22. März

      1848:
      Die Märzgefallenen des Barrikadenaufstands in Berlin werden vor dem Deutschen Dom am Gendarmenmarkt aufgebahrt.
      Anschließend werden sie auf dem neu geschaffenen Friedhof der Märzgefallenen beerdigt.
      Auf dem Weg dorthin verbeugt sich der preußische König Friedrich Wilhelm IV. vor ihnen.

      Außerdem: Im Rahmen der Märzrevolutionen in Mitteleuropa besetzt Daniele Manin mit mehreren Begleitern das Arsenal in Venedig, eine wichtige Absicherungsmaßnahme für die Ausrufung der Repubblica di San Marco am Folgetag. Quelle mehr
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Original von Schnuppi
      1848:
      Die Märzgefallenen des Barrikadenaufstands in Berlin werden vor dem Deutschen Dom am Gendarmenmarkt aufgebahrt.
      Anschließend werden sie auf dem neu geschaffenen Friedhof der Märzgefallenen beerdigt.
      Auf dem Weg dorthin verbeugt sich der preußische König Friedrich Wilhelm IV. vor ihnen.


      In diesem zeitlichen Zusammenhang fiel auch das Rauchverbot in der Öffentlichkeit, das bis dahin offiziell wegen Feuergefahr, tatsächlich sicher auch wegen des "Zusammenrottungsrisikos" bestand. Werner von Siemens,
      so berichtet die ZEIT, schreibt darüber in seinen Erinnerungen:

      Am 19. März, so berichtet er, als das Militär bereits aus dar Stadt herausgezogen war und die Revolutionäre ihre Gefallenen auf dem Schloßplatz aufgebahrt hatten, wo der König und die Königin die Toten ehren sollten, machte eine Gruppe von Revolutionären plötzlich Anstalten, das Schloß zu stürmen. Aber der junge Fürst Lichnowsky hielt die Männer auf, indem er ihnen sagte, daß der König doch alle ihre Forderungen bewilligt habe.

      „Wirklich alle?" fragte einer. „Wirklich alle!" war die Antwort.
      „Ooch det Roochen?" fragte ein anderer. „Ja, auch das Rauchen", antwortete Lichnowsky, obwohl das Rauchverbot zu jener Zeit noch bestand.
      „Ooch im Tiergarten,?" wurde weitergefragt.
      Als auch das bejaht wurde, sagte einer der Revolutionäre: „Na, denn können wir ja zu Hause jehen", und dann löste die eben noch so angriffslustige Gruppe sich ganz friedlich auf.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Tja und heute...
      Das Blatt hat sich gewendet, denn so oder ähnlich würden sich jetzt wohl die militanten Nichtraucher (man beachte meine Einschränkung) verhalten.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1939:
      Auf massiven Druck der Nationalsozialisten tritt Litauen das Memelland an das Deutsche Reich ab. Truppen der deutschen Wehrmacht besetzen am gleichen Tag die Hauptstadt Memel (heute: Klaipeda).

      1944:
      Bei einem Bombenangriff auf Frankfurt am Main wird die gotische Altstadt fast vollständig vernichtet, 1.001 Menschen sterben.

      So sah es um den Dom aus,


      so um die Katharinenkirche


      und so um die Paulskirche, in der 1848 das erste deutsche Parlament getagt hatte,
      nur die Aussenmauern blieben stehen.


      Das Haus Wertheim (rechts), obwohl jüdischer Besitz, blieb als eines der wenigen Häuser
      vom folgenden Feuersturm verschont - der Grund ist wieder mal ein ganz einfacher:
      Die Feuerwehr hatte Anweisung, den Zugang zum Main frei zu halten, damit man ans Löschwasser
      heran kam und hielt zu diesem Zweck aus vollen Rohren auf das Haus,
      bis die Feuergefahr insgesamt vorbei war (bis zum nächsten Bombenangriff).

      Der Neubau links ist das Historische Museum.


      1974:
      Der Deutsche Bundestag beschließt, das Volljährigkeitsalter zum 1. Januar 1975 von 21 auf 18 Jahre herabzusetzen.
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      - Kurt Tucholsky -
      1829
      Im ersten von drei Londoner Protokollen legen die drei Großmächte Frankreich, Großbritannien und Russland den Grenzverlauf des künftigen Staates Griechenland fest.

      Bis dahin war Griechenland über 500 Jahre osmanisch besetzt gewesen; die Unabhängigkeit war Folge eines langen und blutigen Widerstandskampfes.
      Der neugegründete Staat umfasste nur einen kleinen Teil des heutigen Staatsgebiets und nur ein Drittel der griechischen Bevölkerung des Osmanischen Reiches.
      wikipedia, Karte hier :klick:
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      - Kurt Tucholsky -
      1968
      Linke Studierende gründen an der philosophischen Fakultät in Nanterre (Stadtteil von Paris/Anm. Grizzly) die Bewegung 22. März und besetzen das dortige Verwaltungsgebäude zur Durchsetzung verschiedener politischer Forderungen. Führende Sprecher der Gruppe sind Daniel Bensaïd und (der heutige grüne Europaabgeordnete) Daniel Cohn-Bendit.
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      - Kurt Tucholsky -
      1848
      Im Rahmen der Märzrevolutionen in Mitteleuropa besetzt Daniele Manin mit mehreren Begleitern das Arsenal in Venedig, eine wichtige Absicherungsmaßnahme für die Ausrufung der Repubblica di San Marco am Folgetag.

      Anmerkung (von mir):
      Venedig war seit 1815 ein Teil des österreichisch-ungarischen Kaiserreichs und wurde 1849 von dessen Truppen zurückerobert - bis 1866, als die Österreicher erneut vertrieben werden konnten und Venedig ein Teil des neu gegründeten Italien wurde.


      de.wikipedia.org/wiki/Repubblica_di_San_Marco
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      - Kurt Tucholsky -
      Das hatte ich im 1. Posting bereits erwähnt.
      Danke Grizzly für die Zusatzinfos :hasenstrauss:
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1897: Bei Müngsten, einer Hofschaft an der Wupper zwischen Solingen und Remscheid, findet das Richtfest für die Kaiser-Wilhelm-Brücke statt.
      Die von Anton von Rieppel erbaute Brücke ist eine genietete Stahlgitterkonstruktion und die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands.



      Bild ist eine public domain.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1540, Berlin

      Hans Kohlhase, bekannter durch Heinrich von Kleists Novelle als "Michael Kohlhaas", wird "gerädert", d.h. mit Hilfe eines Wagenrads viehisch abgemurkst.
      Geboren wird Kohlhase um 1500 in Tempelberg. Als Kaufmann in Cölln an der Spree ansässig, macht er sich im September 1532 mit zwei wohlgenährten Rappen auf den Weg zum Michaelismarkt in Leipzig. Als er im sächsischen Dorf Wellaune ein Bier trinken will, bekommt er Ärger mit dem Junker von Zaschwitz, der behauptet, dass die Pferde gestohlen seien. Kohlhase kann nicht beweisen, dass die Tiere ihm gehören – und muss sie zurücklassen.

      Als Kohlhase zwei Wochen später zurückkommt, will der Junker ihm die Pferde nur gegen Futtergeld freigeben. Dann muss der Kaufmann erkennen, dass der Adelige die Tiere fast hat verhungern lassen. Wütend nimmt er seinen Besitz mit nach Cölln und kämpft von da an mit Briefen verbissen um sein Recht. Eigentlich aber geht es ihm vor allem um die verlorene Ehre: Kohlhase ist bereit, die Sache gegen die geringste Entschädigung und eine Entschuldigung des Junkers auf sich beruhen zu lassen.

      Doch dem Junker ist das Schuldeingeständnis gegenüber einem Bürgerlichen offenbar unerträglich. Er lässt die Einigung platzen. Die Klage des Pferdehändlers wird vor Gericht als Querulantentum abgelehnt und weitere Bittgesuche unter Androhung von Gefängnis verboten. Die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg verweigern die Hilfe. Kohlhase sieht in Gewalt den einzigen Ausweg. 1534 erklärt er dem Junker von Zaschwitz und dem Land Sachsen und Krieg. In seinem Fehdebrief führt er nochmals das ganze Unrecht auf, das ihm widerfuhr.

      Kohlhase greift nicht sofort zu den Waffen, sondern lässt sich auf neue Verhandlungen ein. Vor Gericht findet man einen fairen Vergleich, aber diesmal interveniert der Kurfürst von Sachsen. Als ihn auch Luther nicht unterstützt, dreht Kolhase durch. Er plündert, entführt und legt Feuer, in den Dörfern Marzahna und Schmögelsdorf raubt er die reichen Bauern aus. Und schart dabei eine Armee aus Unzufriedenen um sich, die stetig wächst. Mehr als 300 Getreue und Helfershelfer – Bauern, Handwerker, Tagelöhner, Knechte, Richter, Gastwirte und Pfarrer – sind namentlich in den Akten verzeichnet.

      Der Überfall auf den Silbertransport des Kurfürsten von Brandenburg bricht Kohlhase letztendlich das Genick. Seine Gefolgsleute werden gnadenlos gefoltert und hingerichtet, er selbst schließlich bei einer Haussuchung von Soldaten entdeckt. Im März 1540 wird ihm der Prozess gemacht. Als Landfriedensbrecher steht ihm eigentlich der Tod durch das Schwert zu, aber auch dieses Recht wird Kohlhase verwehrt: Am 22. März 1540 wird er gerädert.

      Ganzer Text: www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag8920.html
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      - Kurt Tucholsky -
      22.3.1974: Der Bundestag beschliesst die Volljährigkeit ab 18
      Kein 20-Jähriger kann sich heute noch vorstellen Papa fragen zu müssen, wie lange er Samstagabend ausgehen darf. Und absurd klingt die Vorstellung, die Mutter einer 19-Jährigen könnte von bösen Nachbarn der Kuppelei angeklagt werden, nur weil ein junger Mann des Nachts Einlass ins Tochterzimmer fand.

      Mit 18 ist der Mensch volljährig und kann tun und lassen was er will. Doch das war nicht immer so. Erst am 22. März 1974 beschloss der deutsche Bundestag das Volljährigkeitsalter von bis dahin 21 auf 18 Jahre herabzusetzen. Die Gründe erläuterte der CDU Abgeordnete Anton Stark in der damaligen Schlussdebatte vor dem Parlament:

      "Die 18- bis 21-Jährigen nehmen in unserer Lebens- und Rechtsordnung bereits heute umfangreiche Pflichten und Verantwortlichkeiten wahr. So unterliegen die 18-Jährigen der Wehrpflicht, sie haben das Recht bei allgemeinen Wahlen und den Betriebsratswahlen zu wählen, 18-Jährige haften für unerlaubte Handlungen, strafrechtlich können sie im Einzelfall wie Erwachsene zur Verantwortung gezogen werden."

      In der DDR war man übrigens schon seit 1950 ab 18 volljährig. Und so richtig unabhängig waren die meisten Jungerwachsenen aufgrund ihrer fehlenden finanziellen Basis sicher nicht ...
      1980 ließ das Bundesfamilienministerium das erste Mal Bilanz ziehen. Ergebnis: Eine große Hoffnung der Väter des Gesetzes hat sich nicht erfüllt. Die jungen Leute beteiligten sich nicht intensiver am politischen und gesellschaftlichen Leben als vorher. Gleichfalls erwies sich aber auch eine große Sorge als unbegründet: Nur in seltenen Fällen nutzten die Jungerwachsenen die neue Freiheit dazu ihre Ausbildung abzubrechen.

      Die Untersuchung ergab aber auch, dass die jungen Menschen von ihrem Recht, frei über Beruf, Wohnsitz und Umgang zu entscheiden, vielfach in der Praxis keinen Gebrauch machen können. Es scheitert am Geld.

      "Volljährigkeit nutzt nur denen, die schon gut verdienen, und das sind die wenigsten", lautete Anfang der 1980er-Jahre die Bilanz. Was der damalige Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Walter Bärsch, bestätigte: "Sie sind auf der einen Seite juristisch volljährig, auf der anderen Seite werden sie aber noch nicht als vollgültige Mitarbeiter in unserer Gesellschaft betrachtet, denn im Bewusstsein unserer Gesellschaft gilt als vollwertig nur derjenige, der durch erlernte Berufstätigkeit in der Lage ist seine eigene wirtschaftliche Existenz zu sichern. Und dies gilt für nahezu alle volljährige Jugendliche mit 18 Jahren nicht, das ist das entscheidende Dilemma. Auf der einen Seite wird den Jugendlichen suggeriert sie könnten nun tatsächlich frei über sich verfügen, tatsächlich leben sie aber in soziologischen Verhältnissen, in denen dies alles fast überhaupt nicht möglich ist".

      kalenderblatt.de/index.php?wha…r=2016&lang=de&dayisset=1

      Ich erinnere mich an eine rührselige Geschichte über ein Paar, das Mitte der 70er mehrere Jahre im Wald lebte, eben bis zur Erreichung der Volljährigkeit, weil ihr Umfeld ihre Liebesbeziehung nicht tolerierte - bis 21 hätten sie noch mehrere Jahre aushalten müssen. Aber dann fanden sie eine liegen gebliebene Zeitung mit einem Artikel über die inzwischen geltende Volljährigkeit ab 18, und so konnten sie wieder auftauchen.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Hatte heute einen inspirierenden Außentermin: Nachjustierung der
      Gewahrsamzellentüren in unserer PI. Sauber war`s, hell war`s und
      warm wie sau...einer hatte vergessen die Heizung von "max." runter
      zu drehen. :feuerspuk:
      Jetzt flutscht alles wieder. Vorallem wichtig, wenn der Dellinquent wieder
      rausgelassen werden soll. :zwinker2:
      Sooo...nun zum offiziellen Teil.

      22.03.2017 Weltwassertag

      Quelle:kleiner Kalender
      Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Seit 2003 wird er von UN-Water, organisiert. Er wurde in der Agenda 21
      der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung ,(UNCED) in Rio de Janeiro vorgeschlagen und von der UN-Generalversammlung in einer Resolution am ,22. Dezember 1992 beschlossen.


      Schon in der Schule lernt jedes Kind "Wasser ist der Quell des Lebens." Für den Menschen ist
      es speziell das "Süßwasser" für die landwirtschaftliche Nutzung und persönlichen Hygiene
      und davon ein ein Teil mit besonderer Qualität das "Trinkwasser" zur Ernährung.
      Doch nicht überall haben die Menschen ausreichend Zugang zu Wasser der benötigten Qualität.
      Das kann sich bis hin zum Tod verschärfen.
      Die Gründe sind vielfältig zwischen Ausbeutung der Bodenschätze, Überbevölkerung,
      militärischen Auseinandersetzungen, Klimaschwankungen etc..... Mitunter einfach auch auch darin begründet,
      daß der Mensch Gebiete besiedelt, die für ihn schlicht ungeeignet sind.
      Leider habe ich keine umfassende Doku über das Thema "Wasser" in deutsch gefunden.
      Greife ich einfach auf AJ (englisch) zurück und schicke den Beitrag durch den google-Translator.
      Dieser interaktive Beitrag führt uns mit Bildern und Text an ein paar wichtige Orte zum Thema "Wasser".
      interactive.aljazeera.com/aje/2017/watergrabbing/index.html

      PS: Gerade Live-Bilder aus London von Schüssen in West-Minster.
      Aber nix schlimmes.... Mann beschießt Polizist, Polizist schießt zurück...Mann tod.
      Also der mittlerweile "normale" Wahnsinn.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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