31. Januar

      1933:
      In Mössingen findet der einzige größere Streik gegen die „Machtergreifung“ Adolf Hitlers statt :link:

      1943:
      Generalfeldmarschall Friedrich Paulus kapituliert mit den im Südkessel eingeschlossenen deutschen Einheiten in der Schlacht von Stalingrad im Russlandfeldzug des Zweiten Weltkriegs.

      1946:
      Die Föderative Volksrepublik Jugoslawien erhält eine Verfassung als Bundesstaat mit 6 Teilrepubliken (Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien und Mazedonien) und zwei Autonomen Provinzen innerhalb der Republik Serbien (Vojvodina und Kosovo).
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Original von Lefteri
      1933:
      In Mössingen findet der einzige größere Streik gegen die „Machtergreifung“ Adolf Hitlers statt :link:


      Kaum vorstellbar das es der einzige größere Streik gewesen sein soll.
      Aber es war wohl tatsächlich so.
      Nur, kann ich es es nicht wirklich begreifen :traurigdenkend:
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1939: Durch eine Verordnung zum Reichsbürgergesetz erlöschen die Approbationen für jüdische Apotheker, Zahnärzte und Tierärzte.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Original von Schnuppi
      1939: Durch eine Verordnung zum Reichsbürgergesetz erlöschen die Approbationen für jüdische Apotheker, Zahnärzte und Tierärzte.

      Die jüdischen Ärzte hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Approbation bereits verloren. Einige von ihnen erhielten noch die gnädige Genehmigung, als "Krankenbehandler", ausschliesslich für jüdische Patienten (bzw. was die Nazis für jüdisch hielten) tätig zu sein. Das entsprang wahrscheinlich den Ängsten des NS-Regime, die sonst unbehandelt gebliebenen Patienten könnten mit ihren evtl. Infektionskrankheiten wertvolle deutsche Volksgenossen anstecken ...
      ( ... ) mussten „frühere jüdische Ärzte“, denen widerruflich die Ausübung des Ärzteberufes gestattet worden ist, unter anderem folgendes beachten: Sie mussten sich davon vergewissern, dass der Patient Jude ist; das Arztschild musste die Größe 30 mal 25 cm haben, bei einer himmelblauen Grundfarbe mit schwarzer Schrift; in der „linken oberen Ecke ist eine zitronengelbe kreisförmige Fläche mit einem Durchmesser von 5 cm anzubringen, in der der blaue Davidstern mit einer Dreieckhöhe von 3 ½ cm erscheint“.
      :link:


      Ihre Praxen samt Einrichtung und Patientenkartei wurden von ihren nichtjüdischen Kollegen übernommen - über 50% der verbliebenen Ärzte waren NSDAP-Mitglieder, was noch Jahrzehnte später deutlich zu merken war, siehe auch hier.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1850
      Die in Preußen eingeführte Verfassung sieht das Dreiklassenwahlrecht vor, das Wohlhabenden zu Stimmvorteilen bei den Wahlen von Abgeordneten verhilft.
      So wurden dann z.B. in Essen ein Drittel aller Abgeordneten durch Herrn Krupp bestimmt :kotzen1:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Original von Grizzly
      - über 50% der verbliebenen Ärzte waren NSDAP-Mitglieder, was noch Jahrzehnte später deutlich zu merken war, siehe auch hier.

      So war die Straße in Köln, in der sich die Bundesärztekammer bis zu ihrem Umzug nach Berlin befand, seit 1956 nach dem aktiven Nazi-Arzt Haedenkamp benannt, erst 1986 erfolgte die Umbenennung nach seinem Kollegen, dem KZ-Überlebenden Herbert Lewin. Was die Ärztekammer lange nicht zur Kenntnis nehmen wollte.
      Eine Zeitlang konnte man in der Poststelle der Ärztekammer aus der Straßenbezeichnung in der ankommenden Post sehen, welche politische Gesinnung die Schreiber/innen hatten: Die einen schrieben Haedenkamp-, die anderen Herbert-Lewin-Straße. Heute ist das kein Thema mehr, die Bundesärztekammer in Berlin residiert dort am - Herbert-Lewin-Platz.




      1945
      Eddie Slovik wird als erster und einziger US-Soldat seit dem Sezessionskrieg wegen Desertion hingerichtet.
      :link:
      Sloviks Geschichte bildete die Grundlage für ein 1954 veröffentlichtes Buch, „The Execution of Private Slovik“ (Die Hinrichtung des Soldaten Slovik), von William Bradford Huie, und für einen gleichnamigen Fernsehfilm aus dem Jahre 1974. Im Film spielte Martin Sheen die Hauptrolle. Obwohl weder die US Army noch die US-Regierung den Fall weiter überprüften, schockierte die Exekution die US-amerikanische Öffentlichkeit genug, um eine gründliche Reform der Militärjustiz zu fordern. 1951 verabschiedete der US-Kongress das Uniform Code of Military Justice (UCMJ), ein Gesetzesbuch, das US-amerikanischen Militärangehörigen mehr Rechte zugestand und noch heute in Kraft ist.

      (aus o.g. Link)
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1953
      Die Hollandsturmflut in der Nacht auf den 1. Februar überschwemmt weite Teile der Niederlande, Belgiens, Frankreichs, Dänemarks und Englands. Alleine in den Niederlanden sterben nach offiziellen Angaben 1.853 Menschen.
      ( ... ) in Großbritannien fanden 307 Menschen den Tod, in Belgien 28 und auf See 224 beim Untergang einer Fähre und mehrerer Fischerboote. Der Sturm wütete auch über der deutschen und dänischen Nordseeküste, wo er als mittlere Sturmflut ohne Verlust von Menschenleben auftrat.

      (aus o.g. Link)
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1929
      Der in der Sowjetunion von Josef Stalin entmachtete Leo Trotzki wird gemeinsam mit anderen Oppositionellen nach Alma Ata in die Verbannung geschickt.
      Nach der Gründung der Sowjetunion Ende Dezember 1922 begann Trotzki, die entstehende Bürokratie, den Totalitarismus der Bolschewiki und den aufkommenden russischen Nationalismus zu kritisieren. Damit stieß er sowohl auf Zustimmung als auch auf Ablehnung innerhalb der Partei. Ab 1924 richtete er seine Kritik hauptsächlich gegen Josef Stalin.

      Lenin äußerte Vorbehalte wegen Trotzkis „übermäßigen Selbstvertrauens“ und seiner „übermäßigen Leidenschaft für rein administrative Maßnahmen“, sagte aber auch, dass Trotzki sich „durch hervorragende Fähigkeiten“ auszeichne und „persönlich wohl der fähigste Mann im gegenwärtigen ZK“ sei. Bucharin sei der Liebling der Partei. Nach dem Verlesen des politischen Testaments, in dem Lenin Stalin als zu „grob“ bezeichnete, bot Stalin seinen Rücktritt an, doch der Rücktritt wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. In der Folge begann Stalin gemeinsam mit Sinowjew und Kamenew, Trotzki endgültig von der Macht zu verdrängen. Dazu gehörte, dass Lenins Testament und die Briefe in der Parteipresse und später in den Werkausgaben nicht gedruckt wurden. Lediglich Trotzki und diejenigen, die besser beurteilt worden waren als Stalin, zitierten Lenins letzten Willen in ihren Schriften. Erst ab 1956, dem Beginn der Entstalinisierung, waren diese Schriftstücke parteiintern und öffentlich zugänglich. ( ... )

      Der türkische Staat unter Atatürk gewährte Trotzki 1929 politisches Asyl. Er verbrachte die Jahre zwischen 1929 und 1933 auf der Insel Büyükada in der Türkei. In der Zeit ab 1930 setzte sich Trotzki intensiv mit dem deutschen Nationalsozialismus auseinander, den er als vom Kleinbürgertum getragene, autonom von der Bourgeoisie entstandene Massenbewegung analysierte, deren objektive Funktion die Zerschlagung der gesamten Arbeiterbewegung sei. Als Gegenstrategie setzte sich Trotzki in Schriften wie Gegen den Nationalkommunismus, Soll der Faschismus wirklich siegen, Wie wird der Nationalsozialismus geschlagen? und Was Nun? Schicksalsfragen des deutschen Proletariats für eine Einheitsfront von SPD, KPD und Freien Gewerkschaften gegen die NSDAP ein. ( ... )

      Die französische Regierung Daladiers gewährte ihm Asyl in Frankreich. Er hielt sich zunächst in Royan, später in Barbizon auf. Für Paris erhielt er keine Zugangserlaubnis. Bereits 1935 wurde ihm signalisiert, dass sein Aufenthalt in Frankreich nicht länger erwünscht sei. Er nahm ein Angebot Norwegens auf Asyl an. Er lebte dort als Gast Konrad Knudsens nahe Oslo. Mit seiner regen publizistischen Tätigkeit griff er den Stalinismus mit den Moskauer Prozessen an, in denen er als Haupt einer großen Verschwörung gegen Stalin und sein System in Abwesenheit angeklagt worden war. Infolge des von der Sowjetunion ausgeübten diplomatischen Drucks wurde Trotzki von den norwegischen Behörden unter Hausarrest gesetzt. Nach Verhandlungen mit der norwegischen Regierung konnte er nach Mexiko unter der Auflage strenger Geheimhaltung auf einem Frachtschiff ausreisen.

      Gemeinsam mit Frida Kahlo hatte sich Diego Rivera beim mexikanischen Präsidenten Lázaro Cárdenas del Río dafür eingesetzt, Trotzki politisches Asyl in Mexiko zu gewähren. Unter der Bedingung, dass jener sich nicht politisch betätigen würde, stimmte der Präsident dem Gesuch zu.

