USA: Sechs Tote bei Mordanschlag auf demokratische Abgeordnete

      USA: Sechs Tote bei Mordanschlag auf demokratische Abgeordnete

      Die US-Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords ist am Samstag bei einer Veranstaltung in Tucson, Arizona, angeschossen worden. US-Medienberichten zufolge eröffnete ein rund 20-jähriger Mann plötzlich das Feuer auf die 40-jährige Demokratin und weitere Menschen.

      Dabei seien sechs Menschen getötet worden, sagte eine Polizeisprecherin dem Sender CNN. Zwölf weitere seien verletzt worden. Nach Angaben einer Spitalsprecherin überlebte Giffords schwerverletzt und wurde sofort operiert.
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      Vor allem wegen ihrer Unterstützung für die Gesundheitsreform machte sie sich bei etlichen rechten Wählern unbeliebt. Ihr Büro in Tucson wurde im März verwüstet, wenige Stunden, nachdem das Repräsentantenhaus für die Reform gestimmt hatte. Auch habe Giffords in den letzten Monaten mehrere Drohbriefe erhalten, wie ein politischer Weggefährte gegenüber CNN sagte.

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      Lefteri sein Senf :traurigdenkend:
      Während der Kongresswahlen im vergangenen November kam es durch die Republikanische Partei und hier vor allen seitens der rechtsradikalen "Tea Party"-Bewegung zu einer beispiellosen Hetzkampagne gegen Präsodent Obama und die demokratischen Kandidaten. Wenn der Mörder nicht ohnehin aus diesen Kreisen kommt, so trifft diese miesen Hetzer in jedem Fall eine Mitschuld.
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      - Kurt Tucholsky -
      Aus dem Kommentar von Anna Engelke, NDR-Hörfunkkorrespondentin, Washington, für tageschau.de
      ( ... ) Dieser Mordanschlag passiert in einer Zeit, in der es viel Hass gibt. Hass auf die Obama-Regierung, auf Politiker im Allgemeinen. Ich habe einige von denen, die hassen, getroffen - an den unterschiedlichsten Orten in den USA: Anhänger der "Tea-Party"-Bewegung, aber auch einfach unzufriedene Menschen. Die Heftigkeit ihrer Gefühle hat mich überrascht.

      Jemanden hassen, weil er eine Krankenversicherungspflicht einführen will? Natürlich kann ich dagegen sein, weil ich selbst entscheiden möchte, ob ich mich versichere oder nicht. Aber das ist etwas anderes als - wie Sarah Palin im Internet - auf einer Landkarte nicht genehme Demokraten mit Fadenkreuzen ins Visier zu nehmen und dann noch ihre Anhänger aufzufordern: "Zieht Euch nicht zurück - ladet durch". Dazu kann man nur sagen: abrüsten - und zwar sofort.


      Der Gesundheitszustand von Gabrielle Giffords scheint sich derweil etwas stabilisiert zu haben.
      Giffords Ärzte zeigten sich mit Blick auf ihren Zustand inzwischen vorsichtig optimistisch. Die Kugel sei nicht durch beide Gehirnhälften gegangen, weshalb Giffords mit den Ärzten kommunizieren könne und auf einfache Anweisungen reagiere. Allerdings sei es noch zu früh zu sagen, wie lange die Genesung dauern werde. Patienten mit derart schweren Verletzungen bräuchten teilweise Monate, um zu einem einigermaßen normalen Leben zurückzufinden.
      (Mitteldeutsche Zeitung)
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      - Kurt Tucholsky -
      Eine Trauerfeier mit Beifallsstürmen

      Es war eine untypische Gedenkveranstatung: Immer wieder brandete Beifall auf, als US-Präsident Obama an der Universität von Arizona sprach. Er erinnerte an die Opfer des Anschlags vom Samstag und er ging auf das politische Klima im Land ein: Wunden heilen und nicht neue aufreißen - das sei jetzt wichtig.

      Von Klaus Kastan, BR-Hörfunkkorrespondent Washington

      14.000 Menschen waren gestern Abend in die große Halle der Universität von Arizona gekommen - und sie erlebten eine ganz untypische Gedenkveranstaltung. Untypisch, weil diese Feierstunde immer wieder von Jubel unterbrochen wurde. Auf der einen Seite Betroffenheit für die Opfer des Anschlags von Tucson am vergangenen Samstag, aber auf der anderen Seite auch Begeisterung für die in die Zukunft gerichteten Worte des amerikanischen Präsidenten.

      Barack Obama gedachte aller Todesopfer, bedankte sich bei den Helfern, die den Täter überwältigt hatten und erste Hilfe leisteten. Er hob die hervorragende Arbeit der Ärzte hervor, die sich um die Verletzten kümmern. Und er berichtete von seinem gestrigen Besuch am Krankenbett der schwer verletzten Abgeordneten Gabrielle Giffords. "Ich komme gerade aus dem Medizinischen Zentrum der Universität, wo unsere Freundin Gabby auch jetzt, wo ich hier spreche, so tapfer kämpft, wieder gesund zu werden", so Obama. "Und ich darf Ihnen eines verraten: Kurz nach unserem Besuch öffnete Gabby zum ersten Mal wieder ihre Augen. Sie weiß, wir sind hier, sie weiß, dass wir sie lieben und sie weiß, dass wir sie auf ihrem langen schwierigen Weg begleiten werden."

      Der Präsident, der während seiner Rede immer wieder von Beifallsstürmen unterbrochen wurde, ging auch auf das zurzeit besonders vergiftete politische Klima in den USA ein, das die Gesellschaft so stark polarisiert hat. Er warnte davor, für das Attentat vorschnell einfache Erklärungen zu suchen: "Zu einer Zeit, in der wir so eifrig dabei sind, die Schuld für alles Schlechte in der Welt dem politisch Andersdenken in die Schuhe zu schieben - in so einer Zeit ist es wichtig, dass wir kurz innehalten und sicherstellen, dass wir in einer Art miteinander reden, die Wunden heilt und nicht neue Wunden aufreißt."
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