache, es ist gesund.“

      „Toll!“, stimmt eine ältere Dame zu. „Ich wünsche ihnen alles Gute. Wir haben sowieso ein ganz wundervolles Königshaus, und das neue Paar ist sehr repräsentativ für uns Schweden. Ich mag die beiden gern.“

      Bei den Wettbüros kann man schon auf den Namen wetten, auf den der königliche Nachwuchs getauft werden soll. Auf ausgefallene Namen wie Zlatan steht ein deutlich höherer Gewinn als auf die traditionellen königlichen, die denn auch als wahrscheinlich gelten. Erik, Gustav oder Oscar sind denkbar, für Mädchen gelten Desireé, Margaretha oder Kristina als wahrscheinlich. Da die Kronprinzessin selbst stolze Trägerin von vier Namen ist, hat das Elternpaar bei der Wahl einigen Spielraum.

      (Quelle: Radio Schweden)


      :hut: Das Weitblickforum tut hiermit ebenfalls seine Begeisterung kund :daumenhochklein:

      Wobei sich dieser Schwedenthread natürlich nicht auf die dortige Monarchie beschränken soll.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      OK, nicht mehr ganz aktuell, aber dennoch wichtig :schweden1:
      damit z.B. Kronprinzessin Victoria auf dem Weg zur Mutterschaftsvorsorge oder wohin auch immer nicht dauernd die Uhr verstellen muss:
      Schweden war am 1. Januar 1879 das erste Land weltweit, das gesetzlich von der Sonnenzeit auf die Normalzeit (gegenwärtige Winterzeit) überging um die Zeitunterschiede innerhalb des Landes auszugleichen und zu normalisieren. Und seit einer kleinen Anpassung im Jahre 1900 ist die schwedische Normalzeit nun mit der Zentraleuropäischen Zeitzone, die von 15 Grad östlichem Meridian ausgeht, identisch und die Uhren in Haparanda zeigen die gleiche Zeit wie jene in Göteborg.

      Bevor diese Umstellung eintrat, war zwischen Strömstad und Haparanda ein Zeitunterschied von 45 Minuten und selbst zwischen Göteborg und Stockholm lagen noch 24 Minuten Unterschied. Deshalb musste man in vielen Punkten bereits vor 1879 eine gewisse Zeit-Lösung finden, so bei den Fahrplänen der Eisenbahn, die nach einiger Diskussion der Zeit Göteborgs angepasst wurden, da es sinnvoller war, dass die Stockholmer zu früh am Bahnhof eintrafen als dass die Göteborger den Zug um 24 Minuten verpassten.

      Bevor man jedoch 1879 zur Normalzeit übergehen konnte, kam es im schwedischen Parlament 15 Jahre lang zu heißen Debatten, denn sowohl Göteborg als auch Stockholm forderten ihre Zeit als Basis für die schwedische Normalzeit. Da keine der Städte nachgeben wollte, wurde schließlich eine Linie genau zwischen den beiden Großstädten als Basis genommen, eine Linie, die in etwa bei Karlshamn, Örebro und Östersund verläuft und 15,3 Grad östlichem Meridian entsprach.
      schwedenforum :klick:
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      - Kurt Tucholsky -
      OK, auch nicht ganz aktuell, für mich aber neu:

      Auch in Schweden hat es während des Krieges Internierungslager für politisch missliebige Personen gegeben. Zu diesem peinlichen Kapitel in der schwedischen Geschichte hat ein kürzlich erschienenes Buch der Autoren Tobias Berglund und Niclas Sennerteg eine hitzige Debatte entfacht. Zündstoff bietet schon der Titel des Buches. Er lautet „Schwedische Konzentrationslager im Schatten des Dritten Reiches“. Die Bezeichnung “Konzentrationslager” mag fragwürdig sein, doch Tatsache ist, dass es damals Arbeitslager für Kommunisten gab, die als Staatsfeinde angesehen wurden. Vor allem Nordschweden galt als kommunistische Hochburg; und um eine Unterwanderung der Bevölkerung mit kommunistischer Hetze zu vermeiden, wurden Arbeitskompanien eingerichtet. Eine befand sich in Storsien, einem kleinen Dorf mitten im Wald zwischen Kalix und Överkalix.
      Radio Schweden, mehr hier:sverigesradio.se/sida/artikel.…amid=2108&artikel=2418095


      Grizzly sein :senf2:

      Ich wusste, dass es eine im nachhinein heftig kritisierte Zusammenarbeit der schwedischen Regierung mit den Hitlerfaschisten gab, was Truppen- und Materialtransporte mit der Eisenbahn über schwedisches Gebiet betraf, oder dass die Behörden unter der sozialdemokratischen (!) Führung des Landes viele Wehrmachtsdeserteure ausgelieferten, in Kenntnis, dass sie dann vor ein Kriegsgericht gestellt und ermordet werden würden.

      Das mit den Lagern für "wehrunwürdige" Kommunisten wusste ich bis heute nicht - dank Stieg Larsson hat sich das geändert, in dessen Biographie ("Die Welt der Lisbeth Salander") sein Großvater gewürdigt wird, der, selbst Kommunist, vermutlich in Storsien interniert wurde.
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      - Kurt Tucholsky -
      Das wusste ich bisher nicht, danke Grizzly!

      Trotz allem halte ich von der schwed. Politik während des II Weltkriegs viel, immerhin wurde eine Invasion der Deutschen vermieden, anders als in Norwegen oder Finnland.
      Auch wurde die nationalsozialistische Bewegung klein und einflusslos gehalten, aber nicht ausgemergt, was zur Folge hat dass es über die Jahre immer einen kleinen aber konstanten Neonazianteil in Schweden gab.

      Aber wiederum wurden die Juden aus Dänemark in Schweden aufgenommen und ein weitere Massenmord verhindert. (de.wikipedia.org/wiki/Rettung_der_d%C3%A4nischen_Juden)

      Also meine persönliche Einschätzung der Politik Schwedens während des II WK ist positiv, wenn auch mit Abstrichen.
      Original von Hälsing
      Also meine persönliche Einschätzung der Politik Schwedens während des II WK ist positiv, wenn auch mit Abstrichen.

      Sicher, das bestreite ich auch nicht.
      Ich denke nur, dass auch die Schattenseiten benannt werden sollten. Und das mit den Lagern wusste ich bis gestern selber nicht.
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      - Kurt Tucholsky -
      Wieder nicht mehr ganz aktuell, da Grizzly, was Königshäuser betrifft, nicht der Schnellste ist, aber trotzdem sechs Tage später noch eine freudige Nachricht:

      :schweden1: Kronprinzessin Victoria ist Mama :clap:

      Das schwedische Königshaus freut sich über Nachwuchs. Kronprinzessin Victoria hat in der Nacht zum Donnerstag in Stockholm eine Tochter zur Welt gebracht. „Wir sind stolz und sehr glücklich“, so Vater Prinz Daniel am Donnerstagmorgen bei einer Pressekonferenz im Karolinska Krankenhaus. Dort hatte sich die Kronprinzessin mit ihrem Gemahl gegen 1 Uhr in der Nacht eingefunden um gegen 4.30 eine 51 cm lange und 3.280 Gramm schwere Tochter zur Welt zu bringen. Die Neugeborene ist offizielle Kronerbin nach Kronprinzessin Victoria.
      sverigesradio.se/sida/gruppsid…programid=2108&grupp=6988

      Die Namen der Kleinen waren 24 Stunden lang Schwedens bestgehütetes Geheimnis. Für die Bekanntgabe rief der König am Freitagvormittag eigens eine Sondersitzung der Regierung im Stockholmer Schloss ein. Das Fernsehen übertrug live. "Estelle, und dann natürlich Silvia, und dann Ewa und schließlich Mary", gab der König Vorname für Vorname preis. Außerdem erklärte er, dass seine Enkeltochter den Titel Herzogin von Östergötland tragen wird. ( ... )

      Mit dem Namen Estelle, der im Französischen "Stern" bedeutet, wollen die Eltern offenbar Bezug zu den französischen Wurzeln der Königsfamilie nehmen. Der französische Marschall Jean-Baptiste Bernadotte wurde im Jahr 1810 vom schwedischen Parlament zum König gewählt. Einer seiner Nachfahren war der UN-Diplomat Graf Folke Bernadotte, der 1948 von jüdischen Extremisten in Jerusalem ermordet wurde; Folkes in den USA geborene Frau hieß Estelle. Mary ist der Name der dänischen Kronprinzessin, einer engen Freundin von Victoria und Daniel. Silvia und Ewa erklären sich von selbst: Silvia nach Köngin Silvia, Estelles Großmutter mütterlicherseits; Ewa heißt ihre Großmutter väterlicherseits.
      br.de/radio/bayern3/inhalt/sta…den-victoria-baby100.html
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      - Kurt Tucholsky -
      Ja, hübsches Baby.

      Auch die :info: s sind toll, zumal ich mich mit Königshäusern nicht so sehr befasse.
      Danke Grizzly :knuddel1:
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      "Falsche" Ministerin saß mit am Tisch

      Umweltministerin Lena Ek hatte Ministerkollegen und andere Politiker zu einem Essen im vornehmen Restaurant Rosenbad eingeladen, und alle kamen. Dabei gab es eine amüsante Panne, denn statt der ebenfalls auf der Gästeliste stehenden früheren Landwirtschaftsministerin Margareta Winberg hatte eine Rentnerin gleichen Namens und Alters die Einladung erhalten, die sie auch gern annahm. Als sich der Irrtum herausstellte, entschied die Gastgeberin, dass Frau Winberg bleiben durfte. Das hatte die auch gar nicht anders erwartet. „Wenn man eingeladen ist, dann ist man eingeladen, und ich hatte auch schon Hunger,“ so ihr Kommentar. Mit dem Essen war die Rentnerin zufrieden, zumal auch Vor- und Nachspeise gereicht wurden.

      Journalisten sprachen Ministerin Ek später auf den Sicherheitsaspekt des Vorfalls an. Dazu Ek wörtlich: “Mit pensionierten Damen werden die Sicherheitsbeamten schon fertig.“

      sverigesradio.se/sida/artikel.…amid=2108&artikel=5080961

      Grizzly sein :senf2:
      Das kann man sich in :brd1: kaum vorstellen - in :schweden1: durfte die inzwischen "Enttarnte"
      sogar mit aufs offizielle Gruppenphoto.
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      - Kurt Tucholsky -
      In Schweden sind falsche Kronen mit Schmähtext über den König aufgetaucht. Es handelt sich um Ein-Kronen-Münzen mit dem Portrait des Monarchen. Anstelle des offiziellen Textes ist „Unser König, der Hurenbock“ zu lesen.

      Die Gravur spielt damit auf die vermeintlichen Nachtclubbesuche von König Carl XVI. Gustaf an, über die in der Biographie „Monarch wider Willen“ berichtet wurde und die für großes öffentliches Aufsehen gesorgt haben. Die Fälschung ist von relativ guter Qualität und dem Original sehr ähnlich. Das Prägen von falschen Geldstücken ist heutzutage jedoch selten, da sich der Aufwand für die Fälscher kaum lohnt. Schwedische Medien berichten über mehrere Funde im ganzen Land. Inwieweit die Polizei der Angelegenheit nachgehen wird, ist noch nicht bekannt.

      Mehr dazu, incl. Abbildung der aufgetauchten Münzen: :link:
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      Gävle: Julbock abgebrannt

      Der Weihnachtsbock von Gävle wurde in der Nacht zum Donnerstag niedergebrannt. Das traditionelle Weihnachtssymbol der Stadt knapp 200 Kilometer nördlich von Stockholm ist aus Strohhalm und brannte lichterloh bevor die Feuerwehr eingreifen konnte.