      Am 20. August 1940 wurde Trotzki von einem Sowjetagenten mit einem Eispickel am Kopf schwer verletzt und starb am folgenden Tag.

      de.wikipedia.org/wiki/Leo_Trotzki#1940:_Ermordung
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Ich bin ja während einer Epoche in die Schule gegangen
      wo politische Historie (logischerweise von links betrachtet) :schneebwurf:
      im Lehrplan stand. Und im Bereich Russische Geschichte taucht er eigentlich
      regelmäßig auf: Als Staatsfeind und rückwärtsgewandter Opportunist des
      Kleinbürgertums. Doch später (nach der Entstalinisierung) war es auch möglich,
      konkret seine theoretischen Ausführungen öffentlich zu besprechen.
      Und ich warne gleich im Vorraus: "Trotzkismus" ist nichts, was die heutigen
      Herrschaftseliten erfreut. Deshalb sind auch alle Nachfolgeorganisationen dieser
      Idee mehr oder weniger politisch unterdrückt in Europa.
      Konkret: Trotzki vertrat die Idee von der ewigen Revolution der Arbeiterklasse gegen
      das kapitalistische Herrschaftssystem. Im Einklang mit der Marxschen Theorie war er
      überzeugt, daß die neue Gesellschaftsordnung (Sozialismus/ Kommunismus) nur
      erschaffbar ist, wenn sie gleichzeitig auf der ganzen Welt Einzug hält. Dafür waren ihm
      alle Mittel recht, vom bewaffneten Kampf bis hin zur Unterwanderung öffentlicher
      Organisationen und Ämter durch Arbeiterräte. Der Trotzkismus erfährt (nach Historiker-
      meinung) derzeit in Rußland eine neue Blüte.
      Stalin führte das Erbe Lenins weiter. Und zwar die Errichtung eines Arbeiter-und Bauern-
      staates isoliert in einem Land. Da dies der Theorie Trotzkis ( und Marx! ) entgegenstand mußte
      Trotzkis folgerichtig weg von der Bildfläche. Naja, Marx war ja schon tod. :snowman_sset_angry:

      Wer mehr erfahren möchte:
      de.wikipedia.org/wiki/Trotzkismus

      PS: Die Auseinandersetzung über die Umstände des Zusammenlebens in Rußland haben eine
      lange und vorallem blutige Geschichte. Deshalb ist es völlig unklug, wenn wir uns in die
      Auseinandersetzungen der einzelnen Gruppierungen aktiv einmischen. Vorallem dann, wenn uns
      eine dieser Kräfte als Mitkämpfer mißbraucht. Wer jetzt ein Fragezeichen über dem Kopf hat,
      dem noch der Anfangsbuchstabe U.....
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      31. Januar 2016 Welt-Lepra-Tag
      Quelle: kleiner Kalender
      Der Welt-Lepra-Tag ist ein Aktions- und Gedenktag, der 1954 eingeführt wurde auf Initiative
      durch Raoul Follereau in Erinnerung an den Todestag von Mahatma Gandhi. Er findet immer am letzten
      Sonntag im Januar statt.

      Ein paar wichtige Informationen zum Thema "Lepra" findet ihr unter folgendem link:
      kleiner-kalender.de/event/lepra-tag/54897.html

      Was ich darin vermisse ist ein Name, der untrennbar mit dem Kampf gegen diese Krankheit
      verbunden ist. Der Nobelpreisträger Albert Schweitzer hatte in den 50iger Jahren in Gabun
      ein "Lepradorf" neben sein Hospital in Lambarene etabliert. Wer mehr darüber erfahren möchte, der
      klickt hier (pdf-Datei erfordert pdf-reader free):
      Es handelt sich dabei um das Manuskript eines Gastvortrages von Dr.med. Wunz in der
      (Senioren-) Akademie Berlingen am schweizerischen Untersee. (Dies ist eine gemeinnützige
      Bildungseinrichtung für Senioren nach dem Vorbild unserer Volkshochschulen.)

      akademie-berlingen.ch/wp-conte…3-der-Arzt-und-Mensch.pdf

      Wer es weniger detailliert aufgeschlüsselt haben will (1,5 Seiten sind nicht so gewaltig wie 8)
      der kann auch hier lesen:

      albert-schweitzer-zentrum.de/u…ert-Schweitzer-Spital.pdf
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Heut gibt es sowohl einen Supermond, d.h. der heutige Vollmond ist besonders hell und scheint besonders groß, was daran liegt, dass er der Erde näher ist als sonst. Die gleichzeitige Mondfinsternis sieht man hier leider nicht, sondern nur in Hawaii und Australien.
      Mehr: morgenpost.de/vermischtes/arti…-Das-muss-man-wissen.html

      Bluemoon, den wir heut ebenfalls haben, heisst einfach, dass wir in diesem Monat 2x einen Vollmond haben
      (2. und 31. Januar).
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -