Bundesweit streikten am Freitag über 11.000 ErzieherInnen, in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Schleswig-Holstein, im Saarland, in Bremen, Berlin und in Baden-Württemberg machten hunderte Kindertagesstätten und Kindergärten dicht. Allein in NRW blieben Einrichtungen in 26 Städten geschlossen. In Köln drohte der Chef der Gewerkschaft Ver.di, Frank Bsirske, dem kommunalen Arbeitgeberverband vor über 2.000 ErzieherInnen und SozialarbeiterInnen mit einem langen Arbeitskampf. Und Ver.di-Bundesvorstand Achim Meerkamp kündigte in der ARD eine Ausweitung der Streiks an: "Da ist noch jede Menge Luft nach oben."
Es geht nicht allein um besseren Gesundheitsschutz. Auch die Bezahlung sei miserabel, sagt Kathrin Giesbert. Die 27-Jährige konnte bei der FaBiDo bisher nur eine halbe Stelle ergattern. Bezahlt wird die mit 800 Euro netto im Monat - und das nach einer vierjährigen Ausbildung. "Natürlich kann ich davon nicht leben", sagt Giesbert. "Ohne Nebenjob geht es nicht." Viele ErzieherInnen verdienen auch in Vollzeit kaum mehr als 1.100 Euro netto. Offiziell bleibt aber ein besserer Gesundheitsschutz Hauptforderung der Streikenden: Die laut Tarifvertrag einzuhaltende Friedenspflicht läuft noch bis Ende 2009.
In Bremen zogen mehr als 700 ErzieherInnen durch die Stadt. Von den 75 kommunalen Kitas und Spielhäusern in Bremen waren gestern 53 geschlossen. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert eine Ausbildung von ErzieherInnen an Hochschulen. Für die Sprachtests etwa müssen in Bremen die Kita-Kinder an die Grundschulen gehen. "Höhere Einkommen, bessere Ausbildung und bessere Arbeitsbedingungen sind zwingend nötig, um die Bildungsressourcen kleiner Kinder zu wecken", sagt der Bremer GEW-Sprecher Christian Gloede-Noweck.
"Ein Viertel der ErzieherInnen glauben nicht, dass sie gesund in die Rente kommen", sagt Ver.di-Vorstand Meerkamp. "Wir wollen unsere Rente noch erleben", sagen dazu zwei MitarbeiterInnen der Kindertagesstätte Lange Straße, in der Dortmunder Innenstadt. Ihre Namen wollen sie aus Angst vor Repressalien nicht in der Zeitung sehen. Wie überall in Dortmund seien trotz der neuen Betreuung unter Dreijähriger Stellen für Springer ersatzlos gestrichen worden, sagen sie. "Unter unserer hohen Arbeitsbelastung leiden nun ausgerechnet die Kinder." Am Montag und Dienstag wollen die beiden deshalb wieder streiken.
Aus der taz
Es geht nicht allein um besseren Gesundheitsschutz. Auch die Bezahlung sei miserabel, sagt Kathrin Giesbert. Die 27-Jährige konnte bei der FaBiDo bisher nur eine halbe Stelle ergattern. Bezahlt wird die mit 800 Euro netto im Monat - und das nach einer vierjährigen Ausbildung. "Natürlich kann ich davon nicht leben", sagt Giesbert. "Ohne Nebenjob geht es nicht." Viele ErzieherInnen verdienen auch in Vollzeit kaum mehr als 1.100 Euro netto. Offiziell bleibt aber ein besserer Gesundheitsschutz Hauptforderung der Streikenden: Die laut Tarifvertrag einzuhaltende Friedenspflicht läuft noch bis Ende 2009.
In Bremen zogen mehr als 700 ErzieherInnen durch die Stadt. Von den 75 kommunalen Kitas und Spielhäusern in Bremen waren gestern 53 geschlossen. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert eine Ausbildung von ErzieherInnen an Hochschulen. Für die Sprachtests etwa müssen in Bremen die Kita-Kinder an die Grundschulen gehen. "Höhere Einkommen, bessere Ausbildung und bessere Arbeitsbedingungen sind zwingend nötig, um die Bildungsressourcen kleiner Kinder zu wecken", sagt der Bremer GEW-Sprecher Christian Gloede-Noweck.
"Ein Viertel der ErzieherInnen glauben nicht, dass sie gesund in die Rente kommen", sagt Ver.di-Vorstand Meerkamp. "Wir wollen unsere Rente noch erleben", sagen dazu zwei MitarbeiterInnen der Kindertagesstätte Lange Straße, in der Dortmunder Innenstadt. Ihre Namen wollen sie aus Angst vor Repressalien nicht in der Zeitung sehen. Wie überall in Dortmund seien trotz der neuen Betreuung unter Dreijähriger Stellen für Springer ersatzlos gestrichen worden, sagen sie. "Unter unserer hohen Arbeitsbelastung leiden nun ausgerechnet die Kinder." Am Montag und Dienstag wollen die beiden deshalb wieder streiken.
Aus der taz