Japan: Nach der Atomkatastrophe

      Heute jährt sich die Fukushima-Katastrophe zum ersten Mal.
      Dazu kommt im TV natürlich jede Menge, u.a. hier:
      zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/vi…he-in-Japan---alle-Videos

      Interessant dürfte diese Sendung sein:
      planet e. - Störfall Deutschland
      Es ist ein Szenario, das jeder am liebsten verdrängen möchte: ein atomarer GAU, mitten in Deutschland. Angst in den Gesichtern, Chaos in den Straßen. Menschen in Panik. Das hektisch laute Knistern des Geigerzählers in der Hand eines Feuerwehrmannes macht die Gefahr hörbar. Bereits vor sechs Stunden begann die Kernschmelze. Doch was jetzt? Wer ist zuständig? Gibt es den atomaren Notfallplan?

      Jörg Sommer will es wissen und untersucht das Katastrophenmanagement bei einer drohenden Kernschmelze in Deutschland. Der Kinderbuchautor und Familienvater besucht für die "planet e."-Folge "Störfall Deutschland" Gundremmingen, den radioaktivsten Ort der Bundesrepublik. Hier befindet sich das größte Kernkraftwerk des Landes mit einem riesigen Zwischenlager. Es ist mit voller Kraft am Netz. Die Technik: zwei Siedewasserreaktoren, ähnlich denen in Fukushima.

      Sonntag, 11.03.2012 13:20 - 13:50 Uhr ZDF
      Wdh. am 11.03.2012 03:50 Uhr
      planet-e.zdf.de/ZDFde/inhalt/2…Dispatch:11386555,00.html


      Demonstriert wird natürlich auch !
      U.a. hier :klick:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Woche für Woche finden vor dem Büro des Premierministers in Tokio Demonstrationen statt. Die meist rund 10.000 Teilnehmer skandieren, dass man keine Atomkraft brauche. Da trotz eines sehr heißen Sommers die befürchteten Stromengpässe ausgeblieben sind, hat dieses Argument der Regierung seine Wirkung verloren. In Bezug auf die künftige Energiepolitik in Japan sprechen sich 70 bis 80 Prozent der Befragten für die Null-Lösung im Jahr 2030 aus.

      "Meine Familie ist auseinandergerissen worden und lebt nun an unterschiedlichen Orten in Folge der Atomkatastrophe", erzählt ein Passant. "Es ist ja nun klar, dass nach einem Unfall der ursprüngliche Zustand nicht wieder hergestellt werden kann. Deswegen muss die Regierung anfangen über die Null-Lösung in Bezug auf Atomkraft zu reden." Fordert dieser Mann aus der betroffenen Präfektur Fukushima.

      Zwar wurden in Japan zwei Atomreaktoren wieder angefahren, aber kurz danach hat man eine Gruppe von Wissenschaftlern eingesetzt, um eine Erdbebenspalte unter genau dieser Anlage zu untersuchen. Sollte es sich um eine aktive Spalte handeln, muss das Atomkraftwerk auf Grund bestehender Gesetze wieder stillgelegt werden. Es ist durchaus möglich, dass noch einige der verbliebenen 50 Atomreaktoren in Japan erneut ans Netz gehen, aber das wird wohl kein Dauerzustand sein.

      Auch in den beiden großen Parteien werden die Stimmen lauter, die einen Ausstieg aus der Atomenergie fordern. In der kommenden Woche will sich Premierminister Noda mit Teilnehmern der wöchentlichen Demonstrationen treffen. Es scheint, als ob der Druck der Straße auch in Japan etwas bewegen kann.

      tagesschau.de/ausland/japan1218.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Was ich übrigens total bewundernswert finde ist wie schnell sich in den Köpfen der Japaner (zumindest in der Bevölkerung) die Gedanken und damit auch die Einstellungen geändert haben.
      Alle Achtung :hut:
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)

      Sie wollten den Überlebenden nur helfen

      Zahlreiche US-Matrosen erkranken nach Fukushima-Einsatz an Krebs
      Deutsche Gesundheits Nachrichten | 6. Januar 2014, 09:30 Uhr | Aktualisiert: 6.01.2014, 09:37

      Crew-Mitglieder eines US-Flugzeugträgers wurden nach einem Rettungseinsatz in Japan mit verschieden Krebsarten diagnostiziert. Die Matrosen klagen gegen Tepco auf Schadensersatz. Sie werfen dem Unternehmen Fahrlässigkeit im Umgang mit der Atom-Katastrophe vor.

      In Folge eines Rettungseinsatzes vor der Küste Japans leiden 51 Matrosen unter diversen Formen von Krebs. Der Flugzeugträger USS Ronald Reagan nahm am März 2011 an der „Operation Tomodachi“ teil. Dabei handelte es sich um eine Rettungsmission, bei der Opfer der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe aus den Küstengewässern geborgen wurden. Die erkrankten Matrosen streben nun eine Klage gegen Tepco an, wie Al Jazeera berichtet. Sie beschuldigen das Unternehmen sie nicht rechtzeitig vor der Kontaminierung des Meerwassers gewarnt zu haben.

      Bei ihrem Einsatz befand sich die Mannschaft des Flugzeugträgers nur wenige Kilometer vor der Küste des Atomkraftwerks. Dabei gelangten viele Matrosen auf der Suche nach Überlebenden in Kontakt mit kontaminiertem Meerwasser und Trümmerteilen. Die betroffenen Matrosen, von denen viele gerade erst Mitte zwanzig sind, wurden mit Erkrankungen wie Schilddrüsenkrebs, Hodenkrebs, Hirntumoren und Leukämie diagnostiziert.


      Quelle und Weiteres: deutsche-gesundheits-nachricht…kushima-einsatz-an-krebs/
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      "Meine Schilddrüse ist so aus dem Gleichgewicht, dass ich bis zu 30 Kilo in einem Monat verlieren und sie im nächsten zurückbekommen kann", sagt die mollige 24-jährige Cooper mit dem milieuspezifischen Tattoo im Dekolleté. "Mein Menstruationszyklus dauert sechs Monate und ich kann nicht schwanger werden." Cooper, Bootsmannsmaat 3. Klasse für den Flugbetrieb, fasst ihre Situation so zusammen: "Ich bin ruiniert."


      Aber die Marine bestreitet natürlich den Zusammenhang, um nicht zahlen zu müssen.
      Die US-Marine widerspricht der Darstellung. Einer ihrer Sprecher versichert, die Mannschaft sei nicht genügend Radioaktivität ausgesetzt gewesen, um lang anhaltende Gesundheitsprobleme auszulösen."

      Zum Vergleich, die Strahlung, der ein Crewmitglied der USS Ronald Reagan im schlechtesten Fall ausgesetzt war, betrug weniger als 25 Prozent der jährlichen Strahlung, der US-Bürger durch natürliche Quellen wie Sonne, Felsen oder Erde ausgesetzt sind", so Leutnant Greg Raelson. Dennoch seien die Soldaten an Bord des Flugzeugträgers mit Medikamenten zum Schutz der Schilddrüse ausgestattet worden, und die Strahlenbelastung des Schiffes sei ständig überwacht worden. Die Ausrüstung sei immer wieder gewaschen worden, um eventuellen radioaktiven Niederschlag zu entfernen.

      Was natürlich Blödsinn ist.
      Denn gewaschen wurde mit dem Wasser aus dem Pazifik, das zuvor durch eine Entsalzungsanlage an Bord des Schiffes gepumpt worden war. Dieses Wasser wurde auch zum Duschen und Zähneputzen genutzt.

      Ganzer Text: welt.de/vermischtes/article123…satz-schwer-erkrankt.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Kampf um die verstrahlte Heimat

      Die Gemeinde Minamisoma liegt teilweise in der Sperrzone um das Atomkraftwerk Fukushima. Im Gegensatz zu vielen Geisterstädten der Umgebung sind die meisten Bewohner zurückgekehrt. Sie hadern mit der Regierung und kämpfen für eine neue Perspektive der Stadt.

      Von Jürgen Hanefeld, ARD-Hörfunkstudio Tokio

      Für seine Bürger ist Katsunobu Sakurai ein Held. Für die Regierung in Tokio ist er ein Ärgernis. Im Januar wurde der kleine, drahtige Mann erneut zum Verwaltungschef von Minamisoma gewählt, mit einer satten Mehrheit. Am Revers seines dunkelblauen Nadelstreifenanzugs prangt ein knallroter Button mit der Aufschrift: "No Nukes" - Atomkraft, nein danke.

      "Ich war schon als Student ein Gegner der Atomkraft", sagt Sakurai. "Ich habe Hiroshima und Nagasaki besucht und erkannt, dass Japan ein Land ohne Atomkraft sein muss." Nach dem Unfall von Fukushima habe er gemeinsam mit anderen Bürgermeistern aus der Region einen Verein gegründet. Dessen Devise lautet: Menschen und Atomkraft gehen nicht zusammen. "Es ist unsere Aufgabe, die Bürger vor der Atomkraft zu schützen", sagt Sakurai.

      Sein Ziel ist ein atomstromfreies Minamisoma. Das ist gar nicht so einfach in einem Land, das sich seit 60 Jahren auf Kernkraft verlassen hat. Doch Sakurai hat gute Gründe. Ein Drittel seiner Gemeinde liegt in der auf Dauer verstrahlten Sperrzone rund um das zerstörte Kraftwerk. Dort darf und kann über Jahrzehnte niemand mehr leben.

      Doch direkt vor dem Zaun tut sich was. Yoneko Sato stampft in Gummistiefeln durchs Feld und erntet Negi, Porree. Die 72-jährige sagt, es müsse ja weitergehen. Jede Kiste werde auf Strahlung geprüft, und alle sagten, ihr Porree sei der beste.

      So viel Zuversicht ist selten rund um Fukushima. Die meisten Siedlungen in der Nähe des explodierten Kernkraftwerks sind bis heute Geisterstädte. Nur ein Bruchteil der ursprünglichen Bevölkerung ist zurückgekehrt. Läden und Tankstellen sind geschlossen, die Bürgersteige leer. Nicht so in Minamisoma. Auch dort hatten Flucht und Evakuierung die Zahl der Bewohner zunächst von 75.000 auf 10.000 sinken lassen. Doch heute sind es wieder 65.000, also bald so viele wie früher. Alle Geschäfte sind geöffnet, auf den Straßen fahren Autos, Minamisoma lebt.

      Ganzer Text: tagesschau.de/ausland/minamisoma104.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Ein wichtiger Bericht. Danke Grizzly :blumenkuss1:

      Ich hatte eine Reportage über einen alten Mann gesehen (wann, wie heißt er? Traurigerweise weiß ich es schon nicht mehr - vielleicht finde ich es wieder) der aus purer Verzweiflung und Ratlosigkeit jedoch auch aus Tierliebe in sein verstrahltes Dorf zurück gekehrt ist.
      Dort ist er nun der einzig lebende Mensch!

      :muede_traurig:


      Unabhängig vom obigen möchte ich auf folgenden Link aufmerksam machen, denn diese Fotos "muss" man sich einfach einverleiben:

      tagesschau.de/ausland/japan1324.html
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Original von Schnuppi
      Ein wichtiger Bericht. Danke Grizzly :blumenkuss1:

      Büddebüdde :winkewinke:
      Original von Schnuppi
      Ich hatte eine Reportage über einen alten Mann gesehen (wann, wie heißt er? Traurigerweise weiß ich es schon nicht mehr - vielleicht finde ich es wieder) der aus purer Verzweiflung und Ratlosigkeit jedoch auch aus Tierliebe in sein verstrahltes Dorf zurück gekehrt ist.
      Dort ist er nun der einzig lebende Mensch!

      Hier ist der Link:
      welt.de/vermischtes/article117…Mensch-von-Fukushima.html

      [youtube]llM9MIM_9U4[/youtube]

      Irgendwie soll man da englische Untertitel reinzaubern können :kratz: leider weiss ich nicht wie.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Du bist ein Schatz, genau den hatte ich gemeint :bussi:

      Sorry das ich nicht erwähnte das wir es gemeinsam sahen, es war mit "runtergefallen" :stuhl:
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)