28. März

      Aber jetzt ist es höchste Eisenbahn (dieser Ausdruck wurde von A. Glaßbrenner geprägt - siehe 27.3.),
      zum heutigen Datum etwas reinzusetzen:

      Am 28. März 1979 ereignete sich der Reaktorunfall von Harrisburg.
      Zum Hergang :link:

      Als Folge strömte eine große Menge radioaktiven Gases aus, und es kam zu einer Massenflucht.
      Die Beseitigung der Schäden dauerte 12 Jahre (offiziell) und kostete ca. eine Milliarde Euro.
      Gesundheitliche Folgeschäden hat es angeblich nicht gegeben:
      In einer ersten Langzeitstudie über 18 Jahre wurden, laut einer medizinischen Untersuchung bei rund 30.000 Anwohnern, keine gesundheitlichen Folgeschäden festgestellt. Durch die Gerichte wurden tausende Klagen von Betroffenen daraufhin abgewiesen. Bürgerinitiativen wie „Three Mile Island Alert” und die „Union of Concerned Scientists“ zweifelten die Aussagen der Industrie und der Atomkontrollbehörde NRC an. Darüber hinaus war bei den Anwohnern der nahen Städte Harrisburg, Royalton, Middletown eine enorme psychische Belastung festzustellen, die durch die Evakuierungsmaßnahmen verstärkt wurde. Hervorgerufen wurde diese psychische Belastung vor allem durch die nicht wahrnehmbare Gefahr, die von radioaktiver Strahlung ausgeht.

      (aus Wikipedia, o.g. Link)
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Auf dieser Seite sind weitere :info: und auch Viedeos anzuschauen.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Ich erinnere mich an Nacht- und Nebelaktionen, bei denen die Ortsnamen auf den Ortseingangsschildern passgenau mit "Harrisburg" überklebt wurden, und dann nur noch der korrekte Landkreis etc. drunter stand, nach dem Motto:
      Harrisburg ist überall ... :kratz:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Stimmt daran erinnere ich mich auch irgendwie nebulös.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Eine gute Zusammenfassung des Katastrophenhergangs steht in der TAZ vom 27.3.:

      Gegen 4 Uhr fallen im Druckwasserreaktor-Block 2 des Kraftwerks "Three Mile Island" (TMI) in der Nähe von Harrisburg, USA, zwei Pumpen aus, die zum sekundären Kühlkreislauf des Kraftwerks gehören. Das Sicherheitssystem reagiert zwar unverzüglich: Es schaltet die Anlage ab, senkt die Regelstäbe in den Kern und beendet die Kettenreaktion. Dafür beginnt jetzt eine Kette menschlicher und technischer Fehler.

      Denn auch nach dem Stopp produziert der Block viele Millionen Watt Nachzerfallswärme. Der Reaktor wird immer heißer, und schnell steigt der Druck in der Anlage. Mehr als 100 Alarme treffen in der Schaltzentrale ein, das überforderte Personal verliert den Überblick. Automatisch öffnet sich nun ein Sicherheitsventil. Sobald wieder Normaldruck erreicht ist, soll es sich automatisch wieder schließen, doch das geschieht nicht - und dieser Fehler wird von niemandem bemerkt, da die Kontrollleuchte in der Zentrale ein geschlossenes Ventil anzeigt.

      Mehr als zwei Stunden lang geht nun jede Minute rund eine Tonne Kühlmittel verloren. Es kommt noch schlimmer: Eineinhalb Stunden nach dem Unglück beginnt es im Block 2 zu vibrieren. Im Kühlkreislauf haben sich Dampfblasen gebildet, die das gesamte System stören. Die Kühlpumpen saugen kaum noch Wasser an, sondern meist nur Dampf. Um 5.41 Uhr schalten die TMI-Techniker die Pumpen ab, gehen aber davon aus, dass der Wasserkreislauf an sich intakt ist. Eine Fehleinschätzung. Denn nun verdampft auch noch das restliche Wasser - und nach zweieinhalb Stunden ist die Temperatur so hoch, dass die Brennstäbe sich zu zersetzen beginnen.

      Schichtwechsel, 6 Uhr: Das gesamte Kühlsystem des Reaktors ist ausgefallen, die Kernschmelze ist in vollem Gange. Endlich entdeckt ein Techniker das offene Sicherheitsventil und schließt das Leck. Gerne würden die Ingenieure wissen, wie hoch die Temperatur im Kern ist. Es gibt Messinstrumente, aber der Computer kann deren Ergebnisse nicht verarbeiten - sie sind bereits höher, als es sich die Programmierer haben vorstellen können.

      Um 7.24 Uhr wird erhöhte Gammastrahlung gemessen: Das TMI löst nun die höchste Alarmstufe aus. Radioaktives Gas entweicht. 10 Uhr: Die Kraftwerksbetreiber betonen, dass keine Radioaktivität freigesetzt worden sei, erwähnen den Strahlenalarm aber mit keinem Wort. Um 16.15 Uhr machen Techniker eine schockierende Entdeckung: Das Kühlwasser des Kraftwerks enthält bereits zehn Prozent der gesamten Radioaktivität des Reaktorkerns. Die Lage ist ernst.

