Der Kampf von Emmely

      Der Kampf von Emmely

      Das Bundesarbeitsgericht hat die Kündigung wegen Bagatellen erschwert. Erfolg hatte eine Klage der Berliner Kassierin Barbara E. – genannt „Emmely“– gegen ihre Kündigung durch die Supermarktkette Kaiser's. Das Gericht erklärte die Kündigung für unwirksam. Eine Abmahnung hätte genügt. Kaiser's muss „Emmely“ deshalb weiter beschäftigen.

      Die Kassiererin Barbara E. war im Februar 2008 nach 31-jähriger Betriebszugehörigkeit fristlos entlassen worden. Der Vorwurf: Sie habe zwei von einer Kollegin gefundene Pfandbons im Wert von zusammen 1,30 Euro an sich genommen und zu ihrem Vorteil eingelöst. Die Kündigung war in zwei Instanzen bestätigt worden, zuletzt vom Landesarbeitsgericht Berlin. Dagegen war „Emmely“ mit ihrem Anwalt Benedikt Hopmann in Revision gegangen. In der Verhandlung hatte Anwalt Hopmann verlangt, dass eine geringfügige Schädigung des Arbeitgebers beim ersten Mal generell nur zu einer Abmahnung, nicht zur Kündigung führen dürfe. „Manager und Geschäftsführer werden in solchen Fällen auch nicht gekündigt“, argumentierte Anwalt Hopmann.

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      - Kurt Tucholsky -
      Es kommt immer drauf an, wer hinter einem steht :icon_thumbsup:

      CDU-Landtagsabgeordnete Kerstin Nicolaus wegen vielfachen Betrugs verurteilt


      „Die CDU-Landtagsabgeordnete Kerstin Nicolaus ist zum zweiten Mal seit 2007 wegen Betrugs verurteilt worden. Das Amtsgericht Zwickau erließ gegen die 49-Jährige einen Strafbefehl, wonach sie eine Geldstrafe in Höhe von 70 Tagessätzen à 50 Euro zahlen muss. Neben diesen 3500 Euro hat sie auch die Kosten des seit 2008 laufenden Verfahrens zu tragen. Nicolaus bestätigte dies der “Freien Presse”…
      …Die jetzt strafrechtlich geahndeten Betrügereien der ehrenamtlichen Bürgermeisterin von Hartmannsdorf bei Zwickau betreffen falsch beziehungsweise doppelt abgerechnete Reisekosten in 85 Fällen mit einem Gesamtschaden von 5746,71 Euro in den Jahren 2003 bis 2007. Ursprünglich waren die Ermittler sogar von 421 Fällen ausgegangen. Dieser Strafbefehlsantrag vom Sommer 2009 war im Frühjahr dieses Jahres auf 85 Betrugsdelikte abgemildert worden. Fälle, bei denen es um geringfügige Beträge ging, wurden eingestellt. “


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      Wo ist hier der Unterschied zwischen den beiden Frauen :Nachdenken:
      Liebe Grüße von :fuchsiezwinkertlila:

      Lebe den Tag, solange er dich noch hat.
      Deutschlands wohl bekannteste Kassiererin ist tot. Die wegen zwei Pfand-Bons im Wert von 1,30 Euro bekannt gewordene Barbara "Emmely" Emme ist überraschend im Alter von 57 Jahren gestorben. Das bestätigte ein Mitglied des ehemaligen Solidaritätskomitees für die Kassiererin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

      Zuerst hatte die Zeitung "Neues Deutschland" darüber berichtet. Als Todesursache gaben Aktivisten laut der Zeitung Herzversagen an.

      "Emmely" war im Jahr 2008 nach 31 Dienstjahren ohne vorherige Abmahnung gekündigt worden, weil sie zwei liegen gebliebenen Pfandzettel eingelöst hatte. Ihr Arbeitgeber begründete die Entlassung mit einem Vertrauensverlust. Sie klagte, ging durch mehrere Instanzen und siegte schließlich vor dem Bundesarbeitsgericht. Im Juni 2010 begann sie wieder in einem Kaiser's-Markt zu arbeiten, allerdings nicht in ihrer alten Filiale.

      Zusammen mit ihren Anwälten hatte sie 2012 ein Buch geschrieben: In "Emmely und die Folgen" rechnete sie mit ihrem Arbeitgeber "Kaiser's Tengelmann" ab.

      t-online.de/wirtschaft/jobs/id…rin-emmely-gestorben.html

      Grizzly sein :senf2:

      Solang die gewissenlosen Tengelmann-Manager und -Anwälte nicht glasklar das Gegenteil beweisen können und das können sie niemals, haben sie den Vorwurf zu akzeptieren, dass sie mit ihrer miesen Justizhetze den frühen Tod von Emmely verursacht und den Angehörigen eine angemessene d.h. äusserst hohe Kompensation zu zahlen haben.
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      - Kurt Tucholsky -
      Der Fall "Emmely" ist nur die medienwirksame Spitze
      einer allgemeinen Entwicklung. Tausende Angestellte
      werden jedes Jahr wegen Kleinigkeiten von ihren
      Arbeitsplätzen verträngt. Denn die jungen, dynamischen
      und voll belastbaren Arbeitsteams sollen keine Mitglieder
      über 50 oder mit einem Hang zur Gewerkschaft haben.
      Da das Arbeitsrecht keine willkürlichen Kündigungen
      zuläßt werden "Ersatzlösungen" gesucht. Und mit solch
      einer wurde "Emmely" konfrontiert. Viele andere gehen
      der Konfrontation aus dem Weg, suchen einen neuen
      Arbeitgeber oder geben ihr Erwerbsleben auf. "Emmely" war
      ein Sieg für die Rechte der Angestellten...aber ein Desaster
      für den Menschen der dahinterstand.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Original von COOLmann
      "Emmely" war
      ein Sieg für die Rechte der Angestellten...aber ein Desaster
      für den Menschen der dahinterstand.

      Genau das.
      In Talkshows diskutierten PolitikerInnen und JuristInnen über die Verdachtskündigungen als Instrument, missliebige ArbeitnehmerInnen loszuwerden. Nachdem Emmely in mehreren juristischen Instanzen verloren hatte, erklärte das Bundesarbeitsgericht in Erfurt im Juni 2010 die Kündigung für unwirksam. Zwölf Tage später bekam sie wie gewünscht eine Stelle in einem Kaiser’s in ihrem Wohnviertel in Berlin-Hohenschönhausen.

      Emme stammte aus einer Arbeiterfamilie aus Mecklenburg, wurde in der DDR groß, machte dort eine Ausbildung als „Fachverkäuferin für Waren des täglichen Bedarfs“. Auch nach ihren juristischen Sieg blieb Emmely politisch aktiv, beteiligte sich an einem Film und zwei Büchern über ihren Fall. Sie wurde auch zu politischen und sozialen Meetings nach Paris, Spanien und Venezuela eingeladen.

      Sie sei in einer Zeit der Entsolidarisierung im Neoliberalismus zum Symbol dafür geworden, dass man sich auch heute noch wehren und sogar gewinnen kann, erklärten AktivistInnen ihres Solidaritätskomitees in einer Nachbetrachtung, warum die Kündigung der Berliner Kassiererin so viele Menschen bewegte und ihr Tod nun Menschen in aller Welt traurig macht.

      Ganzer Text: taz.de/!157087/
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      - Kurt Tucholsky -