03. Juli

      1919: Durch die Weimarer Nationalversammlung werden die Farben Schwarz-Rot-Gold, die Farben der Revolution von 1848, zu den Reichsfarben bestimmt. :brd:
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1778
      Preußen erklärt nach vorausgegangenen diplomatischen Scharmützeln Österreich den Krieg. Der folgende Bayerische Erbfolgekrieg bringt nur wenige Gefechte um die Truppenversorgung, die ihm die Beinamen Kartoffelkrieg und Zwetschgenrummel eintragen.

      ( ... ) Der preußische König mobilisierte seine Truppen und ließ sie am 5. Juli 1778 in Böhmen einmarschieren, womit der Bayerische Erbfolgekrieg begann.

      Auf beiden Seiten kam es schnell zu großen logistischen Problemen, so dass nennenswerte militärische Auseinandersetzungen vermieden wurden. Aufgrund der schlechten Versorgungslage mussten sich die Soldaten hauptsächlich von Kartoffeln ernähren, weshalb dieser Konflikt von den Preußen spöttisch als „Kartoffelkrieg“ bezeichnet wurde. In Österreich wurde der Krieg „Zwetschgenrummel“ genannt, weil er hauptsächlich aus Beschlagnahmung von Lebensmitteln bestanden habe.

      Bemerkenswert ist, dass der Krieg auch deswegen nicht mit der ganzen Kraft der gegnerischen Mächte geführt wurde, da sich Maria Theresia mitten während der - dürftigen militärischen Aktionen - an den König von Preußen wandte und ihn bat, von einer Schlacht abzusehen, was dieser auch schriftlich zusagte. Insofern kann dieser Krieg als Kampf ohne militärische Aktionen bezeichnet werden, was in der Geschichte der europäischen Mächte ein Novum war.

      Am 13. Mai 1779 wurde der Krieg, in dem es aufgrund der stillschweigenden Übereinkunft der Regenten praktisch zu keinem größeren Gefecht kam, durch den Frieden von Teschen beendet. (wikipedia)
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1945
      In London wird ein Abkommen über Alliierte Kontrolle im besetzten Österreich unterzeichnet. Das Staatsgebiet und Wien werden in jeweils vier Besatzungszonen eingeteilt :link:


      Diese Datei und die Informationen unter dem roten Trennstrich werden aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons eingebunden.

      Grizzly sein :senf2:

      Die Wiener Innenstadt, der 1. Bezirk, wurde von allen vier Mächten gemeinsam verwaltet, in jedem Patrouillenfahrzeug saßen je ein Russe bzw. Sowjetsoldat, ein US-Amerikaner, ein Brite und ein Franzose. Sehr schön wird das in den Filmen
      Die vier im Jeep dargestellt, auch bei Der Dritte Mann ist es Thema.

      1955 wurde ein Staatsvertrag geschlossen, Österreich erklärte seine Neutralität, und die Besatzungsmächte zogen ab.
      :reg:
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      - Kurt Tucholsky -
      1979: Der Deutsche Bundestag beschließt, bei Mord und Völkermord die Verjährung endgültig aufzuheben. Damit sollen später entdeckte NS-Verbrecher noch verfolgt werden können.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Das ist jetzt schon eine ganze Weile her, aber die segensreichen Auswirkungen spüren wir noch heute:

      321
      Das von Kaiser Konstantin dem Großen im März verfügte Dekret, im gesamten Römischen Reich den Sonntag als allgemeinen Ruhetag zu begehen, wird umgesetzt. Nur landwirtschaftliche Arbeiten bleiben an diesem Tag gestattet.
      :reg:
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      - Kurt Tucholsky -
      3.7.1933: Gleichschaltung des Rundfunks in Deutschland
      "Wir müssen allmählich aber erst die deutschen Rundfunk-Teilnehmer zur Toleranz, zur Duldsamkeit anderen Anschauungen gegenüber erziehen. Und so lange diese Erziehungs-Arbeit nicht abgeschlossen ist, ist die Einrichtung der Überwachungs-Ausschüsse im Rundfunk unentbehrlich", verlangt Reichsinnenminister Severing 1930.

      Doch die geforderte Erziehung zur Toleranz scheitert kläglich. Stattdessen wird drei Jahre später von den Nationalsozialisten die Überwachung des Rundfunks besser ausgebaut und am 3. Juli 1933 in Berlin die Nationalsozialistische Rundfunkkammer gegründet. Ihr gehören die Rundfunkindustrie, der Radiohandel, die Funkpresse, die Hörerverbände, die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft und das Reichspropagandaministerium an. Der Rundfunk wird also an diesem Tag gleichgeschaltet.

      In dem noch jungen Medium sieht Propagandaminister Josef Goebbels ein ideales Mittel, nationalsozialistisches Gedankengut kontrolliert zu verkünden: "Wir machen gar keinen Hehl daraus: Der Rundfunk gehört uns, niemandem sonst. Und den Rundfunk werden wir in den Dienst unserer Idee stellen, und keine andere Idee soll hier zu Wort kommen."

      Deshalb nehmen Goebbels und seine Mitarbeiter Einfluss auf die inhaltliche und formale Gestaltung der Programme, sie bestimmen, wann und wo gesendet wird. Alle Mitarbeiter des Rundfunks müssen der Reichsrundfunkkammer angehören, bis diese im Oktober 1939 aufgelöst wird.

      Danach werden die künstlerischen Mitarbeiter zur Mitgliedschaft in der Reichskulturkammer gezwungen, die neben dem Rundfunk, bildender Künste, Film und Musik auch die übrigen Medien vereint und kontrolliert. Politische Zuverlässigkeit und arische Abstammung werden vorher geprüft, damit nur Linientreues von den Kulturschaffenden produziert wird und Abweichler gar nicht mehr zu Wort kommen.

      Ganzer Text: kalenderblatt.de/index.php?wha…kdnum=&dayisset=1&lang=de
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Diese Form der "staatsgelenkten" Medien wurde unter anderen
      Prämissen in der DDR weitergeführt. Dies bedeutete aber nicht, daß
      es keine anderen Meinungen gab. Sie waren nur anders in die
      Beiträge eingearbeitet. Es stand sozusagen "zwischen den Zeilen".
      Und diese differenzierte Betrachtungsweise hat sich bei vielen "Ossis"
      noch erhalten. Dafür kann heute ein breiteres Spektrum an Meinungen
      in den Medien veröffentlicht werden. Doch eigenartiger Weise nimmt
      die Dinge außerhalb des "Mainstream" kaum einer wahr. Wer möchte schon
      von seinem Umfeld (Arbeitgeber, Behörden, soziales Umfeld....) als
      "Querulant" gedisst werden. Also besteht auch heute eine gewisse Zensur.
      Dafür ist sie noch übler. Denn sie ist selbst auferlegt.
      Mein Fazit dazu: Jede Nation bekommt die mediale Kultur die es verdient. :zwinker2:
      (Ich sage immer dazu: Ach, hätten wir mal besser in der Schule aufgepaßt.)
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Original von COOLmann
      Dafür kann heute ein breiteres Spektrum an Meinungen
      in den Medien veröffentlicht werden. Doch eigenartiger Weise nimmt
      die Dinge außerhalb des "Mainstream" kaum einer wahr.

      Und wenn einer was sagt, dann interessiert sich keine alte Sau dafür. So wie für das, was wir hier in unserem Forum schreiben - aber wenigstens sind wir's los geworden und das allein tut schon mal gut. Mir wenigstens.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      :icon_thumbsup: grizzly
      Da hast Du wieder was tiefgreifend philosophisches ganz
      allgemeinverständlich erklärt. Mir geht es genau so.
      Doch es gibt genug Menschen die sich ähnliche Gedanken
      machen. Wenn sie aber zusammenfinden und ihrer Meinung
      eine sichtbare Stimme geben werden sie oft zum "Feind des
      Systems" abgestempelt. Deshalb sind sowohl die "Politikmüdigkeit"
      als auch die maginalen Willensbekundungen im Rahmen der außenpolitischen
      Opposition erklärbar. Alles geht seinen Weg und keiner muckt auf.
      Das hatte ich schon mal satt in meinem Leben.
      Im übrigen würden mich ganz spannend die ständigen Besucher unserer
      Seite interessieren. Ich hoffe mal es sind nicht die "Fünf Augen "....
      Du weißt schon was ich damit meine. :zwinker2:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.