      Doch erst am nächsten Tag informiert das TMI um 8.34 Uhr das Katastrophenzentrum darüber, dass die Bevölkerung in Gefahr sein könnte. Um 10 Uhr ertönt ein Sirenenalarm - und Panik bricht aus. Bürger berichten von weißen Flocken, die wie Schnee vom Himmel rieseln. Der Gouverneur verfügt, dass schwangere Frauen und Kinder das Gebiet in einem Umkreis von acht Kilometern verlassen müssen. Hunderttausende fliehen.

      Den Technikern gelingt es endlich, den Wasserdampf aus dem aufgeheizten Reaktor zu entfernen, indem sie erneut radioaktives Gas entweichen lassen. Verseuchtes Wasser läuft in den Susquehanna-Fluss. Der Kühlkreislauf arbeitet wieder, die Temperatur sinkt.

      Ganzer Text :klick:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Ausser der Harrisburg-Katastrophe sind an diesem Tag noch ein paar andere Sachen passiert ...

      1930:
      Konstantinopel erhält offiziell den Namen Istanbul, nachdem die Stadt in der Bevölkerung schon lange so genannt worden ist. Ferner wird die Hauptstadt Angora nunmehr als Ankara bezeichnet.

      1942:
      Nach dem Fliegeralarm um 23:18 Uhr bricht mit dem britischen Luftangriff auf Lübeck ein Flächenbombardement herein, das sich bis in den Folgetag erstreckt.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1849: Die Frankfurter Nationalversammlung verkündet die erste demokratisch beschlossene Verfassung für ganz Deutschland, die nie umgesetzte Paulskirchenverfassung. Am gleichen Tag wählt sie Friedrich Wilhelm IV. von Preußen zum „Kaiser der Deutschen“, der jedoch wenig später diese ihm durch die Kaiserdeputation angetragene Würde als „Krone aus der Gosse“ ablehnt.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1911: In der Schiffswerft Blohm + Voss in Hamburg wird der Schlachtkreuzer SMS Goeben vom Stapel gelassen. Ab August 1914 läuft sie als Yavuz Sultan Selim unter türkischer Flagge.

      Weiteres dazu siehe de.wikipedia.org/wiki/SMS_Goeben
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Alles in unserer Zeit passiert :traurigdenkend:

      1964
      Am Karfreitag löst ein Erdbeben vor Alaska an der gesamten Westküste der USA einen Tsunami aus. In Alaska kommen 107, in Oregon vier und in Kalifornien elf Menschen ums Leben.

      1965
      Nach einem Erdbeben bricht der Damm bei El Cobre, Chile. Bei dem Dammbruch wird die Stadt verschüttet, mindestens 200 Menschen kommen ums Leben.

      1970
      Das Erdbeben von Gediz der Stärke 7,4 in der Provinz Kütahya in der West-Türkei zerstört die Stadt Gediz und fordert etwa 1.100 Tote. Rund 80.000 Menschen werden obdachlos.

      1979 Harrisburg, siehe oben.

      1997
      Eine Steinlawine tötet in Afghanistan etwa 380 Menschen.

      1999
      Ein Erdbeben der Stärke 6,6 in der Region Xizang, Volksrepublik China, und Indien fordert etwa 100 Tote.

      2005
      Ein Erdbeben vor Nord-Sumatra mit der Stärke 8,6 auf der Richterskala tötet mehr als 1300 Menschen. Es handelt sich um ein Nachbeben des schweren Erdbebens im Indischen Ozean vom 26. Dezember des Vorjahres.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1915
      Der britische Passagierdampfer Falaba wird vor der Küste von Wales von einem deutschen U-Boot versenkt,
      U 28 hielt sich an die „Cruiser Rules“ und gab dem Passagierdampfer Zeit, zu stoppen und Passagiere und Besatzungsmitglieder von Bord gehen zu lassen. Die Falaba ignorierte die Anweisung und nahm stattdessen Höchstgeschwindigkeit auf. Von Forstner gab ein zweites Signal: „Stoppt oder ihr werdet torpediert“. Kapitän Davis war sich bewusst, dass U 28 16 Knoten machen konnte und entschied sich daher, sein Schiff anzuhalten. Zusätzlich ließ er die Rettungsboote ausschwingen und begann sofort mit dem Fieren. Obwohl der Ozeandampfer nachgegeben hatte und den Weisungen des U-Boots gefolgt war, feuerte U 28 23 Minuten nach dem ersten Kontakt einen Torpedo auf das unbewaffnete Schiff, welches nur zehn Minuten später unterging. In der kurzen Zeit hatten nur wenige Boote sicher abgefiert werden können. Eines der Boote wurde durch die Torpedoexplosion in die Luft gejagt, ein anderes kenterte im Wasser. Von den 242 Menschen an Bord kamen 104 ums Leben, darunter auch Kapitän Davis. Die Überlebenden wurden von den Fischkuttern Emma Eileen und Wenlock geborgen.

      de.wikipedia.org/wiki/Falaba_%28Schiff%29
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -