14.01.2011, 13:37 :link:
( ... ) Tunesiens Präsident Zine el-Abidine Ben Ali gerät immer stärker in Bedrängnis: Im Zentrum der Landeshauptstadt Tunis haben sich Tausende Demonstranten versammelt und fordern Medienberichten zufolge den Rücktritt des tunesischen Präsidenten. Es könne in Tunesien keine Demokratie geben, solange Ben Ali an der Macht sei, meinen sie.
Die Demonstranten rufen "Ben Ali, verschwinde!". Oder "Danke, Ben Ali, aber es reicht!". Sie tragen Transparente mit der Aufschrift "Wir werden nicht vergessen" - in Erinnerung an die zahlreichen Toten der vergangenen Tage. Nach einem Bericht der BBC haben die Sicherheitskräfte die 6000 bis 7000 Menschen umstellt, sind aber bislang nicht gegen die Demonstranten vorgegangen. Die Proteste verliefen friedlich. Als ein aufgebrachter Demonstrant einen Stein auf das Gebäude des Innenministeriums warf, wurde er von der Menge ausgebuht.
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen sind allein am Donnerstagabend mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Menschenrechtler beziffern die Zahl der Todesopfer bei den Ausschreitungen auf 66. ( ... )
14.01.2011, 20:34 :link:
( ... ) Nach 23 Jahren diktatorischer Herrschaft war Ben Alis Regime am Freitag binnen Stunden zusammengebrochen. Die Notmaßnahmen überstürzten sich am Nachmittag: Zunächst entließ Ben Ali die Regierung und ordnete Neuwahlen zum Parlament in sechs Monaten an. Am Abend dann verhängten die Behörden den Ausnahmezustand über das ganze Land und erließen ein Verbot für Versammlungen von mehr als drei Personen. Die Armee besetzte den Flughafen der Hauptstadt Tunis, andere wichtige Flugplätze des Landes wurden ebenfalls zumindest vorübergehend gesperrt.
Ghannouchi verlas seine Erklärung im Beisein der Präsidenten der beiden tunesischen Parlamentskammern, Fouad Mebazaa und Abdallah Kallel. Er rief die Tunesier zur Einheit auf und versprach, die Verfassung einzuhalten. Der 69-Jährige sagte zudem, Ben Ali habe das Land verlassen. Nach Berichten französischer Medien wurde er am Abend am Pariser Flughafen Le Bourget erwartet, wo den Meldungen zufolge zuvor schon Verwandte mit einer separaten Maschine aus Tunesien eingetroffen waren. Allerdings war laut Le Monde die Regierung in Paris nicht bereit, Ben Ali aufzunehmen.
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sueddeutsche.de
( ... ) Tunesiens Präsident Zine el-Abidine Ben Ali gerät immer stärker in Bedrängnis: Im Zentrum der Landeshauptstadt Tunis haben sich Tausende Demonstranten versammelt und fordern Medienberichten zufolge den Rücktritt des tunesischen Präsidenten. Es könne in Tunesien keine Demokratie geben, solange Ben Ali an der Macht sei, meinen sie.
Die Demonstranten rufen "Ben Ali, verschwinde!". Oder "Danke, Ben Ali, aber es reicht!". Sie tragen Transparente mit der Aufschrift "Wir werden nicht vergessen" - in Erinnerung an die zahlreichen Toten der vergangenen Tage. Nach einem Bericht der BBC haben die Sicherheitskräfte die 6000 bis 7000 Menschen umstellt, sind aber bislang nicht gegen die Demonstranten vorgegangen. Die Proteste verliefen friedlich. Als ein aufgebrachter Demonstrant einen Stein auf das Gebäude des Innenministeriums warf, wurde er von der Menge ausgebuht.
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen sind allein am Donnerstagabend mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Menschenrechtler beziffern die Zahl der Todesopfer bei den Ausschreitungen auf 66. ( ... )
14.01.2011, 20:34 :link:
( ... ) Nach 23 Jahren diktatorischer Herrschaft war Ben Alis Regime am Freitag binnen Stunden zusammengebrochen. Die Notmaßnahmen überstürzten sich am Nachmittag: Zunächst entließ Ben Ali die Regierung und ordnete Neuwahlen zum Parlament in sechs Monaten an. Am Abend dann verhängten die Behörden den Ausnahmezustand über das ganze Land und erließen ein Verbot für Versammlungen von mehr als drei Personen. Die Armee besetzte den Flughafen der Hauptstadt Tunis, andere wichtige Flugplätze des Landes wurden ebenfalls zumindest vorübergehend gesperrt.
Ghannouchi verlas seine Erklärung im Beisein der Präsidenten der beiden tunesischen Parlamentskammern, Fouad Mebazaa und Abdallah Kallel. Er rief die Tunesier zur Einheit auf und versprach, die Verfassung einzuhalten. Der 69-Jährige sagte zudem, Ben Ali habe das Land verlassen. Nach Berichten französischer Medien wurde er am Abend am Pariser Flughafen Le Bourget erwartet, wo den Meldungen zufolge zuvor schon Verwandte mit einer separaten Maschine aus Tunesien eingetroffen waren. Allerdings war laut Le Monde die Regierung in Paris nicht bereit, Ben Ali aufzunehmen.
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