Grizzly fährt nach Heidelberg

      Danke - mehr Bilder von der Brücke herunter hab ich nicht gemacht, weil ich bei Tageslicht (es war schon nach 16 Uhr, und das Ende Dezember) noch ein bissl weiter wollte ...

      Der Stadtteil am anderen Ufer gegenüber von der Altstadt heisst übrigens Neuenheim, und er gehört schon ziemlich lang zu Heidelberg. Im Gegensatz zum Altstadtufer kann man hier direkt am Fluss entlang laufen - und muss aufpassen, dass man nicht hineinfällt :schwimmen:







      Rechts über dem Brückentor sieht man die Bergbahnstrecke:




      Zwischen Neckar und der höhergelegenen Neckaruferstraße gibt es eine Anzahl solcher Bögen, unter denen man sichbei Regen unterstellen oder in lauen Sommernächten auch mal schlafen könnte (z.B. wenn man kein Hotel bezahlen kann) - als ich 1973 nach HD kam, ging das auch noch. Einige Jahre später wurden auf Antrag einer bestimmten Gemeinderatsfraktion - na Ihr könnt Euch schon denken, welche - kleine Stufen in diese Bögen gemauert, damit das nicht mehr geht :irrsinn:




      Zum Abschluss meines Neckarspaziergangs zeig ich Euch noch die Heuscheuer (ganz links) ...



      ... dorthin mussten die Bauern der Umgebung ihre Ernte abliefern, damit der Kurfürst und sein Gefolge genug zu verprassen hatten. Heute sind dort Unihörsäle drin.
      Zu beissen gibt's heut nebendran, in dem Bau mit den Türmen, der Marstallmensa:



      OK - um diese Uhrzeit natürlich nicht, da hat die Mensa zu - und ich geh jetzt ins :bett1:
      zumal es auf meinem damaligen Neckarspaziergang allmählich zu dunkel zum :fotom: geworden ist.

      :gunae:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Noch ein bissl Neckarnachlese.

      Hier hab ich noch ein paar gastfreundlich hergerichtete Brückendammbögen gefunden ...



      und ein bissl Nackaruferschilf.





      Hier in der Stadthalle hab ich einige Male ordentlich schwitzen müssen, bei den zentralen Prüfungen während des Studiums. Ansonsten finden dort größere und kleinere Kultur- und sonstige Events statt.

      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Am nördlichen Ende von Heidelberg liegt Handschuhsheim (einheimisch Hendesse), dem man auch nach 100 Jahren Eingemeindung noch das alte Bauern- und Winzerdorf ansieht. Hier habe ich meine letzten Heidelberger Jahre verbracht, wenngleich nicht im idyllischen Dorfkern, sondern in einer Hochhaus-WG am Ortsrand. Die Straße, in der wir wohnten, war nach einem gewissen Fritz Frey (ca. 1880-1960) benannt, laut Gedenkstein "Handschuhsheimer Lehrer und Heimatforscher". Ein alter Handschuhsheimer hatte an unseren Straßennamensgeber seine eigenen Erinnerungen:
      "Der hot bees zuschlage gekennt ..." :watschen:


      Das Wahrzeichen von Handschuhsheim ist die Tiefburg.



      Es hält sich ein hartnäckiges Gerücht, wonach die Tiefburg der Geheimtipp von in Zeitnot geratenen Busfahrern ist,
      die eine japanische oder anderweitig weit entfernte Reisegruppe in wenigen Tagen durch Europa karren soll. Danach soll die Tiefburg auf dem Höllenritt zwischen dem Frankfurter Flughafen und Rothenburg ob der Tauber oder Schloss Neuschwanstein manchen Touristengruppen als Heidelberger Schloss verkauft worden sein ... :zwinker1:

      Hier bittschön nochmal das Heidelberger Schloss zum Vergleich, damit wenigstens Euch das nicht passiert:








      Auf dem weiteren Weg in den Ort kommt man merkwürdigerweise erst an einer Kriegstraße vorbei,



      der, jetzt nicht mehr ganz unlogisch, die Friedensstraße folgt.





      Spontanbefragungen von Passanten meinerseits, warum diese seltsame Straßenbenennung führten zu keinem Ergebnis. Vielleicht, so dachte ich, seien die Bürgerwehren in früheren Zeiten mit dem Segen der Kirche (die an die Kriegsstraße grenzt) ausgezogen und durch die Nachbarstraße zurückgekommen (d.h. wer dazu noch in der Lage war).



      Die Frage nach dem Sinn war letztendlich einfacher zu beantworten: Es gibt keinen solchen :gruebel:
      Das teilte mir jedenfalls der Handschuhsheimer Stadteilverein mit, den ich in dieser Sache angemailt hatte:

      Ihre Frage wurde schon sehr oft an uns gestellt. Es gibt keine befriedigende Erklärung dafür. Es scheint nach dem Krieg 1870-71 Mode gewesen zu sein, dass man diesen "Gag" in vielen Städten (besonders in süddeutschen) eingeführt hat.
      Die oben genannten Straßenbezeichnungen finden Sie auch in Bruchsal, Karlsruhe, Freiburg und anderen Städten. 100%ige Aufklärung wird es darüber vermutlich nicht geben.


      Fand ich sehr nett von den Leuten, zumal zwischen meiner Anfrage und ihrer Antwort keine 24 Stunden lagen.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Ein sehr beliebtes Restaurant in Handschuhsheim ist das "Alt Hendesse". In der wärmeren Jahreszeit kann man im Freien unter einem Weinrebendach sitzen, das effektiv Schatten spendet - im Herbst hängen die Trauben herunter ...

      Jetzt im Winter bieten die Weinranken eine ganz eigenartige Perspektive (die Bilder sind mal mit Blitz und mal ohne).
      Bilder
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      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Das mit der Kriegs- und Friedensstraße ist spannend.
      Schade das Du den tatsächlichen Hintergrund nicht eruieren konntest.
      Aber stimmt, es ist sehr nett, das sie Dir überhaupt geantwortet haben.


      Das Weinrebendach sieht schön und abenteuerlich aus.
      Wie das dann in den anderen Jahreszeiten aussieht, kann ich mir schon fast malerisch vorstellen.

      Schwärm...
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Ich bin zwar kein Freund von Arztserien :kw1: :bettkr1: :tvallein:

      aber als Schnuppi mir den Vorspann der in Heidelberg spielenden Serie "Hallo Onkel Doc" gezeigt hat,
      glaubte ich den "Gilbert" in Handschuhsheim wieder zu erkennen :2daumen:



      Dort stehen die Weinranken am Haus natürlich in vollem Grün, während ich mein Bild im Dezember aufgenommen habe.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Dabei kannte ich die Serie selbst kaum, hab doch nur vom Intro erzählt :stuhlversteck:

      Freut mich aber, das bei Dir gleich wieder Erinnerungen wach werden :dance1:
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Original von Lefteri
      ( ... ) in der Kleinschmidtstraße 1, habe ich längere Zeit gewohnt, in einer Wohngemeinschaft in diesem schmalen Haus.



      Heut in unserem Abendkrimi ("Von Fall zu Fall") hat Hauptkommissar Stubbe lange nach den "Schneiders" gesucht und nicht gefunden. Schliesslich ermittelte er, dass das nicht der Name von Personen (etwa eines Ehepaars) war, sondern der Name einer Clique, die sich immer im "Cafe Schneider" traf ...

      Das hat mich daran erinnert, dass unsere WG-Clique aus der Kleinschmidtstraße den Spitznamen "die Kleinschmidts" hatte.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -