Umsturz in Kirgistan

      Umsturz in Kirgistan

      Seit dem Zerfall der Sowjetunion ringen die Klaneliten um Einfluss und Macht in dem bitterarmen Land mit knapp fünf Millionen Einwohnern. Das mit Schnee und Gletschern bedeckte Gebirge trennt den wirtschaftlich stärkeren Norden von dem ärmeren Süden. Das unruhige zentralasiatische Land ist von geostrategischer Bedeutung, die Amerikaner unterhalten am Flughafen in Bischkek eine Luftwaffenbasis für den Krieg in Afghanistan, und auch Russland zeigt in Kirgisien militärische Präsenz.
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      Ein Kreis schließt sich. Vor fünf Jahren nahm die sogenannte Tulpenrevolution in Dschalalabad ihren Anfang und trug den jetzt Flüchtigen in den aus weißem Marmor errichteten Präsidentenpalast nach Bischkek.

      Bakijews damalige Mitstreiter sind heute seine erbitterten Gegner. Sie werfen ihm vor, die Tulpenrevolution verraten zu haben und die Reichtümer des Landes an seine Familie zu verteilen. Die Opposition machte sich den wachsenden Unmut der Bevölkerung zunutze. Als Präsident erhöhte Bakijew massiv die Preise für Strom und Telefon und drehte an der Steuerschraube. Als eine der ersten Amtshandlungen setzte die provisorische Regierung alle Preiserhöhungen aus. Aber Bakijew ist überzeugt, dass dies nichts mit der Revolution zu tun habe. "Wir stehen ökonomisch und politisch besser da, die Opposition hat dem Land nichts zu bieten", sagt der Präsident.

      Bei der Revolte ist Blut geflossen. Zum Schutz des Präsidentenpalastes hatten Sicherheitskräfte am Dienstag in Bischkek in die vorrückende Menge geschossen. Mehr als 60 Menschen sollen dabei getötet wurde sein. Schanisch Bakijew, einer der Brüder des Präsidenten, soll als Sicherheitschef den Schießbefehl gegeben haben. Er wird von der provisorischen Regierung per Haftbefehl gesucht.

      Ganzer Text hier :link:
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -

      Präsident Bakijew tritt offiziell zurück

      Eine Woche nach dem Putsch in Kirgistan hat der bisherige kirgisische Präsident Kurmanbek Bakijew formell seinen Rücktritt erklärt. Die Übergangsregierung teilte in Bischkek mit, der frühere Staatschef habe dies per Fax mitgeteilt. Zuvor war der Ex-Präsident ins benachbarte Kasachstan ausgereist.

      Russland will neue Regierung unterstützen

      Nach dem Rücktritt rief Russland die Übergangsregierung dazu aufgerufen, die "Fehler" ihrer Vorgänger zu vermeiden. Er hoffe sehr, dass die neue Regierung "frei von diesen Fehlern" sei, sagte der russische Präsident Dmitri Medwedjew bei einem Besuch in Brasilien.

      Er erklärte, damit beziehe er sich auf Vetternwirtschaft und die "Zerlegung von Unternehmen" in der zentralasiatischen Republik. Russland werde Kirgistan weiter mit humanitärer Hilfe unterstützen, große Projekte jedoch nur fördern, wenn die neue Führung diese auch kontrollieren könne.


      Quelle und weiteres: tagesschau.de/ausland/kirgistan236.html
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)