      Das Abbrennen des Bockes ist beinahe genauso traditionell wie dessen Errichtung zum ersten Advent. Seit 1988 kann man in England etwa bei den Buchmachern darauf wetten, an welchem Tag er in Flammen aufgeht. 2006 und 2007 wurde das 13 Meter hohe Tier mit Brandschutzmittel imprägniert. Dadurch veränderte das Symbol jedoch seine Farbe, was vielen nicht gefiel.

      Auch warnten Experten davor, dass die Weltöffentlichkeit Interesse an dem Tier verlieren könne, wenn es nicht abgebrannt werde. 2010 wurde der Weihnachtsbock rund um die Uhr bewacht und durfte deshalb Weihnachten erleben. Jetzt hat er es wieder vorzeitig ins Licht der Öffentlichkeit geschafft.
      Sveriges Radio :klick:

      Der nahezu identischen Meldung vom Vorjahr war zu entnehmen, dass dmals der Bock zum 28. Mal gebrannt hatte, d.h. das war jetzt Nummer 29. Seit seiner Erstaufstellung hat er Weihnachten also nur 17mal überlebt.

      Mehr zum Julbock :klick:

      Dieses Werk wurde von seinem Urheber Christian Gidlöf
      als gemeinfrei veröffentlicht. Dies gilt weltweit.
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      Entgleiste S-Bahn krachte in Wohnhaus

      Das war die erste Nachricht, Berichtigung siehe Folgeposting

      Der S-Bahnzug, der in der vergangenen Nacht in Saltsjöbaden bei Stockholm direkt in ein Wohnhaus fuhr, war laut dem Stockholmer Nahverkehrsbetrieb SL unerlaubt aus dem Depot entwendet worden.

      Gegen die illegale Fahrerin wurde Anklage erhoben. Vernehmungen mit ihr konnten noch nicht stattfinden. Sie liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Laut dem Stockholmer Nahverkehrsbetrieb SL war sie bei einem Zulieferer des Betreibers Arriva angestellt.

      Gegen drei Uhr nachts war der S-Bahnzug an der Endhaltestelle in Saltsjöbaden entgleist und durch die Schranken in ein Wohnhaus gerast. Die Fahrerin war die einzige Passagierin. Andere Personen kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden. Eine SL-Sprecherin wollte vorerst nicht darüber spekulieren, wie das Ereignis hatte eintreffen können. Sie betonte, nur die zum Fahren Befugten, also Zugführer und Rangierer, hätten Zugang zu Zugschlüsseln. Der Verkehrsausschuss der Provinz Stockholm hat SL nun mit einer Prüfung seiner Sicherheitsroutinen beauftragt.

      sverigesradio.se/sida/artikel.…amid=2108&artikel=5409702
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      Die Putzfrau war unschuldig

      Die Vorwürfe gegen eine schwedische Putzfrau, die beschuldigt worden war, einen Zug in Stockholm entführt und in ein Haus gesteuert zu haben, waren unbegründet. Die Bahngesellschaft Arriva entschuldigte sich bei der 22-Jährigen für die schnelle öffentliche Vorverurteilung. "Ich bedaure, dass wir nicht früher ein ausgewogenes Bild von mehreren möglichen Ursachen für das Unglück gegeben haben", sagte Arriva-Sprecher Tomas Hedenius.

      Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte mitgeteilt, als mögliche Ursache für das Unglück in der Nacht zum Dienstag kämen Sicherheitsmängel am Zug und an der Bahnanlage in Frage. Ein Unternehmenssprecher von Arriva schloss auch einen Irrtum nicht aus.

      Der Zug hatte sich frühmorgens aus einem Depot in Saltsjöbaden in Bewegung gesetzt und war nach anderthalb Kilometern über einen Prellbock hinaus mit hoher Geschwindigkeit in das mehrstöckige Wohnhaus gekracht. Die Bewohner waren unverletzt geblieben.

      Die Putzfrau war bei dem Unglück schwer verletzt worden und wird derzeit in einem Krankenhaus behandelt. Die von der Polizei verfügte Festnahme der Frau wurde inzwischen aufgehoben. Sie war als einzige Person an Bord gewesen und deshalb in Verdacht geraten, den Zug aus einem Depot geklaut zu haben.

      tagesschau.de/ausland/vorortzug106.html
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      Und das ist der wahrscheinliche Unglückshergang:

      Es steckte ein Schlüssel im Schloss, und damit war der Weg für eine Geisterfahrt frei. Im Winter ist es im Bahndepot offenbar Routine, alle Bremsen zu lösen und in dieser gelösten Stellung zu fixieren, um ein Festfrieren und damit eine Verzögerung der morgendlichen Betriebsaufnahme zu vermeiden. Gleichzeitig waren für den Zug die Weichen zur ersten Morgentour schon gestellt. Die Betriebszentrale ist aus Kostengründen einige Nachtstunden nicht besetzt. Weshalb sie auch nicht den Fahrstrom abstellen und damit die Geisterfahrt stoppen konnte.

      Es genügte, dass die erst seit Kurzem beschäftigte Putzfrau den Fahrersitz nach vorn klappte. Dessen Lehne schiebt mit dieser Bewegung nämlich den Fahrthebel auf „Betrieb“. Ein merkwürdiges Designdetail dieser jahrzehntealten U-Bahn-Züge, auf das mit dem Modell vertraute Zugführer sofort nach dem Unfall verwiesen. Sie verwiesen auch darauf, dass die Notbremsen in diesen Zügen in den Fahrgastbereichen deaktiviert seien und nur vom Fahrerstand aus bedient werden können. Eine mit der Technik nicht vertraute Person hatte damit kaum eine Chance, den einmal in Fahrt befindlichen Zug zu stoppen.

      Wollten (die Bahngesellschaften/Anm. Grizzly) Arriva und SL von diesen unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen ablenken, als sie sogleich die „Zugdiebin“ erfanden? Oder waren die Medienverantwortlichen nur selbst nicht informiert? Am Freitag bedauerten beide ihre voreilige Festlegung. Arriva hat alle Veranlassung, sich „in Grund und Boden zu schämen“, kritisiert Johnny Nadérus von der Gewerkschaft Seko.

      Fragen müssen sich auch Medien und Agenturen stellen lassen, die die Arriva/SL-Darstellung so unkritisch einfach übernahmen und eine womöglich unschuldige Angestellte aufgrund bloßer Verdächtigungen seitens der für die Sicherheit Verantwortlichen zur Kriminellen erklärten.

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      25. März: Waffeltag

      Heute, am 25. März, ist in Schweden der offizielle Waffeltag. Auf schwedisch heißt es:Våffeldagen! Dieser Tag reicht reicht angeblich bis ins 17. Jahrhundert zurück. An diesem Tag werden in ganz Schweden Waffeln gebacken und dies in den verschiedenstens Variationen. Viele backen sie nach alten Rezepten, aber man findet sie heute auch schon als Fertigmischungen in den Supermärkten. Man vermutet, dass dieser Tag aus Versehen so entstanden ist. Eigentlich ist es nämlich Maria Verkündung, auf schwedisch “Vårfrudagen”. Wenn dieses Wort sehr schnell ausgesprochen wird, so wird sehr schnell “Våffeldagen” , der Waffeltag, daraus.

      Ganzer Text (mit Rezepten): blog.schwedenstube.de/waffeltag-in-schweden/
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      Lok im Rock

      Eine Tochterfirma der DB verbietet Stockholmer S-Bahn-Fahrern kurze Hosen

      "Der ist bequem, wenn es 35 Grad warm ist", sagt Martin Åkersten: "Es gibt Leute, die komisch gucken. Aber das ist mir egal." Åkersten ist Lokführer bei der Stockholmer Vorortbahn "Roslagsbanan". Seit zwei Wochen fährt er die Lok im Rock. Wie zwölf andere seiner Kollegen. In Shorts fahren darf er nämlich nicht mehr.

      "Arriva", eine Tochter der Deutschen Bahn, hatte im Januar den Betrieb verschiedener Bahn- und Buslinien in Stockholm übernommen, so auch die "Roslagsbanan". Und fiel seither vorwiegend durch Negativmeldungen auf. Zum Kummer des Personals gab es auch eine neue Kleiderordnung. "Nett und ordentlich" habe man auszusehen, "wenn man ,Arriva' vertritt", meint Kommunikationschef Tomas Hedenius. Shorts seien "etwas zu entspannt".

      Im Uniform-Arsenal von "Arriva" gibt es nur eine Alternative zu den langen schwarzen Hosen: schwarze Frauenröcke. Und die tragen Åkersten und Co nun im Dienst. Man habe das Shortstrageverbot mit "Arriva" diskutiert, doch dort sei man stur geblieben. Åkersten will nicht bestreiten, dass man mit dem Röcketragen auch gern den uneinsichtigen Arbeitgeber zum Umdenken bringen möchte. Man hat sich mit der Gewerkschaft beraten: "Arriva kann die Röcke nicht verbieten, das wäre sonst ja eine Diskriminierung von Männern gegenüber Frauen." Auch mehrere männliche Zugbegleiter wollen nun wechseln.

      "Es ist ja der erste Sommer, dass ,Arriva' den Betrieb der ,Roslagsbanan' übernommen hat", meint Kommunikationschef Hedenius und betont, man sei natürlich für Meinungen des Personals offen. Man werde die Dienstkleidung nochmal diskutieren - aber erst im September.
      REINHARD WOLFF, STOCKHOLM

      taz.de/1/archiv/digitaz/artike…da3287314f8c23a47d7f5bb81
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      Echt Pfiffig von den Lokführern und dem anderen Personal :daumenhochklein:

      Das die Dienstkleidung erst im September neu besprochen werden soll könnte aus :brd: sein - alles etwas hinauszögern, bekakeln, zerlegen, widerlegen etc.
      Abgesehen davon ist in :schweden: der Sommer dann ja glücklicherweise weitgehend vorbei :ironiekenn_nicht:
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      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Jetzt steht er wieder, der Gävlebock. Wie lang er wohl dieses Jahr durchhält ?
      Guckt selber aufs Webcam-Bild (bissl scrollen):
      visitgavle.se/sv/gavlebocken

      Original von Grizzly aus dem letzten Jahr
      Der Weihnachtsbock von Gävle wurde in der Nacht zum Donnerstag niedergebrannt. Das traditionelle Weihnachtssymbol der Stadt knapp 200 Kilometer nördlich von Stockholm ist aus Strohhalm und brannte lichterloh bevor die Feuerwehr eingreifen konnte.

      Das Abbrennen des Bockes ist beinahe genauso traditionell wie dessen Errichtung zum ersten Advent. Seit 1988 kann man in England etwa bei den Buchmachern darauf wetten, an welchem Tag er in Flammen aufgeht. 2006 und 2007 wurde das 13 Meter hohe Tier mit Brandschutzmittel imprägniert. Dadurch veränderte das Symbol jedoch seine Farbe, was vielen nicht gefiel.

      Auch warnten Experten davor, dass die Weltöffentlichkeit Interesse an dem Tier verlieren könne, wenn es nicht abgebrannt werde. 2010 wurde der Weihnachtsbock rund um die Uhr bewacht und durfte deshalb Weihnachten erleben. Jetzt hat er es wieder vorzeitig ins Licht der Öffentlichkeit geschafft.
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      Der nahezu identischen Meldung vom Vorjahr war zu entnehmen, dass dmals der Bock zum 28. Mal gebrannt hatte, d.h. das war jetzt Nummer 29. Seit seiner Erstaufstellung hat er Weihnachten also nur 17mal überlebt.

      Mehr zum Julbock :klick:

      Dieses Werk wurde von seinem Urheber Christian Gidlöf
      als gemeinfrei veröffentlicht. Dies gilt weltweit.
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