Ein Straßenmagazin, ein Anwalt und die Näherinnen von Dhaka

      Ein Straßenmagazin, ein Anwalt und die Näherinnen von Dhaka

      Hinz und Kunzt ist ein Hamburger Straßenmagazin, das vorwiegend von Obdachlosen verkauft wird.
      Walter Scheuerl ist ein hiesiger Anwalt, der mit der verlogenen Kampagne "Wir wollen lernen" und dem Millioneneuroeinsatz seiner reichen Freunde die letzte Hamburger Schulreform gekippt hat. Zu seinen Mandanten gehört unter anderem der Discounter KiK, der (bisher) in Bangla Desh Näherinnen für 25 € pro Monat unter den übelsten Bedingungen schuften lässt.

      Nach einem TV-Bericht von NDR/Panorama über dieses Thema schrieb auch Hinz und Kunzt darüber.

      „Es ist schlimmer als im Gefängnis. Im Gefängnis darf man wenigstens mit dem Nachbarn sprechen“, erzählt eine Näherin. „Bei Krankheit wird oft der Lohn abgezogen. Vorarbeiter pöbeln uns an, als hätten wir keine Würde. Wir werden zu unbezahlten Überstunden gezwungen. Wer sich weigert, fliegt.“ Wochenlang musste eine der Näherinnen von morgens acht bis nachts um drei arbeiten. „Wie lange wir das aushalten, wir wissen es nicht.“ Verzichten kann trotzdem niemand auf den Job: „Es tut so weh. Aber unsere Familien brauchen das Geld.“

      Fast die Hälfte der 13 Millionen Bewohner von Dhaka lebt in Slums, natürlich auch unsere Näherinnen. Jede Familie hat im Durchschnitt drei bis fünf Kinder. Die Lebenserwartung liegt im Schnitt bei 50 Jahren. Ein Plumpsklo für Hundert Menschen.
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      Und wie der NDR bekamen auch sie von dem unsäglichen Anwalt Walter Scheuerl im Auftrag von KiK eine Klage an den Hals und mussten den entsprechenden Artikel aus dem Netz nehmen, denn im Gegensatz zum NDR hatten sie kein Geld, um die Klage abweisen zu lassen.

      Scheuerl hatte sich nicht entblödet, auch noch die Aushändigung der Originalaufnahmen zu fordern. Aufgrund von so viel Unverschämtheit machte der NDR nochmal Geld locker für eine zweite Reporterreise nach Dhaka, mit der sämtliche Vorwürfe gegen KiK bestätigt wurden, und noch ein paar neue dazu. Auch das gewonnene Filmmaterial wurde heil nach Hamburg gebracht, trotz Verfolgung durch den Geheimdienst von Bangla Desh (na, in wessen Auftrag wohl ??!) und dadurch notwendiger überstürzter Abreise.

      Ausserdem wurden durch die notwendigen Recherchen auch noch andere Sauereien von KiK zu Tage gefördert, die man jetzt alle bei Hinz und Kunzt sowie in anderen Publikationen nachlesen kann. Und es gibt, wenngleich geringe, Chancen, dass sich das Schicksal der Näherinnen in Bangla Desh etwas bessert.

      Scheuerl und KiK mussten einen Rückzieher machen, und deshalb kann man alle Artikel im Netz über deren Sauereien wieder lesen, auch bei Hinz und Kunzt.
      (zum 2. Teil) :klick:
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -